MITTEILUNGSBLATT
2/2016
Eucharistischer Liebesbund
Die Wahrheit über Barbara Weigand von Schippach
und ihr Eucharistisches Zentrum
MEINE
LIEBEN
LESER
!
Das
Leben und Wirken der Barbara Weigand ist eng verbunden mit der heiligen Eucharistie,
mit der Verehrung des Allerheiligsten Altarsakramentes und mit einem kindlichen
Vertrauen zum Eucharistischen Heiland, dem sie sich in ganz besonderer Weise
hingezogen fühlt: zum alles beglückenden Eucharistischen König Jesus
Christus! Um ihre kindliche und uneingeschränkte, zudem noch jungfräuliche Ganzhingabe
zu Gott begreifen zu können, muß man wissen, unter welchen Zeitumständen und
in welcher Rolle der katholischen Kirche Barbara Weigand aufgewachsen ist. Auch
- wie sie den katholischen Glauben als Lebensauftrag verstand und auch: Wie
nah man wirklich an den Eucharistischen König, den Kreuzesmann Jesus Christus
herankommen kann.
Sein Testament und Erlösungsgnade - durch Sein bitteres Leiden
und Sterben alle Menschen zur Auferstehung führen zu wollen und alle Zeit, bis
ans Ende der Zeiten, im Tabernakel unter uns gegenwärtig sein zu wollen, was
Er uns am gründonnerstaglichen Abendmahl versprochen hat - zu verstehen und
in ihm zugleich auch unser eigens Heilsangebot entdecken zu sollen, das war
Barbara Weigand das wichtigste in ihrem langen Leben. Nur Ihm allein will sie
gehören, als Jungfrau und eucharistische Kreuzträgerin; mit Ihm ans Kreuz der
Liebe geschlagen zu werden, ist ihr Sinn. Sie hält Seine Zusage für ein auch
für sie bestimmte Zusage, das sie sehnlichst erwartet, weil der Herr auch für
sie diesen Lösepreis bei Gott, Seinem Vater bezahlt hat. Wir erinnern uns der
Bibelworte: „Dieser ist gesetzt zu einem Zeichen, dem widersprochen wird“ (Lk
2,34).
Im Einband des Buches von Ferdinand Holböck über das „Allerheiligste
und die Heiligen“ steht u.a.: Was von Jesus gilt, das gilt auch von seinem Testament,
seinem großen Vermächtnis, der heiligen Eucharistie, die er ja selber ist. Als
er das „lebendige Brot, das vom Himmel kommt“ ankündigte, murrten die Juden
und der Riss ging hinein bis weit in die Reihen der Jünger. Auch im Laufe der
Kirchengeschichte ist das Altarsakrament immer wieder zu einem Zeichen des Widerspruchs
und der Spaltung geworden. Heute kursieren wiederum Thesen, die auf eine Bezweiflung
oder gar Leugnung der Realpräsenz in den gewandelten demütigen Gestalten von
Brot und Wein in die wesenhaften Gestalten von Leib und Blut unseres Herrn Jesus
Christus hinauslaufen. Großen Teilen des Priestertums im deutschsprachigen Raum,
aber auch anderswo, und zudem immer mehr Bischöfen, mangelt es an einer unverbrüchlichen
und überzeugenden Treue zum Eucharistischen Herrn und Gott, zur Eindeutigkeit
und Gehorsam zum Pontifex, welcher der Stellvertreter Jesus Christus auf Erden
sein soll.
Durch ihre Verhaltensweisen erschüttern diese vielen Priester
und auch Bischöfe und hohen Kleriker die vom Himmel gewünschte Rolle der einen
wahren heiligen römisch-katholischen und apostolischen Kirche im Vermächtnis
des Sohnes Gottes, dessen Er uns vor zweitausend Jahren gewürdigt hat. Wer zweifelt,
der gehe zurück zur Quelle. Die Heilige Schrift ist die Quelle unseres Glaubens.
Und da ist auch noch die Tradition! Aber – wenn die Quelle versandet, weil irregeführte
Priester nicht mehr den Heiligen Geist erbitten, statt dessen selbst trostlos
und ungereimt daherreden, dann trocknet das Bachbett des Glaubens aus. Und es
kommt noch hinzu: Es gefällt immer mehr Priestern, sich ihrer Predigtpflicht
zu entbinde statt dessen Laien damit zu beauftragen. Welch ein Jammer! Welch
ein Realitätsverlust schlechthin! Dass der unendliche, allmächtige Gott, Schöpfer
Himmels und der Erde in der konsekrierten kleinen Hostie wahrhaft, wirklich
und wesentlich gegenwärtig ist, das ist die Realität unseres Glaubens, unverrückbar
und unbestreitbar! Glaubenswahrheiten nennt die Kirche solchen Tatbestand. Darauf
bau unsere ganze katholische Kirche, das Erlösungswerk Jesu Christi.
Wir wissen unbestreitbar und die echt katholische Lehrweisheit:
Das Allerheiligste Altarsakrament im Tabernakel ist die absolute Mitte der Kirche.
Das Allerheiligste, das der Kirche von Christus anvertraut ist, ist die heilige
Eucharistie, „aus der die Kirche immerfort lebt und wächst“; sie ist nach Ferdinand
Holböck Quelle und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens. Sie ist „Mitte
und Höhepunkt des gesamten Lebens der christlichen Gemeinde“, denn „die Heilige
Eucharistie enthält das Heilsgut der Kirche in seiner ganzen Fülle, Christus
selbst“. Diese und ähnliche Aussagen über die Heilige Eucharistie, ihr Wesen,
ihre Würde, ihre Bedeutung gibt es in den Dokumenten des II. Vatikanischen Konzils
in beachtlicher wie wohl auch in Klarheit und Eindringlichkeit.
„Ein Leben ohne jede Aufdringlichkeit,
einfach von der Wiege bis zum Grabe, - bedeutungslos in der Schau der Welt,
aber von Gott ausgesucht und dazu bestimmt, Verkünderin Seiner Liebesbotschaften
zu sein, reich gefüllt an Belehrungen und Ermahnungen, Zuwendungen und Menschennähe.
Es war ein Leben, gelebt ganz nach Gottes Willen, es war ein heiligmäßiges Leben.
Wer immer es mit katholischen Augen betrachtet, ist überrascht ob der Fülle
an religiösen und sittlichen Werten, welche dieses Leben eines ungebildeten
Mädchens vom Lande in sich birgt. Ob wir die tiefinnerliche Glaubenshaltung
dieser Jungfrau, ihre innige Gottes- und Nächstenliebe, ihren Gebets- und Bußgeist,
ihre unerschütterliche Zuversicht und ihren unbeugsamen Vorsehungsglauben, ob
wir ihre überzeugungskraft und Willensstärke, ob wir ihre tiefe Demut und Uneigennützigkeit
oder ihre Liebe zum Leiden betrachten: Barbara Weigand offenbart nach allen
Seiten eine Seelengröße, die Priestern und Laien, Gelehrten und Ungelehrten,
Männern der Wissenschaft und Trägern der Mitra Achtung und Bewunderung abnötigt.
An diesem ihrem Frömmigkeitsstreben war alles echt.“
So schreiben die, die über sie
nachgedacht und ihr Leben gewürdigt haben und selbst dabei und dadurch ihre
Nachfolge angetreten haben in der Erkennung und Bewertung ihres so reichen und
umfassenden geistigen Nachlasses. Und sie beschreiben ihre Gedanken und Erkenntnisse
so:
„Die Schippacher Jungfrau ist
weit über sich selbst hinausgewachsen und durch Wort und Tat für die Entwicklung
des kirchlichen Lebens weiter Kreise bahnbrechend geworden. Wie sie in ihrem
persönlichen Verlangen nach der Oftkommunion das katholische Frömmigkeitsideal
schon zu einer Zeit an sich verkörperte, als dieses Ideal für die meisten noch
unter der Frostdecke des jansenistischen Rigorismus verschüttet lag, so ist
sie in ihrer Forderung nach der allgemeinen Einführung der häufigen Kommunion
der Weisheit der Theologen um ein volles Menschenalter vorausgeeilt.
Und wie sich ihr eucharistisches
Apostolat voll und ganz erfüllte, so tragen ihre Propheten- und Predigerrufe,
niedergelegt in den Forderungen des Eucharistischen Liebesbundes, ebenfalls
ein wahrhaft zeitnahes Gepräge. Daß ihre Mahnrufe, als sie diese erstmals an
die Priester ihrer Umgebung in Mainz und dann seit dem Jahre 1901 an alle Bischöfe
des deutschen Sprachgebietes richtete, auf unfruchtbaren Boden fielen, spricht
nicht gegen ihre Richtigkeit, sondern eher für die falsche Einschätzung des
damaligen religiösen Lebens durch maßgebende kirchliche Kreise. Auf diese Religiosität
treffen buchstäblich die Worte zu, mit denen sich der gegenwärtige Heilige Vater
Papst Pius XII. ‚gegen jenen satten Geist wendet, den man als bürgerlich bezeichnet’,
eine Charakteristik, die P. Chrysostomus Schulte schon zwanzig Jahre vorher
in dem Wort zusammengefaßt hatte: ‚Unsere Religion ist bürgerlich geworden.
Sie ist gesättigt, behaglich, ohne Fragen, sie verbittet sich jede Störung.
Der Mechanik des Sonntags entspricht die Gottlosigkeit des Alltags. Der Beamte
herrscht und der Prophet wird zum Narren erklärt’. Gegen diese übertünchte Religiosität
erhob die Seherin von Schippach ein Menschenalter lang ihre Stimme - um dafür
‚zum Narren erklärt’ zu werden. Aber hat ihr die verdammen, ist unklug und unchristlich.
Die Zeiten sind zu ernst, die Prüfungen, die über uns hereingebrochen sind,
zu schwer, als daß wir katholische Christen uns noch das Vergnügen leisten könnten,
auf die besten unserer Brüder und Schwestern Steine zu werfen. Mögen diejenigen,
die das Lebensbild der Siebzigjährigen einstmals so sehr verzeichnet haben,
den Platz in der Bewertung ihres Wollens und Tuns nunmehr an jene abtreten,
welche dieses fromme Leben in christlicher Pietät verstehen wollen! „Einseitige
Vernünftigkeit hat auch in der Kirche öfter zur Verkalkung ihrer wertvollsten
Lebensadern geführt.., während die Mystiker des Katholizismus darauf hingewirkt
haben, sie zu genialisieren. Es ist Zeit, auf diesen Lebensstrom zurückzuweisen.
Die Leichenfarbe muß weichen, auf daß dem Antlitz der Kirche wieder die Wangenröte
vollblütiger Gottesfreundschaft zuteil werde“, so lese ich in einem Buche des
Rembrandtdeutschen. Wehe, wenn Deutschland seine Stunde abermals verpaßte!“
Jesus sagt: „Ich bin das lebendige
Brot, das vom Himmel herabgekommen ist“, wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit
leben. Das Brot aber, das Ich geben werde, ist Mein Fleisch für das Leben der Welt
... Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esset und sein Blut nicht trinket,
habt ihr das Leben nicht in euch. Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, hat
ewiges Leben und Ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. Denn Mein Fleisch ist
eine wahre Speise und Mein Blut ist ein wahrer Trank.“ (Joh 6,51-55)
Wir verehren
in unserer Kirche unbeschreiblich viele Heiligen, die sich in ganz besonderer
Weise der Heiligen Eucharistie verschrieben hatten und dafür ihren Blutszoll in
der Nachfolge Jesus Christus als Martyrer zum Opfergebracht haben.
Denken
wir nur beispielsweise an den Hl. Tarsicius (+ 257), Schutzpatron der Ministranten,
der Kleriker, der Jungschar der katholischen Jugend, der die konsekrierten Gestalten
unter seinem Rock verborgen zur Versehung bringen wollte, und sie gegen einen Straßenpöbel,
der ihm diese heilige Gabe entreißen wollte, zu verteidigen suchte, dabei aber sein
Leben lies.
Diesem Heiligen kommt in der heutigen Zeit wegen ihres großen Mangels an Glauben
an die Realpräsenz Christi in der Heiligen Eucharistie allergrößte Bedeutung zu,
weil die Ehrfurcht vor diesem „Geheimnis des Glaubens“ durch die in den deutschsprachigen
Ländern erlaubte Handkommunion oft sehr in Frage gestellt wird. Der Trend vieler
irregeführten und glaubensabtrünnigen Hirten und Priester geht eindeutig hin zu
einem „Gemeinschaftsmahl nach protestantischem Muster“. Einer solchen Entwicklung
muß Einhalt geboten werden. Entdecken wir für uns alle ein sehr wirksames Mittel
dagegen: Bekenntnis und die macht des Gebetes. Der Rosenkranz ist ein solches machtvolles
Mittel!
Wir aber wollen katholisch bleiben, so wie Barbara Weigand von
Schippach und mit ihr Millionen und Abermillionen Christen vor uns!
Wir
machen uns mitschuldig, wenn wir uns nicht deutlich bekennen und unserem König die
Ehre und die Verehrung zuteil werden lassen, die Ihm allein gebührt! Sind wir uns
denn nicht mehr bewusst der unaussprechlichen Erhabenheit unseres Gottes? Seiner
grenzenlosen Allmacht und auch Seines göttlichen Zornes? Wir müssen uns immer wieder
ins Gedächtnis rücken, daß sich an dem verpflichtenden Glauben an die auf dem Konzil
von Trient über die Heilige Eucharistie definierten Dogmen in unserem Jahrhundert
nichts, aber auch gar nichts geändert hat. Daran haben alle danach gefolgten Päpste
ausdrücklich festgehalten und sie zum teil noch ausgeweitet und bestärkt. Ein unumstößlicher
Glaubensgrundsatz ist:
„Die Gegenwart des Eucharistischen Herrn und Königs
bleibt nach abgeschlossener Opferfeier im heiligsten Sakrament, das im Tabernakelaufbewahrt
wird und gleichsam die lebendige Herzmitte unserer Kirche bildet, fortbestehen.“
Darum
ist es unsere heilige Pflicht, das fleischgewordene ewige Wort, das unsere Augen
nicht erblicken können und das, ohne den Himmel zu verlassen, unter uns gegenwärtig
geworden ist, in der heiligen Hostie, die unsere Augen schauen können, zu verehren
und anzubeten. So hat es Papst Paul VI. als Ausfluss des Konzils von Trient in seinem
„Credo des Gottesvolkes“ festzuhaltenden eucharistischen Glaubenswahrheit in Erinnerung
gerufen und allen Gliederungen der heiligen römisch- katholischen und apostolischen
Kirche verpflichtend vorgestellt, daran zu glauben.
An dieser Stelle möchte ich den Erzbischof Dr. Georg Eder von Salzburg aus seinem
Hirtenbrief ut unum sint vom November 2000 zitieren, in dem er in bedrückender Offenheit
die Situation der katholischen Kirche von heute in einigen Schlaglichtern beschreibt.
Er fasst seinen Hirtenbrief in etwa mit den Worten zusammen:
„Wenn aber die Situation so ist - und ich könnte noch vieles zur Bebilderung beitragen,
dann weist dies auf ein langjähriges Versagen der Hirten hin. Wir, die vom Herrn
bestellten Wächter haben unsere Pflicht schlecht erfüllt, wir sind säumig geworden.
Wir Bischöfe haben uns viel zu wenig um die Herde gekümmert, wir haben die reißenden
Wölfe eindringen lassen.
An den katholischen Fakultäten der Universitäten lehrten jahrzehntelang
Professoren, die das katholische Dogma der Eucharistie - und andere katholischen
Wahrheiten - paralysierten. Im Religionsunterricht wurden und werden die eucharistischen
Wahrheiten mit schweren Defiziten weitergegeben. Ja, die Hirten sind schuldig geworden,
das Salz ist schal geworden, es wird bald zertreten werden!“
Dieser
einhelligen Erkenntnis und öffentlichem Bekenntnis ist nichts, aber auch gar nichts
mehr hinzuzufügen! Es spricht Bände und steht erst am Anfang aller Wahrheiten! Wir
haben keine Krise der Laien, sondern wir haben eine schwere, vielleicht die schwerste
Krise der Priester und Bischöfe und des Hochklerus. Der Weg der Barbara Weigand
war stets ein Weg der Eucharistischen Liebe und des Eucharistischen Kreuzweges;
der andachtsvollen und demütigen Hingabe an Gott, dem Herrn und Weltenrichter! Sie
nachzuahmen, mit Festigkeit im Glauben, mit der Fülle der Hoffnung im gekreuzigten
Herrn und in der Liebe des Eucharistischen Königs, das ist unser Ziel und Begehren.
Der Weg in den Himmel ist ein Weg des Kreuzes; Leiden und Entsagung sind die Wegmarken;
nicht die ausgetretenen Pfade führen dorthin, sondern der dornenreiche Weg. Aber
einen solchen Weg zu gehen, ihn zu beschreiten mit all seinen Schmerzen - das lohnt
sich ganz gewiss!
Als man die Leiche der Jungfrau Barbara am zehnten Tage nach ihrem Tode in ein anderes
Grab bettete, waren, wie Dekan Roth berichtet, die Lippen der Verstorbenen „hochrot
und frisch wie bei einem ganz gesunden, jungen, kraftvollen Menschen“. Alle Beobachter
- ihre mit authentischen Unterschriften bestätigten Aussagen liegen vor - waren
ob dieser eigenartigen Erscheinung zutiefst überrascht. Hat vielleicht jenes Mädchen
von Schippach die Erklärung dieser auffallenden Tatsache gefunden, als es dazu meinte:
„Die Tante hat so oft den Rosenkranz gebetet und so oft die heilige
Kommunion empfangen, das hat Gott belohnt“? Wir wissen nicht, ob dem so ist. Aber
was der greise Dekan Roth, der unmittelbare Nachbar der Jungfrau, nach dem Heimgang
der Gottesfreundin dem Verfasser schrieb, wird bei allen Kennern dieses merkwürdigen
Lebens ungeteilte Zustimmung finden:
„Die kommende Zeit tritt als ruhig denkende und gerechte Richterin auf.
Jetzt ist das Leben abgeschlossen - tugendhaft und heilig, und die Richterin
„Geschichte“ wird ruhig und sachlich ihre Schlüsse ziehen und das Resultat unter
dem Schlußstrich wird ein gerechtes und günstiges sein. Der Eucharistische König
wird schon dafür sorgen - zu Seiner Zeit und auf Seine Weise.“
Barbara Weigand von Schippach wurde bekanntlich am 15. Dezember 1845 in Schippach
geboren und verstarb daselbst am 20. März 1943. Sie wollte, ja sie sollte eine Kirche
in Schippach bauen, so verlangte es ihr Herr und Meister Jesus Christus. Zudem sollte
sie einen Damm bilden gegen den herrschenden Un- und Irrglauben in der Welt. Und
zudem sollte sie auch alle Botschaften, die ihr vom Herrn und Seiner heiligen Mutter
in fast einem dreiviertel Jahrhundert offenbart wurden, unter das gläubige Volk
bringen. Sie verkehrte deshalb mit Bischöfen und Priestern auf der ganzen Welt,
vornehmlich in ihren beiden Wirkungsbereichen Mainz und Schippach. Es ist doch merkwürdig,
-
daß dieser
Kirchenbau
in einer
noch nie
dagewesenen
Weise bis
heute
angefochten
wird und
unvollendet
geblieben
ist;
-
daß der
Gebetsbund
des
Eucharistischen
Liebesbundes
nach dem
Willen des
Herrn schon
damals, also
um 1916,
gegründet,
von der
Kirche mit
viel Lob und
Beistand als
Gebetsbund
genehmigt
und dem
gläubigen
Volk
angetragen
wurde, dann
aber bis
heute in den
meisten
deutschen
Bistümern
verboten
ist;
-
die
Offenbarungen
an Barbara
Weigand, die
inzwischen
in großer
Anzahl in
sieben
stattlichen
Bänden
verbreitet
wurden, bei
den meisten
deutschen
Bischöfen
nicht
angenommen
wurden,
statt dessen
die Gegner
der Sendung
Barbara
Weigands
seit damals,
also etwa ab
1916,
darüber
vieles an
Unwahrheit
und Hetze,
Lästerungen
und üble
Verleumdungen
verbreiten
durften,
ohne wurden.
-
ein zügiger
Fortgang des
Seligsprechungsverfahrens
für Barbara
Weigand, das
seit dem 25.
April 1978
beim
Würzburger
Bischof †
Dr. Josef
Stangl
offiziell
anhängig
ist, jedoch
dann wieder
unter
Verschluß
genommen
wurde.
Es ist zugleich die
göttliche Antwort auf das anhaltende und fortschreitende Unheil und Anschläge der
Feinde der Kirche gegen unser Heiligtum, das von abgeirrten und gottesfernen Theologen
und blindgewordenen Christen angezettelt, begünstigt und in falschem Glauben angestiftet
wird. Inmitten dieser noch zu verwirklichen Weltkirche wird dann der heilige Tabernakel
in Schippach, dem künftigen Zentrum der heiligen Eucharistie, über alle Lande hinaus
leuchten und die Muttergottes wird dann unzählig viele gläubige Katholiken nach
Schippach holen, und diese Kirche, die dann dort stehen wird, wird sich in der Weise
erfüllen, wie es uns von der Schippacher Jungfrau Wort für Wort auferlegt ist, im
Namen und in ausdrücklichem Willen Gottes. Und alle werden auf den Tabernakel schauen,
in dem unser Eucharistischer Herr und Heiland Jesu Christi als kleine Hostie unter
uns verweilen, so lange die Vorherbestimmten in der streitenden Kirche leben, wird
Er unter den Gestalten von Brot und Wein bei ihnen bleiben zum sichersten Unterpfand
ihrer ewigen Seligkeit. Danach wird Er ihnen ihr Erbe die ewige Seligkeit mitteilen,
damit sie mit Ihm dieselbe genießen im Himmel, wo ihr Besitz ewig und ihre Freude
unvergänglich sein wird. -
Wir beklagen zu recht: Der heilige Tabernakel, Sitz der göttlichen Macht und Herrlichkeit,
wird nicht mehr ausreichend beachtet und gewürdigt. Ja, man ist überhaupt nicht
mehr bereit, noch sein Knie vor dem Thron Gottes auf Erden zu beugen. Der Tabernakel
gehört jedoch ins Zentrum der heiligen Eucharistie. Das hat auch der inzwischen
von Gott heimberufene und im Rufe der Heiligkeit verstorbene Bischof John M. D’Arcy
† am 24.7.2009 für seine Diözese gefordert und auch durchgesetzt, gegen den Strom
der allermeisten Bischöfe in den USA und unter heftigen Widerständen seiner allermeisten
Amtskollegen, wie wir folgender Meldung auszugsweise wiedergeben möchte, weil dieser
wichtige Gedanke auch ein zentrales Thema bei der vom Herrn gewünschten Sakraments-
und Friedens-, Dankes- und Anbetungskirche sein soll.
Mit Wirkung vom 4. August 2009 trat in der amerikanischen Diözese von Fort Wayne-West
Bend eine Regelung in Kraft, die für den Tabernakel im Normalfall die Platzierung
an zentraler Stelle im Allerheiligsten der Kirche vorschreibt. In seinem Erlaß trifft
der Bischof damit nicht nur rechtliche Regelungen, sondern begründet sie auch in
einer eindrucksvollen Katechese zur Bedeutung der Realpräsenz. Der Brief des Bischofs
an seine Priester, Diakone, Ordensleute und alle Gläubigen lautet (auszugsweise):
„Die Gegenwart
Jesu Christi im Allerheiligsten Sakrament steht im Mittelpunkt unseres Glaubens
und des Gebetslebens unseres katholischen Volkes. In den vergangenen Jahren wurde
der Ort des Tabernakels in unseren Kirchen zu einem Gegenstand der theologischen
Auseinandersetzung. Das sollte nicht sein. Die Eucharistie - sowohl in ihrer Feier
als auch beim Ort ihrer Aufbewahrung, sollte stets zu Einheit und Gemeinschaft und
nicht zu Spaltungen führen. Der Ort des Tabernakels in unseren Kirchen sollte unserem
Glauben an die Realpräsenz Christi entsprechen und stets den Dokumenten der Kirche
folgen. Nach meiner Erfahrung hat unser Volk mit seinem Glaubensbewußtsein stets
verlangt, daß der Tabernakel zentral und sichtbar sein soll. Sie sind irritiert,
wenn der Tabernakel nicht sichtbar ist und keinen zentralen Platz erhält, obwohl
das möglich wäre. Aus meiner bischöflichen Verantwortung für die Förderung des Gebetslebens
unseres Volkes und seine Gesunderhaltung habe ich unser Gottesdienstbüro gebeten,
Normen für die Aufstellung und die Gestaltung des Tabernakels in dieser Diözese
auszuarbeiten. Diese Normen wurden vor dem Priesterrat, der Liturgiekommission und
dem Ausschuß für Kunst und Gestaltung diskutiert. Daraus ergaben sich Präzisierungen
und Verbesserungen. Diese Normen werden in der Diözese von Fort Wayne-South Bend
am 14. Juni, dem Fest Corpus Christi, dem Fest des Leibes und Blutes des Herrn,
veröffentlicht. Sie treten am 4. August, dem Fest des hl. Johannes Maria Vianney,
dem heiligen Patron der Priester, zu dessen Ehren der Heilige Vater das gegenwärtige
Priesterjahr ausgerufen hat, in Kraft. Ich erwarte von allen Priestern, daß sie
diese Normen vollständig und sorgfältig befolgen und vor allem die Verehrung des
Allerheiligsten Sakraments fördern.“ „Ort und Erscheinungsbild des Tabernakels,
der das Allerheiligste Sakrament beherbergt, ist für die Gestaltung unserer Kirchen
von allergrößter Bedeutung. Die rechte Aufstellung des Tabernakels trägt dazu bei,
die reale Gegenwart Christi im Allerheiligsten Sakrament zu erkennen. Daher sollte
der Ort, an dem die Eucharistischen Gestalten aufbewahrt werden, durch ein Ewiges
Licht hervorgehoben und für jeden, der die Kirche betritt, leicht sichtbar sein.
Die Kirche ist sowohl ‚das Haus Gottes auf Erden’ (domus Dei) und ‚das Haus für
das Gebet der Heiligen’ (domus ecclesiae), sie besitzt selbst eine sakramentale
Dimension. Aus diesem Grunde definierte Papst Paul VI. die Gegenwart des Herrn im
Tabernakel als ‚das lebendige Herz jeder unserer Kirchen’. Darüber hinaus muß unser
sakramentaler Gottesdienst, auch wenn wir jetzt in einer unvollkommenen und von
der Sünde befleckten Welt leben, immer danach streben, ein Abbild himmlischer Vollkommenheit
zu geben. Allgemein gesprochen, gilt: Ordnung und Symmetrie in der Gestaltung heiliger
Orte und Gegenstände haben gerade die Aufgabe, die Göttliche Vollkommenheit nachzuahmen,
und die Inthronisation des Tabernakels in der zentralen Sichtaxe trägt dazu bei,
dieses Ziel zu erreichen. Papst Pius XII. sagte hinsichtlich Altar und Tabernakel:
‚Das Bewußtsein ihrer Einheit ist wichtiger als die Einsicht in ihre Unterschiede.
Es ist der ein- und selbe Herr, der auf dem Altar geopfert und im Tabernakel verehrt
wird, und dessen Segen sich vom Tabernakel aus ergießt.“ Dieser Gedanke fand seinen
Widerhall in den Lineamenta vor der Bischofssynode zur Eucharistie von 2005: ‚Es
gibt keinen Widerspruch in den Zeichen zwischen dem Tabernakel und dem Altar der
Eucharistischen Feier’.
Die abschließenden Abschnitte
24/27 seiner für das diözesane Gottesvolk verbindlich geregelte Bischöflichen Anordnungen/Regelung
betreffen die Formen der Verehrung des Tabernakels und die Katechese. Daraus ebenfalls
zwei Punkte:
Demzufolge gilt seine bischöfliche Fürsorge nicht nur dem Tabernakel selbst, sondern
- die Priester und Altardiener sollen en auch dafür Sorge tragen, daß die Gläubigen
die rechte Belehrung und Unterweisung für das angemessene Verhalten vor dem Allerheiligsten
Sakrament erhalten. Heute gibt es viele, alte und junge, die gar nicht wissen, wann
man sich verneigen oder eine Kniebeuge machen soll. Es wäre also folgerichtig darauf
zu achten, die Gläubigen dahingehend zu unterweisen, daß eine Kniebeuge das angemessene
Zeichen der Ehrerbietung in der Gegenwart des allerheiligsten Sakraments ist, und
zwar „unabhängig davon, ob es im Tabernakel aufbewahrt oder zur öffentlichen Verehrung
ausgesetzt“ (Ecclesia de Eucharistia 49) ist. Vor oder nach der Messe sollten Kniebeugen
stets auf den in der Kirche sichtbaren Tabernakel hin ausgerichtet sein. Diejenigen,
die eine Kniebeuge auch da machen, wo es keinen Tabernakel gibt oder das Allerheiligste
Sakrament etwa während des Triduums nicht im Tabernakel aufbewahrt wird, tun das
im allgemeinen aus einer lobenswerten frommen Gewohnheit, doch sollte man in diesen
Fällen eher eine Verneigung in Richtung des Altars vornehmen. Jede Kirche sollte
bemüht sein, den Tabernakel für die Anbetung während des Tages zugänglich zu machen
und eine Umgebung zu bieten, die für solche frommen Besuche günstig ist.“ Genug
Bischöfe von dieser Art -, und die Auseinandersetzungen über die rechte Feier der
Liturgie und das rechte Verständnis der Glaubensinhalte wären kein Gegenstand der
derzeitigen tiefen Besorgnis mehr.
Eine wertvolle Anregung, unsere Liebe zum eucharistischen Herrn zu vertiefen, den
Priestern Mut zu machen, ihr priesterliches Wirken und Auftrag mit mutigem Herzen
zu verteidigen, gibt der Herr Selbst durch die Weigand’schen Schriften, die in sieben
Bänden als „Offenbarungen an Barbara Weigand“ veröffentlicht sind. Wir sind daran,
wie die Jünger am ölberg, Jesus alleinzulassen. Daher die Klage des Herrn, überall
werden die Ruhe und der Frieden gesucht, nur nicht bei Ihm. Wegen der Leugnung des
übernatürlichen müsse Er alles zerstören, was die Welt soziale und moralische Ordnung
heißt. Es bedarf der Sühneseelen, die dem Herrn alle Gefühle ihres Herzens weihen
und durch ihre Liebe Ersatz leisten für alle Lieblosigkeit und Gleichgültigkeit,
zumal von seiten der Priester. Es bedarf der Opferseelen, das sind vor allem jene
christlichen Mütter, die ihre Kinder im wahren christlichen Geist geistig wiedergeboren
haben.
Was sagt unser hochwürdigster Emerit Weihbischof von Würzburg Helmut Bauer, in einem
Vorwort für alle sieben Bände, uns schwarz auf weiß hinterlassen?
„Einen bemerkenswerten
großen Umfang hat die Ausgabe der„Schippacher Schriften“ angenommen. Was die einfache
Frau Barbara Weigand in ihren Privatoffenbarungen erfahren und niedergeschrieben
hat, ist erstaunlich. Ihre Niederschriften zeigen, wie hörbereit sie war und wie
wach sie die Vorgänge in Kirche und Gesellschaft verfolgt hat. Ihre Aussagen haben
zuweilen eine ungemein prophetische Kraft und zeugen davon, daß sie mit den Augen
des Glaubens die geistigen Verwerfungen ihrer Zeit erkannte. Sie beließ es aber
nicht bloß bei den scharfsichtigen Beobachtungen des Zeitgeschehens und des Zeitgeistes.
Sie eröffnete durch ihre Liebe zum lebendigen Christus in der Eucharistie auch den
Zugang zu den heilenden und rettenden Kräften ihrer und unserer Zeit. Ihre liebende
Verehrung des Herrn im Altarsakrament kann auch uns zeigen, wo wir mit unseren Sorgen
um den Glauben und um die Neuevangelisierung Europas uns hinwenden müssen: „Herr,
du hast Worte ewigen Lebens!“ Manches in den Schriften wie auch im Leben von Barbara
Weigand ist nur aus dem Kontext der Zeit zu verstehen. Daran sollen wir nicht Anstoß
nehmen. Man muß dieser Frau bestätigen, daß sie leidenschaftlich für die Sache Gottes
eintrat und in Christus ihren Orientierungspunkt hatte. Solchen Menschen im Gedächtnis
der Kirche einen würdigen Platz zu geben, ist Auftrag auch für unser Bistum. Daher
danken wir den Herausgebern für die große Mühe, mit der sie die „Schippacher
Schriften“ herausgegeben haben. Mögen viele mit dieser Veröffentlichung Zugang zu
dieser außergewöhnlichen Frau bekommen! Mögen viele durch ihre Liebe zum heiligen
Meßopfer auch selber zu dieser einzigartigen Quelle des christlichen Lebens geführt
werden.“
Würzburg, im September
2001.
Die Gründung der
BARBARA-WEIGAND-GESELLSCHAFT E. V. SCHIPPACH
vor 25 Jahren
Eine Gruppe von Priestern
und Laien aus der Diözese Würzburg hat sich in einer schriftlichen Eingabe vom 5.
November 1975 an den Bischof von Würzburg gewandt und ihn gebeten, ein Verfahren
zur Seligsprechung Barbara Weigands einzuleiten. Um diese Zeit 1975 lebte in Würzburg
der katholische Journalist Franz Graf von Magnis, der das kirchliche Zeitgeschehen
aufmerksam verfolgte und auch dokumentierte. Die damalige innerkirchliche Auseinandersetzungen
um die heilige Eucharistie und mit ihr auch der Umgang mit heiligmäßigen Personen
innerhalb unserer Kirche bereiteten ihm Sorgen: Die Anbetung trat zurück. Die einen
sahen im heiligen Messopfer vorwiegend ein Mahl, andere betonten den Opfercharakter.
Manche traten für die Einführung der sogenannten „Handkommunion“ ein, wogegen andere
die herkömmliche Weise des Kommunionempfangs für die allein richtige hielten. In
der Arbeitsgemeinschaft „Das große Zeichen - Die Frau aller Völker“ fand Graf von
Magnis das Bemühen um eine zeitgemäße und an der Lehre der Kirche ausgerichtete
Spiritualität. In dieser Gemeinschaft wirkte als ehrenamtliche Mitarbeiterin Frau
Eugenie Hetzer. Sie kannte Barbara Weigand und sah in ihr eine Helferin in dem Bestreben,
ein rechtes Verständnis der heiligen Eucharistie und deren Verehrung zurückzugewinnen.
Graf von Magnis erhielt aus der Pfarrei Rück- Schippach die erwähnten Kalenderbeiträge
von Max Rößler und Wilhelm Büttner aus dem Jahr 1974.
Von da an wurde in der geistlichen Beiratschaft der genannten Arbeitsgemeinschaft
öfter über Barbara Weigand und das pastorale Anliegen gesprochen. An den Gesprächen
nahmen, außer Graf von Magnis, vor allem der in der Pfarrei Rück-Schippach tätige
Pfarrer Friedbert Branz SDS, Pater Franz Georg Waldburg-Zeil, SJ. und H. H. Pfarrer
Albrecht von Raab-Straube aus der Erzdiözese Paderborn teil. „Dabei kristallisierte
sich immer deutlicher heraus“, wie Graf von Magnis später schreiben wird, „daß angesichts
der innerkirchlichen Auseinandersetzungen die Diözese Würzburg in Barbara Weigand
und der St. Pius-Kirche von Rück-Schippach ein geistiges Eucharistisches Zentrum
besitzt, von dem stärkste Impulse zur überwindung der innerkirchlichen Krise um
die heilige Eucharistie ausgehen. Insbesondere der von Barbara Weigand im Auftrage
des Herrn gegründeten „Eucharistischen Liebesbundes des göttlichen Herzens Jesu“
für Familien, zutiefst konziliar, bietet besondere geistliche Möglichkeiten, dem
schon damals sich abzeichnenden Zerfall der Familien entgegenzuwirken durch ein
gemeinschaftliches Leben aus dem Eucharistischen Sakrament nach dem Beispiel von
Barbara Weigand.“
Graf von Magnis vertraute sich dem Würzburger Generalvikar Justin Wittig an, mit
dem er sich gut verstand. Von ihm beraten und ermutigt, bereitete er einen schriftlichen
Antrag vor, mit dem der Bischof von Würzburg gebeten werden sollte, ein Verfahren
zur Seligsprechung Barbara Weigands einzuleiten. Wittig empfahl, den zuständigen
Dekan Erwin Happ, Pfarrer von Mechenhard, an dem Vorhaben zu beteiligen. Daraufhin
trafen sich am 5. November 1975 in Rück-Schippach etwa 20 Priester und Laien, von
denen einige Barbara Weigand noch persönlich gekannt hatten, unter ihnen Pfarrer
Josef von Traitteur, der von 1932 bis 1957 Pfarrer von Rück-Schippach gewesen war
und ein halbes Jahr später, nämlich am 2. Mai 1976, im Alter von 86 Jahren gestorben
ist. Sie unterschrieben als erste den vorbereiteten Antrag und trugen sich in das
„Unterschriftenbuch für die Seligsprechung Barbara Weigands“ ein, das damals angelegt
wurde. Es lag bis November 1979 in der St. Pius-Kirche auf. Die Zahl der Unterschriften
wuchs im Laufe der Zeit auf über 4.000 an. Das Bischöfliche Ordinariat Würzburg
gab im Würzburger Diözesanblatt vom 15. März 1976 bekannt, daß es „auf Anregung
einer Gruppe von Priestern und Laien prüfe, ob ein ortsoberhirtliches Erhebungsverfahren
zur Seligsprechung Barbara Weigands zu eröffnen sei“, und forderte dazu auf, Wissenswertes
mitzuteilen. In der folgenden Zeit wurde eine Anzahl von Personen, die Barbara Weigand
noch gekannt hatten, als Zeugen gehört. Der Elsenfelder Diözesanpriester Dr. Dr.
Adam Zirkel, der sich seit Jahren anhaltend für die Aufarbeitung der Schippacher
Angelegenheit und die Verbreitung der Schippacher Schriften eingesetzt und darüber
auch einen Redaktionsbeitrag in der Obernburger Zeitung in einem Artikel „Prozeß
der Seligsprechung“ berichtet hat, bat darin ebenfalls das Gottesvolk, sich für
die Seligsprechung der Dienerin Gottes Barbara Weigand zu interessieren und, soweit
vorhanden, hierzu Unterlagen dazu bereitzustellen und diese dem Bischöflichen Ordinariat
Würzburg mitzuteilen, damit diese dieselben einsehen und ablichten kann.“
Eucharistisches
Zentrum
in Schippach in der Person der Barbara Weigand
gefordert
Am 19. Mai 1976 schreibt
Eugenie Hetzer an den Bischof von Würzburg, Dr. Josef Stangl, daß sie „mit großer
Freude“ im Bistumsblatt gelesen habe, „daß Sie die Vorbereitung der Eröffnung eines
Seligsprechungsprozesses für die Dienerin Gottes, Barbara Weigand, eröffnet haben.“
Und weiter: „In den letzten Monaten habe ich 1.132 Unterschriften in Würzburg mit
der Bitte um Eröffnung des Seligsprechungsprozesses gesammelt. Spontan und freudig
haben ganze Konvente geschlossen unterschrieben: Franziskanerinnen von Maria Stern,
87 Würzburg, Bohnesmühlgasse 16; Töchter des Allerheiligsten Erlösers, 87 Würzburg,
Ebracher Gasse 6; Ursulinen, 87 Würzburg, Augustinerstr. 17; Englische Fräulein,
87 Würzburg, Annastr. 6; Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu, 8702 Kloster Oberzell
sowie die Ritaschwestern, 87 Würzburg, Friedrich-Spee-Str. 32. Als Anlage fügte
Frau Hetzer die entsprechenden Unterschriftslisten bei. Weitere 3.500 Unterschriften
waren zu diesem Zeitpunkt in Unterschriftenlisten im Pfarramt der St. Pius-Kirche
in Schippach bereits gesammelt worden und wurden später an den Würzburger Bischof
nachgereicht. Insgesamt kamen dadurch 8.400 Unterschriften zusammen. Im Text der
Petition wird um die Eröffnung des Seligsprechungsprozesses für Barbara Weigand
ersucht, „um in dieser Zeit des erfreulich häufigen Kommunionempfangs das Bewußtsein
für die reale Gegenwart Jesu Christi im eucharistischen Sakrament lebendig zu halten.“
Dazu dann noch der wichtige Satz: „Barbara Weigand wird aufgrund ihres auf die Eucharistie
hingeordneten Lebens als Zeugin der realen Präsenz Christi in der Eucharistie bezeichnet.“
In dieser Pressemitteilung des Würzburger Bischofs (POW) wird ausdrücklich mitgeteilt:
„Das Bischöfliche Ordinariat Würzburg hatte am 15. März bekanntgegeben, daß die
Voruntersuchung für die eventuelle Eröffnung des Seligsprechungsprozesses begonnen
hat; wer mündlich oder in schriftlichen Dokumenten Auskunft über Barbara Weigand
geben kann, wurde gleichzeitig aufgefordert, diese dem Ordinariat zur Verfügung
zu stellen.“ Diese Bischöfliche Pressemitteilung wurde auch im Sonntagsblatt ausdrücklich
bestätigt.
Zum damaligen Zeitpunkt schon gab es die „Lefebvre-Bewegung am Untermain“, die von
Würzburg aus mit kritischer Anstrengung beobachtet wurde. Graf von Magnis in einer
Notiz: „Zweifellos sind viele Menschen am Untermain und im Spessart für mystische
aber auch pseudomystische Phänomene disponiert. Die Diözese Würzburg besitzt in
Rück-Schippach die St. Pius-Kirche, die auf Anregung von Barbara Weigand errichtet,
von Kardinal Döpfner genehmigt und vom verstorbenen Bischof Josef geweiht wurde.“
Graf von Magnis entwarf in seinen Gedanken an den Würzburger Bischof auch noch folgende
überlegung: Mit der St. Pius-Kirche in Rück- Schippach als „Eucharistisches Zentrum“
und in der Person Barbara Weigands als überaus glaubwürdige und überzeugende Eucharistinerin
hätte nun die Diözese Würzburg die Möglichkeit, die für Mystik aber auch für Pseudomystik
disponierten Gläubigen im Untermain-Gebiet hinter einer echten Aktivität in der
Kirche zu sammeln. Graf von Magnis verweist zu Recht auf das Leben Barbara Weigands,
das ganz im Dienst der Verehrung der heiligen Eucharistie gestellt war: der häufige
Empfang der heiligen Kommunion, der Liebesbund mit dem eucharistischen Heiland und
dessen Verwirklichung in Familie und Gesellschaft. „Dieses Postulat“, so Graf von
Magnis, „mit der Person von Barbara Weigand, wäre für das gesamte Untermain-Gebiet,
aber auch für die Kirche nach dem Konzil, voll aktuell.“ In seinen Gedanken stellt
Graf von Magnis zum Schluß noch fest, wohl auf dem Hintergrund des von ihm geforderten
Eucharistischen Zentrums in Schippach, quasi schon damals eine weise und kluge Bitte,
man möge die Besetzung der St. Pius-Kirche mit einem „nüchternen und klugen Diözesanpriester“
besetzen. Auch hierzu drängen sich mir einige sehr bewegende überlegungen auf, über
das einiges zu sagen wäre, gelegen oder auch ungelegen!
Es steht also ohne jeden Zweifel fest, daß Bischof Dr. Josef Stangl von Würzburg
die Vorbereitung des Seligsprechungsprozesses der Barbara Weigand noch zu Lebzeiten
(1977) eröffnet hat. Auch muß die Initiative hierzu der Arbeitsgemeinschaft ‚Das
große Zeichen - die Frau aller Völker’ E.V. mit Sitz in Würzburg, zu der auch Graf
Franz von Magnis zählte, zugesprochen werden, die diese in Abstimmung mit dem Bischöflichen
Ordinariat Würzburg und mit Gutheißung des verstorbenen Kardinals Julius Döpfner
ergriffen hat. Diese Unterschriftenlisten lagen in einem „Unterschriftenbuch für
die Seligsprechung Barbara Weigands“ in der St. Pius- Kirche in Schippach während
der Zeit vom 5. November 1976 bis einschließlich 15. November 1979 offen und enthielten
nach Angaben des Pfarrers Wilhelm Kley allein 4.597 Unterschriften.
In das Buch sind die einzelnen Unterschriftenlisten lose eingefügt. Darin waren
auch die Namen von 29 Priestern aus der Region enthalten, wie wir glaubhaft machen
können. „Die Unterschriften können mit Hilfe der auf der Liste in Klammern gesetzten
Daten leicht nachgeschlagen werden“, so Dr. Dr. Adam Zirkel in einem Brief an den
Bischof von Würzburg. Auch eine gehörige Zahl von Ordenspriestern und Priestern
aus anderen Regionen haben sich in dieses Buch eingetragen und damit Partei ergriffen
und Zeugnis abgelegt für das heiligmäßige Leben der Schippacher Jungfrau und Seherin
Barbara Weigand.
Folgende
Priester der Diözese Würzburg
sind darin verewigt
|
Josef
von
Traitteur
am 5.
November
1975;
Dekan
Erwin
Rapp, am
5.
November
1975;
Robert
Brendel
am 5.
November
1975;
Franz
Sikora
am 8.
November
1975;
Karl
Roth am
11.
November
1975;
Josef
Ullrich
am 11.
Januar
1976;
Alfred
Stürmer
am 23.
Februar
1976;
Albert
Gliesche
am 1.
Mai
1976;
Dr. Max
Rößler
am 5.
Mai
1976;
Walter
Stier am
24. Mai
1976;
Theo
Hain am
25.
August
1976;
Waldemar
Müller
am 31.
August
1976
(ord.
1977);
Gerd
Goldhammer
am 27.
September
1976;
Herbert
Neeser
am 7.
Oktober
1976;
Peter
Pretscher
am 12.
Oktober
1976;
Lorenz
Wirth am
14.
Oktober
1976;
Karl
Dietz am
22.
Oktober
1976;
Hans
Schwarz
am 28.
Dezember
1976;
Lorenz
Heilmann
am 28.
Juli
1977;
Hermann
Wolpert
am 14.
August
1977;
Hermann
Josef
Ludwig
am 16.
August
1977;
Dr.
Ludwig
Pfeifer
am 28.
August
1977;
Walter
Lederer
am 3.
Oktober
1977;
Ludwig
Gerstenberg
am 9.
Oktober
1977;
Ferdinand
Welzbacher
am 11.
Oktober
1977;
Ernst
Janik am
23.
Oktober
1977;
Hans
Link am
13.
September
1978;
Ludwig
Müssig
am 3.
Oktober
1978
sowie
Berthold
Scheuring
am 12.
August
1979. |
Zudem
sind
folgende
Priester
außerhalb
der
Diözese
Würzburg
darin
aufgeführt: |
P.
Friedbert
Branz,
SDS am
5.
November
1975;
P.
Arnold
Renz,
SDS am
5.
November
1975;
P. Ernst
Alt am
5.
November
1975;
P. Franz
Georg
von
Waldburg-Zeil
S.J.,
München
am 10.
Januar
1976;
Prälat
Othmar
Weis,
Mainz,
am 14.
September
1976
sowie
P.
German
Heß am
14.
September
1977. |
Weitere Priester
folgten diesem Aufruf
seit dieser Zeit..
Aber
auch rund zehn Jahre später drängten engagierte Priester und Ordenspriester in der
Diözese Würzburg, voran der spätere Mitbegründer und Vorsitzende der 1990 gegründeten
„Barbara-Weigand-Gesellschaft“ E.V. Elsenfeld, Pfarrer Dr. Dr. Adam Zirkel, den
damaligen Bischof Dr. Paul Werner Scheele, die Kanonisation der Dienerin Gottes
Barbara Weigand einzuleiten und zu diesem Zweck Erhebungen über ihr Leben, ihre
Tugenden und den Ruf ihrer Heiligkeit anzustellen, wie in den Archivunterlagen nachzuschlagen
ist. In einem Aufruf an einige seiner Mitbrüder in der Diözese Würzburg erinnerte
er an einen festlichen Dankgottesdienst in der St. Pius-Kirche in Schippach, der
anläßlich des 25. Jahrestages der Weihe der St. Pius Kirche in Schippach gefeiert
wurde. Bei einem anschließenden Mittagsessen hatte der Pfarrer i. R. und Bischöflicher
Geistlicher Rat Peter Klement, der zur Zeit des Kirchenbaues Dekan von Obernburg
gewesen war und an dem Dankgottesdienst als Konzelebrant teilgenommen hatte, in
einer Tischrede angeregt, die bereits früher in Angriff genommene Seligsprechung
Barbara Weigands doch weiter zu betreiben. Diesem frommen Wunsch hatten sich viele
dort sichtbar gerührt angeschlossen. Dabei hatte der Briefschreiber daran erinnert,
„Papst Johannes Paul II. hat durch die Apostolische Konstitution
„DIVINUS PERFECTIONIS MAGISTER“ vom 25. Januar 1983 das Kanonisationsverfahren
neu geordnet.
Darin heißt es: „Den Diözesanbischöfen.. kommt innerhalb der Grenzen ihrer Jurisdiktion
das Recht zu, sei es von Amts wegen, sei es auf Antrag einzelner Gläubiger oder
rechtlich anerkannter Gruppen und deren Vertreter, Erhebungen anzustellen über das
Leben, über die Tugenden oder das Martyrium und den Ruf der Heiligkeit bzw. des
Martyriums, über behauptete Wunder sowie gegebenenfalls über eine althergebrachte
Verehrung der Dienerin Gottes, deren Kanonisation beantragt wird.“ Pfarrer Zirkel
fährt dann in seinem schriftlichen Aufruf fort: „Wenn Sie sich dem Wunsch nach der
Seligsprechung Barbara Weigands anschließen wollen, bitte ich Sie, dies durch Ihre
Unterschrift und die übrigen Angaben auf dem beiliegenden Blatt zu bekunden, wenn
möglich weitere Personen, die dies ebenfalls wünschen, zur Unterschrift einzuladen
und mir das Blatt zurückzuschicken, damit ich es dem Herrn Bischof übergeben kann.“
Dieser Brief
ging laut unseren Archivunterlagen an
folgende Geistliche Herren: |
Msgr.
Max
Rößler;
Pfarrer
Peter
Klement;
Pfarrer
P.
Wilhelm
Kley;
Dekan
Erwin
Happ;
Pfarrer
Alfred
Stürmer;
Kaplan
Gregor
Weinbeer;
Pfarrer
Heinz
Hepp;
Pfarrer
Anton
Emge;
Pfarrer
Dr.
Benno
von
Bundschuh
sowie
Pfarrer
Leo
Giegerich.
|
Pfarrer D. Dr.
Adam Zirkel war auch Hauptzelebrant und Festredner anläßlich des Silberjubiläums
(25. Jahrestages) der Kirchweihe der St. Pius-Kirche in Schippach an 29. September
1985. Diese Festpredigt begann er mit den Worten: „Was ist das Besondere an dieser
Kirche? Was unterscheidet sie von allen Kirchen auf der ganzen Welt? Es ist die
Geschichte ihrer Entstehung.
Diese Geschichte beginnt mit einer Frau aus dieser Gemeinde, aus Schippach: Barbara
Weigand. Darum darf ich, darum muß ich heute ihr Leben erzählen.“ Pfarrer DDr. Zirkel
war auch kirchenamtlicher Notar im Auftrag von Würzburg bei der Umbettung der sterblichen
überreste von Barbara Weigand am 12. September 1984. Zufall oder Vorsehung? Schon
damals wäre er, mit Pfarrer Alfred Stürmer, mit Barbara Weigand verwandt, der rechte
Mann gewesen, um die causa von Barbara Weigand in die Hand zu nehmen. Auch die Anbetung
in der Sakramentskapelle in Schippach, jeweils drei Tage in der Woche, während des
ganzen Jahres, geht auf Barbara Weigand zurück. Die Pläne der Vorsehung Gottes sind
wahrhaft geheimnisvoll.
Auch hatte der
Priesterrat der Diözese Würzburg in seiner seinerzeitigen ordentlichen Plenum-Sitzung
vom 5. November 1985 sich ausführlich mit dieser und anderen Fragen zur Angelegenheit
Barbara Weigand befaßt und, wir wissen sehr genau, weil aktenkundig dort vermerkt,
sich positiv zu dem Verlangen der Priester zur Fortentwicklung dieser Angelegenheit
ausgesprochen und eine weitere wohlwollende Behandlung dieser Frage festgeschrieben.
Es
waren also vor allem Priester der Diözese Würzburg, die an vorderster Stelle sich
für die Aufarbeitung und ein würdiges Gedenken der Schippacher Jungfrau und Seherin
Barbara Weigand engagiert haben. Das führte auch zur Gründung dieser Gesellschaft,
zur Förderung der causa Barbara Weigand, um eine gründliche theologische Aufarbeitung
der Materie voranzutreiben und letztlich ihren Vorstoß auf Einleitung
eines ordentlichen Seligsprechungsverfahrens
für Barbara Weigand beim Würzburger Bischof
Nachhaltigkeit und öffentliches Interesse herzustellen
„Die
Barbara-Weigand-Gesellschaft E.V.“ will, wie es in ihrer Satzung auch heißt, „die
Erinnerung an Barbara Weigand wachhalten, sowie ihre Berufung und Sendung kennenlernen,
in die Gegenwart übersetzen und leben.“ Auch kann man nachlesen in den damaligen
Aufzeichnungen, „der Satzungszweck wird verwirklicht durch die Vergabe eines Forschungsauftrages
zur Schaffung einer neuen Biographie, durch andere Veröffentlichungen über Barbara
Weigands Leben und Sendung, durch die Abschrift und gegebenenfalls Drucklegung,
ganz oder auszugsweise, der Aufzeichnungen über ihre
„Gesichte und Ansprachen“, durch deren theologische Begutachtung, durch
Vortragsveranstaltungen, durch eine jährliche Eucharistiefeier in der St-. Pius-Kirche
in Schippach und durch „andere Vorhaben“, die dem Vereinszweck dienen.
Die Gründungsversammlung
fand am 20. Juni 1989 im
Pfarrsaal der St. Pius-Kirche in Schippach statt.
Zuvor
fanden sich die Teilnehmer in der Sakramentskapelle gegen 16.30 Uhr, wo um diese
Zeit gerade das Allerheiligste zur Anbetung ausgesetzt war, mit Gesang und Gebet
ein. Man beschloß die Satzung des Vereins und wählte einen Vorstand und wählte Pfarrer
DDr. Adam Zirkel zum Vorsitzenden des Vereins. Insgesamt hatten sich 22 Mitglieder
in der Gründungsversammlung etabliert, darunter allein sechs Priester: Die hochwürdigen
Herren: Adam Zirkel, Dekan Erwin Happ, Wilhelm Kley, Alfred Stürmer, Gregor Weinbeer
und Gerd Goldhammer. Am 2. Oktober 1990 waren es schon 54 Mitglieder; am 3. Oktober
2008 dann 111; zwischenzeitlich stieg die Zahl der Mitglieder gar auf über 124 an. <<Der Satzungszweck wird verwirklicht durch die Vergabe eines Forschungsauftrags
zur Schaffung einer neuen Biographie Barbara Weigands, durch andere Veröffentlichungen
über ihr Leben und ihre Sendung, durch die Abschrift und gegebenenfalls Drucklegung
- ganz oder auszugsweise - der Aufzeichnungen über ihre "Gesichte und Ansprachen",
durch deren theologische Begutachtung, durch Vortragsveranstaltungen, durch eine
jährliche Eucharistiefeier in der St. Pius-Kirche in Schippach, durch andere Vorhaben,
die dem Vereinszweck dienen.>>
So sagt es die Vereinssatzung. Seit Jahren schwächelt der Verein stark und seine
einstige Mitgliedsstärke verringert sich durch Heimgang vieler und mangelndes Interesse
an der gezeigten Vereinsführung bedenklich. Der Neue Vorstand in seiner Spitze möchte
die derzeitige Form der Vereinsstrukturen ändern; er möchte den Verein unter „die
Kontrollhoheit des Würzburger Bischofs bringen“. Aber diese „Kontrollhoheit“ besteht
doch schon seit weit über 100 Jahren, nämlich ab dem Zeitpunkt, wo die Angelegenheit
Barbara Weigand von Schippach allen bekannt ist, wo die Dienerin Gottes Barbara
Weigand sehr gewirkt hat und beauftragt gewesen ist vom Herrn, der katholischen
Welt wichtige Belehrungen und Weisungen des Himmels mitzuteilen und für deren Durchsetzung
sich tatkräftig einzusetzen. Seit über 100 Jahren verweigert sich gerade diese Kirchenbehörde
hartnäckig und halsstarrig einer wahrheitsgemäßen Aufarbeitung und schließlich auch
einer angemessenen Rehabilitation des Diözesankindes Barbara Weigand von Schippach
und schließlich auch eine getreue Ausübung des göttlichen Befehles:
„Jesus Christus:
„Ihr alle, ihr treuen Seelen, sollt euch vereinigen in
dem Liebesbund. Priester und Laien, Ordens- und Familienmitglieder, Väter, Mütter,
Jungfrauen, Kinder, Greise, Jünglinge, ihr alle vereinigt euch zu einem Bund und
gebt Mir das Versprechen ab im Beichtstuhl vor eurem Beichtvater oder an der Kommunionbank,
für Meine Rechte einzustehen, euch einschreiben zu lassen als treue Mitglieder dieses
heiligen Bundes, den Ich geschlossen habe mit diesen drei Seelen; denen Ich den
Auftrag gab, die Heiligste Dreifaltigkeit auf besondere Weise zu verehren und anzubeten
im Namen aller Menschen, und durch ihre Persönlichkeit diese drei heiligsten Personen
vorzustellen; denn so wie der Vater und Ich und der Heilige Geist Eins sind, so
müssen diese drei eins sein im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe, und was
Ich noch als Beigabe ihnen zugebe, ist Leiden. Im Leiden müßt ihr eins sein.“
Und der HERR darin noch viel deutlicher: „Also geschlossen habe Ich den Bund in
Eigener Person, merkt es euch, ihr Priester, und nicht durch bloße Erfindung oder
Einbildung ist er entstanden. Niemals kann eine Seele so etwas erdichten, was so
lange standhält in allen Kämpfen, wie dieses hiersich gehalten hat. Niemals kann
etwas eine Erfindung sein, was nicht um ein Haarbreit von Mir abweicht. Also von
einem Erdichten müßt ihr absehen. Ihr müßt wissen, daß Ich die Macht habe, mit Meinen
Kindern zu verkehren, daß Ich in Meiner Kirche schalten und walten kann, daß Ich
das Recht habe, euch zu gebieten und durch eines Meiner schwachen Geschöpfe zu euch
zu reden. Oder kann Ich nicht in Meiner Kirche machen, was Ich will? Also, die Welt
liegt im argen, der Glaube schwindet von Tag zu Tag mehr und mehr, und auch die
guten Katholiken werden vom Strom der Zeit mit fortgerissen. Hinweggeschwemmt wird
alles Heilige und Ehrwürdige durch die allzu große Vergnügungssucht dieser Tage!
Denn es reihen sich Feste an Feste, die darauf abzielen, den Glauben und die guten
Sitten zu untergraben, alles Religiöse aus den Herzen herauszureißen. Wo bleibe
Ich nun, euer Herr und Gott? Ich befehle euch im Namen des Vaters und des Heiligen
Geistes, daß die treuen Kinder Meiner Kirche sich anschließen müssen an den Liebesbund,
den Ich befohlen habe zu errichten in Meiner Kirche. Und nun hört die Statuten,
die Ich euch selbst diktiere in Eigener Person“.
„Jeder Priester hat in seiner Gemeinde darauf hinzuwirken, jeder hat die Aufgabe,
daß er mit Entschiedenheit vor die Vorstände der Gemeinde hintritt, daß die allzu
große Vergnügungssucht womöglich aufgehoben, und wenn nicht aufgehoben, so doch
möglichst gemindert werde. Jeder Priester hat die Gewalt, die Ich ihm übertragen
habe durch die Priesterweihe, die Ich ihm gegeben habe, also eine göttliche Gewalt,
die alle Gewalt dieser Erde, die einem Geschöpf gegeben, auch wenn er König oder
Kaiser wäre, weit, weit überragt. Jeder Priester hat in seiner Gemeinde dafür mit
Entschiedenheit zu sorgen, dieser Vergnügungssucht entgegenzutreten! Dann soll
er die guten und treuen Katholiken anhalten und auffordern, trösten und warnen,
trösten und aufrichten, wo es notwendig ist; die Leidenden, ganz besonders jene
Familien, die Ich mit Kreuz heimsuche; denn Ich kann unmöglich den guten und treuen
Christen die Leiden ersparen. Denn wißt ihr, ein Kennzeichen eines guten Christen
sind die Leiden. Daran müßt ihr erkennen, daß ihr gute Kinder der katholischen Kirche
seid, wenn ihr viel mit Leiden heimgesucht seid. Denn ihr alle sollt das Kreuz schleppen
und sollt Meine Kirche unterstützen. Meine Kirche schleppt das Kreuz, wie Ich dir
damals gezeigt, als Ich dir das Leiden geben wollte, wo Ich dir sagte und dich fragte,
ob du mit Mir das Kreuz tragen wollest. Damals hast du Mich gesehen, wie Ich ein
Kreuz schleppte. Siehe, es ist das Kreuz, das Ich trage in Meiner Kirche. Viele,
viele ihrer Kinder sind abgewichen vom rechten Wege, laufen den Irrlichtern nach
und irren in Sandwüsten einher und gehen elend zugrunde, ja, elend zugrunde. Die
treuen Kinder Meiner Kirche, sie sollen zusammengeschart, zusammengeführt werden
zu Meinem Herzen, Meine treuen Kinder. Wißt ihr, ihr Priester, ihr habt die Aufgabe,
dieses zu tun, denn nicht ihr allein könnt das Kreuz tragen, Meine treuen Kinder
sollen euch dabei helfen, sie alle sollen vollzählig werden, sie sollen unter dem
Kreuz stehen und Meiner Kirche das Kreuz schleppen helfen. Denn nicht ihr allein
könnt es schleppen, auch nicht jene Kinder allein, die sich da zurückgezogen, um
sich den Werken der Gottes- und Nächstenliebe zu widmen.“
„Seht, das alles nützt gar zu wenig; denn im Strom dieser Zeit stehe Ich. O seht,
wie Mein Herz blutet! Seht, wie ist Mein Herz so zerrissen. Tausend und abertausend
Wunden sind diesem Herzen geschlagen worden. Nichtmehr ist es wie vor einigen Jahrhunderten,
wie Ich damals klagte Meiner Dienerin, der seligen Margareta Maria Alacoque, daß
diejenigen Mir so weh tun, die Ich Mir erwählt. Nein, zerrissen ist Mein Herz in
tausend und abermaltausend Stücke. Nicht mehr allein eine Dornenkrone ist um Mein
Herz gewunden, nein! O höret die klagende Stimme eures Hirten! Seht, wie die Jugend
Mir entrissen wird! Die Jugend ist die Zukunft und Meine zukünftige Kirche. Was
soll aus ihr werden? Höret doch, höret die klagende Stimme eures Oberhauptes ihr,
Meine treuen Kinder! Seht, Ich stehe an der Spitze, seht, Ich gehe euch voraus!
Schaut auf Mich, folgt Mir nach, erinnert euch, wie Ich unter euch gewandelt bin,
wie Ich niemand gescheut. Ahmt Mich nach, studiert Mein Leben, wie Ich die Guten
um Mich herum gesammelt und ihnen das Evangelium verkündete, wie Ich vor die Pharisäer
und Stolzen hingetreten und sie zurechtwies, obwohl Ich doch wußte, daß Ich dadurch
nur Meinen Tod beschleunigte. Wie Ich vor sie hintrat und fortfuhr, Meinen Feinden
ihr Unrecht vorzuhalten, so sollt ihr es auch tun ihr, Meine treuen Diener!“
In einem
Brief des inzwischen leider auch verstorbenen Pfarrers Alfred Stürmer an seinen
Bischof Paul-Werner Scheele in 1989 drängt er auf mehr Beachtung und Wohlwollen
der Diözese für die Angelegenheit Barbara Weigand und ihre Mystik, „ja, die für
uns alle und für die ganze Kirche brennend aktuelle geworden ist, bzw. immer schon
war.. und der Geist der Schippacher Schriften mehr erkannt und von der Kirche mehr
gewürdigt werde.“ Dies bekräftigt Pfarrer Stürmer auch in seinem Brief an Pfarrer
Adam Zirkel, in dem er seine Briefe in gleicher Sache an die Bischöfe von Würzburg
und Mainz noch einmal begründet und die geistlichen Persönlichkeiten um nachhaltige
Wahrheitsfindung in der Schippacher Sache ersucht, auf dem Hintergrund seiner eigenen
Seelsorgsarbeit, die er in einigen Punkten beispielshaft aufarbeitet und darin den
dringenden Bedarf nach veränderter Sicht- und Handlungsweise in der Kirche stellt:
„daß ich mir oft wünsche, daß doch der Geist, der in den ‚Schippacher Schriften‘
atmet, auch unsere heutige Pastoralarbeit und alle Gläubigen erfassen möge. Ich
weiß aus meiner eigenen jahrelangen ehrenamtlichen Mitarbeit in diesem Verein und
insbesondere auch als gewähltes Vorstandsmitglied um die vielen Bemühungen Pfarrer
Stürmers, in schriftlich en wie auch mündlichen Aktionen, mit denen er immer wieder
die kirchliche Obrigkeit ersucht, die causa Barbara Weigand nunmehr endlich zu eröffnen
und das Leben und Wirken der Dienerin Gottes, Barbara Weigand kanonisch angemessen
zu würdigen und ihr heiligmäßiges Leben und katholisches in eine umfassende Betrachtung
aufzunehmen und ihre Nachahmung anzuempfehlen.
In der damals weit über die Grenzen von Würzburg hinaus sehr beachteten Ausstellung
„Fränkisches Credo“ im Kreuzgang des Würzburger Domes (23.06. bis 29.10.1989) befand
sich bei der Darstellung des neunten Glaubensartikels „die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen“ unter Nummer 9.17 eine Schautafel mit kurzen biographischen
Angaben über bedeutende Persönlichkeiten in der Geschichte der Diözese Würzburg,
zusammengestellt von DDr. Klaus Wittstadt. Insgesamt waren 23 solche bedeutende
Persönlichkeiten darin aufgeführt, versehen mit Kurzbiographien. Zwischen den Angaben
über Kilian (640/50 bis 689), dem iroschottischen Wanderbischof Winfried Bonifatius
(672/75 bis 754), Bischof Burkhard (+753), der äbtissin Lioba (+782), aber auch
Albertus Magnus (1200 bis 1280) oder Tilman Riemenschneider, Bildhauer und späterer
Bürgermeister von Würzburg wird auch der Kirchenmann Herrmann Schell (1850 bis 1906)
genannt, der zu seiner Zeit eine zentrale Rolle durch seine Schriften gegen Mißstände
in der Kirche eintrat und noch heute von führenden Kirchenmännern für sein Eintreten
als mutig und vorbildhaft verehrt wird und gar in ein Seligsprechungsverfahren geführt
werden soll. Schell spielt auch eine zentrale Rolle in der Schippacher Sache, eigentlich
gegen die Schippacher Sache.
Seine Haltung gegen Barbara Weigand gipfelt sich in einem Gesichte, das Barbara
Weigand am 7. Juli 1907 am Tage des großen Gebetes in Mainz hatte. Der verstorbene
Schell erschien Barbara Weigand neben anderen und sprach zu ihr die Worte: „Ich
bin Professor Schell, der in Würzburg gestorben ist. Hätte ich es nur auch so gemacht
wie du! Du hast deinen Geist in die Höhen der Gottheit geschwungen, und ich habe
meinen Verstand gebraucht, um zu glänzen. Es war der Stolz, der mich veranlaßte,
mich hervorzutun durch die Wissenschaften, die den Reichen schmeichelten. Du hast
recht von mir gesagt in deinen Schriften!“
Aber auch hochwürdigster Herr Bischof Matthias Ehrenfried, der gleichfalls in der
Angelegenheit Barbara Weigand und Schippach zwischen 1924 und 1948 eine so bedeutsame
Rolle gespielt hat, in wesentlichen Dingen höchst unverständlich, wird zu den bedeutenden
Persönlichkeiten der damaligen Zeiten zur Diözesangeschichte Würzburgs gezählt.
Eben zu diesen bedeutsamen Diözesanen Persönlichkeiten wird auch Barbara Weigand
gezählt. über sie ist in den Kurzbiographien dieser Geschichtsträger folgendes zu
lesen: Die Seherin Barbara Weigand verstand sich zeitlebens als „einfache“ Frau,
deren mystische Erfahrungen nicht der eigenen Selbstdarstellung, sondern der Auferbauung
der Kirche dienen sollten. Sie gründete eine Laienbewegung für alle Schichten und
Stände und mühte sich um die Errichtung der Pfarrei Rück-Schippach. Kraft und Antrieb
für ihr religiöses Leben und Schaffen schöpfte sie aus der Mitte des kirchlichen
Lebens, der Eucharistie.
Wir kommen
infolgedessen zu dem Schluss: Rom hat eine Entscheidung über die Sakramentskirche
in Schippach und über den Eucharistischen Liebesbund nicht getroffen und die Veröffentlichung
des Ordinariates Würzburg und alle ähnlichen Zeitungsberichte beruhen auf einem
Irrtum; sie sind unrichtig und irreführen. Daran ist nicht zu rütteln und alles
andere, was dagegen gesagt ist oder noch gesagt wird, ist reine Heuchelei!
Jesus Christus
„Denn Ich werde
Meine Tenne
säubern.“
Im gleichen Buch
von Msgr. DDr.
Wilhelm Büttner
können wir noch,
in Ergänzung zu
den bereits
beschriebenen
Aktionen der
Würzburger
Priester zur
Rehabilitation
und
Seligsprechung
der Schippacher
Jungfrau und
Seherin Barbara
Weigand im
Nachtrag der von
Herrn Pfarrer
Dr. Dr. Adam
Zirkel stammt,
folgenden
Eintrag lesen.
Es war also nur
eine konsequente
Folge, einen
Verein zu
gründen, in dem
und durch den
das geistliche
Vermächtnis der
Schippacher
Jungfrau Barbara
Weigand
zusammengetragen,
gepflegt und
seine
angemessene
Verbreitung
betrieben werden
soll. Das
geschah dann
auch in 1989.
Aber darüber
später weiter
unten.
Am 29. September
1985 feierte die
Pfarrei
Rück-Schippach
den 25.
Jahrestag der
Weihe der St.
Pius-Kirche.
Unter den Konzelebranten
war der schon
erwähnte frühere
Dekan Peter
Klement. Dieser
hielt während
des Mittagessens
eine
improvisierte
Tischrede und
regte dabei an,
die in Angriff
genommene
Seligsprechung
Barbara Weigands
weiter zu
betreiben.
Daraufhin kam es
zu einer
weiteren
Unterschriftenaktion
mit dem
Ergebnis, daß
der Verfasser
dieses Nachtrags
am 28. Januar
1986 Bischof
Paul Werner
Scheele weitere
299
Unterschriften
übersandte,
denen etwas
später zwölf
weitere Listen
folgten, und das
erwähnte
‚Unterschriftenbuch
für die
Seligsprechung
Barbara Weigands
beifügte. Zu dem
Vortrag über
Barbara Weigand,
ihr Leben und
ihre Botschaft,
den ich am 10.
Februar 1987 im
Martinushaus in
Aschaffenburg im
Rahmen der Reihe
‚Exemplarische
Christen‘ auf
Einladung des
Rektors hielt,
kamen rd. 500
Zuhörer. Auch
brachte der
Bayerische
Rundfunk am
Samstag, den 22.
Oktober 1988,
von 21.03 Uhr
bis 21.30 Uhr
eine Sendung
über „Die Bärbel
aus dem
Spessart. Die
Seherin von
Schippach -
Barbara Weigand,
ihr Leben und
ihr Werk“ von
Franz Schaub.
Wir erinnern
also erneut an
eine allen
bekannten
Beteiligte der
Schippacher
Sache und ihre
wahrheitsgemäße
Aufarbeitung:
Priester haben
sich mit der
Jungfrau Barbara
Weigand und
ihren Werken
jahrelang und
ausgiebig zu
allen Zeiten
befaßt. Für sie
war es ein
Herzensbedürfnis,
auch angesichts
des noch
hautnahen
Wissens um diese
fromme Frau; die
Kirche möge sie
und ihr
Lebenswerk
segnen und sie
in den Stand der
Heiligen und
Seligen der
Kirche erheben.
In ungezählten
Presseartikeln,
in
Fachzeitschriften
und in
dickleibigen
Bänden ist von
ihrer Person und
ihren Werken
geschrieben und
der
öffentlichkeit
ein Bild
vorgeführt
worden, das
alles andere,
nur keine
geschichtliche
Wahrheit ist.
Das konnte aber
gar nicht anders
sein: das dort
vorgetragene
Bild mußte ein
Zerrbild werden,
da, wie
authentisch
feststeht, die
aktivsten Gegner
weder jemals
eine
Originalurkunde
über Schippach
in Händen, noch
auch die
Schippacher
Jungfrau jemals
zu Gesicht
bekommen hatten.
Aber „die
Propaganda hat
ihr tödliches
Werk getan“.
Es gab aber auch
andere Priester,
welche aus
genauer Kenntnis
dieser
Person, die sie
als Seelsorger,
Beichtväter,
Gewissensberater
oder durch
gründliches
Aktenstudium
gewonnen hatten,
den Schippacher
Vorgängen
gegenübertraten
und darum in der
Lage waren,
nicht nur das
äußere Gehabe
der Jungfrau mit
scharfem Blick
zu verfolgen,
sondern auch in
ihr Inneres zu
schauen und die
tiefsten Wurzeln
ihres Wollens
und selbstlosen
Handelns zu
erkennen: diese
Priester aber
haben der
Jungfrau Barbara
Weigand und
ihren Werken
hohes Lob
widerfahren
lassen.
Einige dieser
Stimmen mögen
hier am Schlusse
unserer
Darstellung zu
Worte kommen,
Stimmen, die aus
allen Perioden
ihres langen
Lebens genommen
sind und sich
somit zu einer
lückenlosen
Kette von
Zeugnissen für
das
Vollkommenheitsstreben
und den lauteren
Charakter der
Schippacher
Jungfrau
zusammenschließen;
es sind
vielerlei
Dokumente von
Augen- und
Ohrenzeugen.
Schon über ihre
Jugendzeit in
Schippach
besitzen wir
glücklicherweise
authentisches
Material,
Zeugnisse,
Dokumente und
persönliche
Ausschreibungen
von
Zeitgenossen.
Sie allein schon
legen ein
umfassendes
Zeugnis ab über
die hohe Moral,
Wahrheitsliebe
und Frömmigkeit
dieser Frau. Das
Urteil des im
Jahre 1849 dort
geborenen und im
Jahre 1938 dort
verstorbenen
Julius Bopp,
dessen Haus
unmittelbar an
die Schippacher
Antonius Kirche
stößt, kennen
wir bereits; ihm
ist seine
Jugendgefährtin
Babett die große
Beterin
schlechthin. Ein
anderer
Landsmann der
Jungfrau,
Oberregierungsrat
Josef Völker,
dessen
Elternhaus
gegenüber jenem
der Barbara
Weigand stand,
sechzehn Jahre
jünger als
diese, wie er in
seiner Jugend-
und
Studentenzeit
sich immer an
dem frommen
Wesen des
Nachbarmädchens
erbaut habe; sie
sei jederzeit
und unbestritten
eine einfache,
schlichte,
aufrichtige
Person gewesen,
deren Lauterkeit
über allen
Zweifel erhaben
sei.
Ihr geistlicher
Berater aus den
Jahren 1873 bis
1885, Benefiziat
Alois Alzheimer
in
Großwallstadt,
stand bis zu
seinem Tode im
Jahre 1902 in
Briefwechsel mit
seiner
geistlichen
Tochter, in
welchem seine
Verehrung und
Wertschätzung
der Jungfrau
Babett deutlich
zum Ausdruck
kommt: „Aus
deinem Brief
ersehe ich“,
erwidert er ihr
einmal, „daß
dich der liebe
Gott in den
letzten Jahren
mit Leiden
heimsuchte, und
daß mit diesen
Leiden aber noch
mehr
Gnadenerweisungen
verbunden waren.
Wen Gott lieb
hat, den sucht
er heim, sagt
die heilige
Schrift. Du hast
dem lieben Gott
schon sehr viele
Opfer gebracht
und vielfach
Beweise deiner
Liebe zu ihm
gegeben und
dafür sollst du
nun teilweise
hier auf Erden
schon belohnt
werden.. Soweit
ich dich kenne,
und das sind
schon viele
Jahre, warst du
immer demütig
und suchtest
nichts
Außergewöhnliches..“
„Du wirst deinen
Lohn für deine
Opfer, für deine
große Liebe zu
Gott, für dein
Vertrauen, für
dein
aufrichtiges
Streben nach
Herzensreinheit,
für deine Liebe
zur Muttergottes
reichlich
empfangen. Fahre
nur fort in
deinem Streben
nach
Vollkommenheit.
Für das wenige,
das ich etwa
früher dazu
beigetragen habe
zu deinem
frommen Leben
bitte ich, daß
du recht innig
für mich beten
möchtest.“
„Harre aus in
deiner Liebe zum
Heiland!“ „Möge
dir der
Seelenfriede
zuteil werden,
der ein kleiner
Vorgeschmack
jenes Friedens
ist, der den
braven und
klugen
Jungfrauen
verheißen ist.“
So lauten die
Urteile reifer
und gebildeter
Männer über die
Jungfrau
Barbara:
Einfach,
bescheiden,
demütig, fromm,
eifrig im
Streben nach
Tugend und
Vollkommenheit.
Das ist genau
dasselbe Bild,
das alle Leser
und Freunde in
heutiger Zeit
von ihr auch
gewonnen haben
und für sie
eintreten, nach
Gerechtigkeit
verlangen und
auf Aufarbeitung
dieser
Schippacher
Sache drängen,
unbeirrt, mit
glühendem Herzen
und drängendem
Verlangen, dafür
beten, Geld
spenden und um
Verbreitung des
geistlichen
Nachlasses
unermüdlich
bemüht sind.
Fürwahr! Die
Schippacher
Jungfrau Barbara
hatte schon
längst ein
heiligmäßiges
Leben geführt,
als ihre
späteren Gegner
noch nicht
einmal geboren
waren! Barbara
Weigand hatte
schon längst die
wahre Weisheit
von Gott sich
angeeignet, als
spätere
Theologen, die
in ihrer
Professorenweisheit
über sie
lächelten, noch
nicht einmal das
„ABC“ ihr Eigen
nannten!
Aus ihrem
Mainzer
Aufenthalt
stehen
gleichfalls
genügend Zeugnis
zur
Verfügung,
welche das
Charakterbild
der Jungfrau
beleuchten. So
äußerte
sich der
damalige
Provinzial der
Kapuziner, P.
Alphons, der
durch acht Jahre
ihr Beichtvater
war: „Ich habe
von jeher das
Mädchen
bewundert wegen
ihrer tiefen
Frömmigkeit, die
ich oft von
meinem
Beichtstuhl aus
beobachten
konnte“; „Das
Mädchen ist so
einfach und
anspruchslos und
macht so gar
nichts aus sich,
und ich demütige
sie immer so
sehr und doch
kommt sie immer
wieder“. Von
seinem
Nachfolger P.
Bonifaz O. Cap.
erfuhr P. Felix
Lieber, O.F.M.,
der ihn eigens
um sein Urteil
angegangen
hatte, daß „er
sich stets nur
an ihr erbauen
konnte,
namentlich wenn
er vom
Beichtstuhl aus
sah, wie Barbara
in ihrer
Klosterkirche so
andächtig den
Kreuzweg ging“.
Bischof Haffner
von Mainz nennt
im Jahre 1896
Barbara „eine
schlichte,
tugendhafte und
fromme Person“.
Das Bischöfliche
Ordinariat Mainz
bestätigt
amtlich unterm
14. August 1900,
daß genannte
Barbara Weigand
durchaus den
Eindruck einer
braven Person
macht“.
Stadtpfarrer Dr.
Velte von St.
Ignaz, zu dessen
Pfarrei Barbara
von 1885 bis zu
ihrem Weggang
von Mainz, also
mehr als dreißig
Jahre lang
gehörte, äußerte
sich am 30. März
1911 in einem
Briefe also:
„Wie vordem, so
habe ich auch
bis auf den
heutigen Tag
nichts
Auffälliges an
ihr gefunden und
kann ihr nur
meine
Zufriedenheit
aussprechen“,
ein Lob, das er
am 24. Juni 1912
in einem
weiteren Briefe
an P. Felix
Lieber noch
verstärkt:
„Vorerst muß ich
betonen, daß ich
bereits von
Anfang an,
seitdem ich
Barbara kenne,
bis auf den
heutigen Tag
dieselbe nur
günstig
beurteilt habe.
In ihrem ganzen
Benehmen ist
nichts
Auffälliges, sie
ist vielmehr
stets
anspruchslos,
schlicht und
bescheiden, so
daß man aus
ihrem äußern
ihre große
Frömmigkeit
nicht erraten
kann“.
Pfarrer
Riedmann, der
von 1904 bis
1907 Lokalkaplan
in
Rück-Schippach
war
und viel
persönlich mit
Barbara
verkehrte,
schrieb dem
Verfasser im
Jahre
1924, als ihm
eine kleine
Abwehrschrift,
in der ich
Barbara gegen
die
Presseangriffe
etwas in Schutz
genommen hatte,
zu Gesicht
gekommen war:
„Besonders freut
mich, daß
endlich die
arme, zu Unrecht
so angefeindete
Barbara Weigand
ins rechte Licht
gestellt wurde.
Das war ein Akt
der
Gerechtigkeit.
Die
Charakteristik (sc.
die ich in jener
Schrift von der
Jungfrau gab)
entspricht ganz
meiner
überzeugung“.
Noch
ausführlicher
drückt er sein
Urteil über die
Jungfrau in
einem Briefe vom
4. Mai 1943 aus,
in dem er
schreibt: „Ich
hatte in Rück
Gelegenheit
genug, sie zu
beobachten und
kennenzulernen.
Ihr Bild hat
sich mir
deutlich
eingeprägt. Sie
war damals kein
schwächliches
Weiblein,
sondern von
ungewöhnlich
starker
Körperkonstitution,
von ernstem
Charakter,
klugen Augen;
ihre Sprache war
ruhig und
abgewogen und
sie ging still
und in sich
gekehrt ihre
Wege. Niemals
hörte ich von
ihr ein
unrechtes Wort;
selbst wenn sie
von ihren
Feinden und
Peinigern in
Mainz sprach
oder wenn die
Rede war von den
Gegnern des
Kirchenbaues
oder von
Spöttern über
ihre
Offenbarungen,
war sie ganz
sachlich und im
Ausdruck
vorsichtig und
zurückhaltend.
Ich kann mich
auch nicht
erinnern, daß
sie jemals in
ein unliebsames
Gerede
verwickelt
worden sei, wie
es bei der
Schwatzhaftigkeit
der Frauen oft
vorkommt. So
weit und so
lange ich sie in
Rück
beobachtete,
führte sie ein
stilles,
zurückgezogenes
und frommes
Leben.
Das
Charakterbild
der Barbara
Weigand steht in
meinem
Gedächtnis in
durchaus
günstigem
Lichte. Ich
hatte genug
Gelegenheit,
diese fromme, in
der
öffentlichkeit
vielumstrittene
Frau genau
kennenzulernen,
ihr Verhalten zu
beobachten und
auch in ihr Herz
einen Blick zu
tun. Sooft ich
mit der Barbara
Weigand
zusammentraf,
gewann ich den
Eindruck, daß
ich eine
tieffromme,
reine, demütige,
edeldenkende
Frauengestalt
vor mir hatte,
die ich für
besonders von
Gott begnadet
hielt und zu der
ich mit Achtung
und Ehrfurcht
aufblickte. Ich
zweifle nicht
daran, daß wir
in der Barbara
Weigand eine
auserwählte, von
Gott
hochbegnadete
Seele einer
Heiligen
erkennen.“ So
der einstige
Seelsorger von
Schippach.
Denselben
Eindruck von der
Jungfrau gewann
auch der
Nachfolger
Riedmanns,
Lokalkaplan und
spätere Pfarrer
und Geistliche
Rat Martin, wie
aus seinem
Briefe vom 15.
Mai 1913 an den
Bürgermeister
von Schippach
ersichtlich
wird, wo Martin
schreibt:
„Ich bin fest
überzeugt, daß
die Babett eine
fromme,
heiligmäßige
Person
ist.“ In dieser
überzeugung
konnten ihn
ebensowenig wie
seine Vorgänger
oder den
Schreiber dieses
Buches die
späteren
Angriffe der
Presse oder
selbst
kirchlicher
Behörden gegen
die Jungfrau
irremachen, da
er die
Beweggründe und
das schwache
Fundament dieser
Angriffe nur zu
gut
durchschaute.
Hören wir
beispielsweise,
was dieser
ehemalige
Schippacher
Seelsorger am
13. Dezember
1943 an die
Nichte Maria
Weigand
schreibt: „Ich
werde mir Mühe
geben, die
Gebetsandenken
an die richtige
Stelle zu
bringen, damit
die Menschen
anfangen, Ihrer
seligen Tante
Gerechtigkeit
widerfahren zu
lassen. Alle,
die Ihre Tante
persönlich
gekannt haben,
die das Glück
hatten, ihren
tiefen Glauben
kennenzulernen
und ihre feurige
Liebe zum
Heiland im
allerheiligsten
Sakrament, die
urteilen ganz
anders über die
Verstorbene als
jene, die ihre
dürftigen
Schriften
verdreht haben.
Ihr Werk ist
bestimmt Gottes
Werk.. Nach und
nach dringt die
Wahrheit
siegreich
durch.“ „Es
treibt mich -
einzig das
Bestreben, die
gottselige Tante
besser
kennenzulernen
und sie und ihr
Werk noch lauter
zu verteidigen.“
So auch
Geistlicher Rat
Dekan Martin,
der von 1907 bis
1912 Seelsorger
in
Rück-Schippach
war. Auch die
offiziellen
Kreise an der
Bischöflichen
Behörde in
Würzburg hatten
vor dem Ausbruch
der
Zeitungshetze
von Barbara
Weigand nur die
allerbeste
Meinung. So
rühmte der
bischöfliche
Visitationskommissär
Domvikar Stahl
im Mai 1913
Barbaras
Unterwürfigkeit
unter den
Bischof. Das
Bischöfliche
Ordinariat
Würzburg hielt
noch im Oktober
1914 seine Hand
schützend über
die Jungfrau und
sprach von ihr
im amtlichen
Publikationsorgan
als „einer im
Rufe der
Frömmigkeit
stehenden
Person“.
Domkapitular
Stahler mußte
noch am 1. März
1916 im
Kultusministerium
zu München den
lauteren
Charakter der
Jungfrau
bestätigen. Die
Reihe der
günstigen
Urteile über die
Jungfrau ließe
sich leicht
vermehren, aber
nur einige
können hier noch
Erwähnung
finden.
Geheimrat
Professor Dr.
Ludwig in
Freising, im
Jahre 1916 ein
Gegner
Schippachs,
meinte aber in
einem Briefe vom
Juli 1941: „Im
Gegensatz zu N.
hielt ich stets
Barbara für eine
sehr fromme,
brave Person.
Der verstorbene
Kardinal
Bettinger
stimmte mir zu.“
P. Joseph
Bergmiller S.D.S.,
ein
ausgezeichneter
Kenner der
Schippacher
Bewegung,
schrieb dem
Verfasser wenige
Wochen vor
seinem Tode (26.
September 1942):
„Ich,
Unterzeichneter
erkläre vor Gott
und meinem
Gewissen und im
Angesichte des
Todes, den ich
in kurzer Zeit
erwarte, daß ich
in den ca. 30
Jahren seit
1913, in denen
ich mit Barbara
Weigand von
Schippach
bekannt bin,
dieselbe immer
sowohl im Umgang
wie im
schriftlichen
Verkehr als
höchst
ehrenwerte,
fromme,
wahrheitsliebende
und in jeder
Hinsicht
tugendhafte
Jungfrau kennen
gelernt habe.
Nie, auch nicht
in den Jahren
ihrer schwersten
Verfolgungen und
öffentlichen
Verleumdungen,
in denen ihre
Gegner kaum
weiter mehr
hätten gehen
können, bin ich
an der
Ehrlichkeit und
Gewissenhaftigkeit
ihrer Person
irre geworden.
Oft äußerte ich
in jenen
traurigen Jahren
den Zweiflern
gegenüber, daß
ich für die
Wahrheitsliebe
der Barbara
Weigand die Hand
in das Feuer
legen würde.“
ähnlich äußerten
sich ihre
langjährigen
Seelenführer P.
Ludwig O. Cap.
und P. Felix
O.F.M., die seit
dem Jahre 1900
lange Schreiben
voll des Lobes
an die
bischöflichen
Behörden von
Mainz und Köln
richteten. Hören
wir
beispielsweise
was P. Felix am
19. März 1911 an
seinen
Ordensdefinitor
berichtet: „Als
Seelenführer
konnte ich nur
konstatieren,
wie demütig und
gehorsam sie
sich all meinen
Anordnungen und
denen ihrer
Beichtväter
unterwarf und
wie sie dabei
die geradezu
heroischen
Tugenden übte,
so daß sie mir
persönlich -
salvo meliori
judicio
Ecclesiae - als
eine „Dienerin
Gottes“
vorkommen mußte
und ich sie auch
mit innerster
überzeugung als
solche
betrachte.“
Dekan Roth, der
Barbara seit
vielen Jahren
persönlich
kannte und nach
seiner
Emeritierung in
Schippach
Wohnung nahm,
fällte in einem
Briefe vom
14. Mai 1943 das
folgende ehrende
Urteil über die
Gottesfreundin
von Schippach:
„Sieben Jahre
war ich hier in
Schippach mit
Barbara Weigand
zusammen. Ich
habe genau
zugesehen und
von ihr den
allergünstigsten
Eindruck
gewonnen. Ganz
besonders freue
ich mich
darüber, daß ich
ihr so oft die
heilige
Kommunion
reichen und
weiterhin sooft
im Krankenzimmer
(sc. in den
letzten
Lebensjahren)
den heiligen
Leib ihres
geliebten
Meisters spenden
durfte. Immer
sah ich bei ihr
denselben
freudigen,
felsenfesten
Glauben an die
Gegenwart
Christi im
allerheiligsten
Altarssakramente
und immer
erklang aus
ihren Gebeten,
wenn sie oft
laut betete,
dieselbe innige
Liebe zu ihrem
göttlichen
Meister heraus -
ohne jegliche
Frömmelei, eine
kerngesunde
Frömmigkeit und
Christusliebe,
wie sie nur
glüht in den
Herzen treuer
Gotteskinder.
Oft blieb ich
eigens etwas
zurück, um Zeuge
dieses
einfachen,
kindlichen, aber
innigen Gebetes
zu sein, und war
oft davon bis
tief in die
Seele hinein
ergriffen.“
Pfarrer Weihmann
von
Schifferstadt
(Diözese
Speyer), dessen
eucharistische
Seelsorgetätigkeit
weit über die
Grenzen seiner
Diözese hinaus
bekannt geworden
ist, leitet den
Segen Gottes für
seine
außergewöhnlichen
Erfolge vom
Gebete Barbaras
her und scheut
sich nicht, in
seinem
Bittgesuch vom
1. Mai 1943 an
den Heiligen
Vater seine
Eindrücke über
die Jungfrau
anschaulich
wiederzugeben:
„Ich konnte
Barbara Weigand
öfters besuchen
und tiefen
Einblick in den
Beginn ihrer
Begnadigung und
in ihr reiches
Innenleben
gewinnen, das
noch in den
neunziger Jahren
von Liebe zum
eucharistischen
und leidenden
Heiland glühte.
Bei einem
Kreuzweg, den
sie laut und
frei aus dem
Herzen
vorbetete, war
ich von ihrer
zarten
Christusmystik
ganz ergriffen..
Ich beobachtete,
wie Leute vom
Dorf zu ihr
kamen und sie in
dringenden
Anliegen um ihr
Gebet baten.“
Wie ihr
Diözesanbischof,
Seine
Bischöflichen
Gnaden Ferdinand
von Schlör, seit
seinem
Bekanntwerden
mit Barbara im
Jahre 1907 der
Frömmigkeit,
Uneigennützigkeit
und den
bekannten edlen
Bestrebungen der
Jungfrau seine
uneingeschränkte,
mitunter in
augenfälligen
Kundgebungen
sich
offenbarende
Liebe zuwandte,
so zeichnete sie
Bischof Ludwig
Maria Hugo von
Mainz mit
eigenhändig
geschriebenen
Briefen aus und
ließ sich durch
die Akten und
Aktionen seines
Ordinariates
nicht beirren,
seine Verehrung
für die demütige
Opferseele
freimütig zum
Ausdruck zu
bringen und „mit
größter
Hochachtung von
Barbara Weigand
als einer zwar
derben, aber
durchaus
ehrlichen,
frommen,
opferstarken, ja
heiligmäßigen
Person“ zu
sprechen.
Als der Heilige
Vater Papst Pius
XII., der als
Nuntius in
München in viele
Aktenstücke über
Barbara Weigand
hatte Einblick
nehmen können,
am 6. September
1941 um Seinen
hohepriesterlichen
Segen für die
hochbetagte
Gottesfreundin
gebeten wurden,
zögerten Seine
Heiligkeit
keinen
Augenblick, der
greisen
Opferseele von
Schippach diesen
Erweis Seiner
Huld und Liebe
zu schenken. Ihr
letzter
geistlicher
Vorgesetzter,
Pfarrer Joseph
von Traitteur in
Rück, widmete
der edlen
Verstorbenen
einen
tiefempfundenen
Nachruf am
Grabe, in dem er
die edle
Gesinnung, die
Opferbereitschaft,
die
Uneigennützigkeit,
die Demut und
den Gebetseifer
der Verstorbenen
laut und
feierlich rühmte
und die
Zuversicht
aussprach, daß
ihr Gott wohl
ohne Fegfeuer
die Aufnahme in
den Himmel
gewährt habe:
„Am Vorabend des
zweiten
Fastensonntags
ist sie in die
Ewigkeit
eingegangen,
jenes Sonntags,
dessen
Evangelium uns
von der
Verklärung Jesu
auf dem Berge
Tabor berichtet.
Es mag sein, daß
während wir
dieses
Evangelium
hörten, ihre
reine Seele
schon in die
Herrlichkeit des
Himmels
eingegangen war
und sie den
Heiland in
seiner
Verklärung
schauen durfte“.
Am 25. März 1918
schrieb der
Seminar-Bibliothekar
Dr. theol. Franz
Baeumker auf dem
Hintergrund der
öffentlichen
Hetze und
Verleumdungen
gegen Barbara
Weigand den
folgenden Brief
an den Bischof
von Mainz, Dr.
Georg Heinrich
Kirstein:
„Eure
Bischöflichen
Gnaden!
Hochwürdigster
Herr Bischof!
Durch die
wiederholten
Veröffentlichungen
in unserem
Kirchlichen
Anzeiger und die
Dr. Brander‘sche
Artikelserie in
der Passauer
Monatsschrift
1916/7 ward ich
auf den Fall
Barbara Weigand
aufmerksam. Sie
wird
hauptsächlich
eucharistischer
Irrtümer
bezichtigt, und
dies zum
Stützpunkt für
die Ablehnung
zweier kirchlich
bereits
bestätigter
Werke gemacht,
des
Eucharistischen
Liebesbundes,
und der
staatlicherseits
genehmigten,
bereits im Bau
befindlichen
Sakramentskirche
von Schippach.
Wegen meines
besonderen
Interesses für
Dogmatik und
deren Fülle, die
christliche
Mystik, prüfte
ich die
Anklagepunkte
und Entgegnungen
wissenschaftlich
nach, erhielt
auch und
benutzte eine
weitere
Drucksache und
eine Reihe
hektographischer
Vervielfältigungen
der angeblichen
Offenbarungen.
Mein Ergebnis
war, daß für
mein
wissenschaftliches
Erkennen Dr.
Brander in allen
Punkten die
Weigand zu
Unrecht anklagt.
Ich stelle hier
nur kurz vier
Punkte zusammen
mit kurzer
Erläuterung:
1. Die
Lehre vom
eucharistischen
Leiden Christi
und der
Christen,
speziell der
Barbara:
Christus leidet
der Weigand
gemäß nicht mehr
- Kirchenlehre -
und leidet doch
noch - trifft
zu, da seit
uralten Zeiten
die Lehre von
der mystischen
Schlachtung in
der Eucharistie
gang und gäbig
ist. Daß aber
die Christen an
ihrem Leibe
ergänzen müssen,
was dem Leiden
Christi noch
mangelt, lehrt
der heilige
Paulus. Dieses
Mitleiden
speziell in
Vereinigung mit
dem im Sakrament
gelästerten
Heiland, der
durch die Sünden
besonders dort
„noch einmal
gekreuzigt
wird“, wird
zutreffend und
schlagend als
„eucharistisches
Leiden“ auch bei
den also
mitleidigen
Christen
bezeichnet.
Indem Barbara
dieser
zusammenfassenden
Auffassung
huldigt, ist sie
mithin
vollkommen im
Recht. Wenn aber
Herrn Dr.
Brander das
Verständnis für
das so ganz
recht
verstandene
Leiden des
Heilandes so
wenig übrig hat,
daß er sogar da,
wo man noch
christliches
Mitleiden fühlt,
die Anklage vor
aller Welt auf
Häresie erhebt
und die solide
Frömmigkeit im
allgemeinen und
die im
besonderen einer
braven Frau
lächerlich
macht, so
verdient er die
schärfte
Zurückweisung,
natürlich nicht
in der Form,
aber in der
Sache.
2. Es
soll das
Priestertum
geleugnet sein.
Barbara sagt
nur, daß das
Opfer der
Priester allein
wenig nütze,
aber wenn viele
Gläubige
mitopferten,
dann dringe die
Gnade in das
Dorf. Das ist
dogmatisch ganz
korrekt, denn
wenn auch der
Priester allein
das Opfer in der
Doppelwandlung
vollzieht, so
bringt es seine
vollen Früchte
nur durch
Anteilnahme der
Gläubigen. Die
Aussage ist aber
auch für die
zeitigen
Verhältnisse
vielerorts
zutreffend, weil
der Besuch der
heiligen
Altargeheimnisse,
nicht erst von
heute, stark
nachgelassen
hat.
Der Donnerruf
von Pius: Zurück
zur Eucharistie!
hat die vor
allem mit
Luthers Kampf
gegen die
Einheit der Welt
in der
Eucharistie
einsetzende
Auseinanderreißung
bis zum Greuel
bei Priestern,
dem Modernismus,
und den jetzt
auf der Höhe
tobenden Donnern
des Weltkrieges
nicht mehr
vollkommen
verhindern
können. Lange
vor Pius warb
Barbara m. W. im
Sinne des
Papstes für die
häufigere
heilige
Kommunion, will
nun, gewiß nicht
aus teuflischer
Eingebung, das
Priestertum
durch einen
eucharistischen
Bund und eine
die
Kommuniondekrete
feiernde
Sakramentskirche
stützen helfen,
und erfährt,
aber nicht von
allen Priestern,
die Anklage des
Kampfes gegen
das Priestertum.
Auch Pius hat
gegen das
Priestertum
gekämpft, alle
Priester den
Modernisteneid
schwören lassen;
aber doch nicht
gegen jedes
Priestertum,
sondern gegen
das
gottesverräterische
im innersten
Heiligtum. Hat
nicht der
hochwürdigste
Herr Bischof
Haffner, einer
der Vorgänger
von
Hochderselben
auf dem Stuhle
des heiligen
Bonifatius, vom
Würzburger
Professor Schell
einmal gesagt:
„Ich stelle
Schell auf
dieselbe Stufe
wie Hoensbrech;
sie sind beide
Verräter an der
Kirche“. Ist die
Kunde von Schell
nicht auch ins
Volk, wohl auch
zu der Weigand,
gedrungen? Hätte
sie da nicht
recht gehabt,
nicht bloß von
einer gewissen
Verweltlichung,
sondern noch
Schlimmeren beim
Klerus, aber
gewiß nicht beim
ganzen, zu
reden?
3. Die
Verdienste
Christi sind
nach der Barbara
in erster Linie
die Seinen,
müssen aber
durch Aufnahme
ins Eigentum der
Gläubigen
übergehen; die
einzig richtige
Lehre, die
Christus sowohl
wie der
Mitwirkung der
Gläubigen
gerecht wird.
Wenn die Weigand
wünscht, daß die
Gläubigen
fleißiger davon
Gebrauch machen
möchten, so kann
man damit, zumal
jetzt im Krieg,
nur
einverstanden
sind.
4. Wenn
die Kommunion
Speise ist, so
ist das kein
Hindernis, daß
sie selber
wieder den
Gnadenverkehr
Christi mit der
Seele fördern
soll, durch eben
ihre Speisung
und daher
Kräftigung.
Christus sagte
bei Einsetzung
der heiligen
Kommunion: „Wir
werden zu Ihm
kommen, und
Wohnung bei Ihm
nehmen“. Wer
wenig da von
Christus hört,
der liebt auch
weniger.
Freilich gehört
das
Maß der
gnadenvollen
Ansprache Jesu
dort zu Seiner
freien
Gnadenwahl, der
sich nicht bloß
der
Wissenschaft,
aber allzeit mit
besonderer
Vorliebe den
Einfältigen
verpflichtet
hat.
Ausführlicher
faßte ich dies
mit anderem am
24. Januar, 2.
und 16. Februar
d. J. in drei
Schriften an den
hochwürdigsten
Bischof v.
Schlör in
Würzburg
zusammen, der
auch noch Schell
zur Behandlung
hatte, ohne daß
bis jetzt ein
Entscheid
eingelaufen ist.
Da die Barbara
häufig in Mainz
Aufenthalt
nimmt, auch
hochderselben
Ordinariat
bereits mehrfach
beschäftigt hat,
trage ich die
Sache dieser
wahrhaft armen
Person, persona
misera, auch vor
hochderselben
Richterstuhl,
mit der Bitte,
ohne Furcht vor
dem Lächeln der
Protestanten und
dem Widerstand
von Priestern,
aber in der
Kraft des
heiligsten Amtes
für „Wahrheit,
Milde und
Gerechtigkeit“
auszuziehen und
zu zeigen, daß
„gegen die
Wahrheit nichts
aufzukommen
vermag“ (vergl.
Weish. 7,30).“
Einer der
engagiertesten
Befürworter der
Veröffentlichung
der Schippacher
Schriften ist
auch der
gleichfalls
inzwischen
verstorbene
Altabt Dr.
Thomas Niggl OSB,
Ettal. In einem
bisher noch
nicht
veröffentlichten
Beitrag, der als
Vorwort zu den
Büchern gedacht
war, bekennt
Altabt Dr. Niggl
sich zu Barbara
Weigand wie
folgt: Der
damalige Bischof
von Mainz, der
Hochwürdigste
Herr Bischof
Paul Leopold
Haffner, ein
tapferer
Verteidiger der
Kirche in der
Kulturkampfzeit,
hat am 28. Juni
1896 ein
schriftliches
Urteil über die
Schriften von
Barbara Weigand
abgegeben; es
lautet: „Gegen
den Glauben
verstoßen die
frommen
Ermahnungen,
Betrachtungen
und Ergießungen
nicht; sie
übersteigen aber
nicht die Linie
der gewöhnlichen
frommen
Anschauungen,
welche in
Gebetbüchern,
Predigten und
Betrachtungen
sich finden, und
können darum
wohl natürlich
erklärt werden.“
Kein geringerer
als P. Peter
Lippert SJ.
spricht bei der
Erwähnung von
Barbara Weigand
von “einer ganz
dem
übernatürlichen
zugewandten,
tiefgläubigen
und mit großer
Liebe der Kirche
anhangenden
Seele“.
Es gab auch
Theologen, die
an ihren an die
Mystik
heranreichenden
Gedanken Anstoß
nahmen, wenn sie
zum Beispiel von
einem
bräutlichen
Verhältnis der
Seele zu Jesus
Christus sprach.
Darauf gab P.
Lippert eine
Antwort, die
genau auf unsere
Zeit paßt: „Ist
das katholische
Denken und Beten
von heute
bereits derart
herabgestimmt,
daß man schon an
solchen
traditionellen,
warmkatholischen
Ausdrücken
Anstoß nimmt?
Dann möge man
zusehen und bei
Zeiten dazutun,
daß dieser
Zeitgeist und
diese Scheu von
Schippach nicht
noch manch
anderes Stück
echt
katholischen
Denkens und
Fühlens
hinwegreißt!“
Diese Urteile
über Barbara
Weigand und der
tiefe Eindruck,
den die
Schriften auf
mich machen,
haben mich
bewogen
mitzuhelfen, daß
diese
wertvollen,
tiefgläubigen
Gedanken, ein
wahres Gegengift
gegen unseren
rationalistischen,
liberalisierenden
und
modernistischen
Zeitgeist, allen
Mitgliedern des
Eucharistischen
Liebesbundes
verfügbar
gemacht werden,
damit sie mit
umso größerem
Eifer und umso
ehrfürchtiger
die heilige
Eucharistie
empfangen,
verehren und
anbeten. Nicht
zu übersehen ist
auch der
prophetische
Charakter dieser
Aussagen, welche
die übel und
Mißstände, auch
in der Kirche,
anprangern und
beim Namen
nennen.
Vielleicht darf
ich dazu auf
einen Vortrag
von Bischof
Michael von
Faulhaber, dem
späteren
Kardinal,
erinnern, den er
vor jungen
Priestern in
Würzburg im Jahr
1914 gehalten
hat, wie Barbara
Weigand in einem
Brief berichtet:
„Wir Priester
sind eigentlich
die
unglücklichsten
Menschen auf der
Welt, weil
niemand sich
getraut, uns die
Wahrheit zu
sagen, wenn wir
etwas Unrechtes
gemacht haben.
Die Un- und
Irrgläubigen
lachen und
spotten darüber,
aber hinter
unserem Rücken,
die Gläubigen
betrüben sich,
trauen sich aber
nicht, uns die
Wahrheit zu
sagen.“
Ein Berliner
Sonntagsblatt
schrieb über
Schippach: „Die
Ruine des
Kirchenbaues von
Schippach müsse
bis zum Ende der
Welt zur Schmach
für die Barbara
Weigand und dem
ganzen
katholischen
Volk zur Warnung
stehen für seine
Leichtgläubigkeit.“
Daraufhin ließ
der Herr Sich
herab, ihr zu
antworten:
„Beruhige dich,
Meine Tochter!
Die Ruine steht
da, nicht zur
Schmach für
dich, sondern
als Mahnung für
Meine Diener. An
diesem Werk in
Schippach will
Ich den Glauben
und die Demut
Meiner Priester
prüfen. Hier
scheiden sich
die Geister. Die
Kirche wird
gebaut. Und weil
man nicht
annehmen will,
was Ich dir
versprochen
habe, werde Ich
auch noch meine
Tenne säubern
müssen. Das
große Blutbad,
das Ich über die
Menschheit
verhängte, kann
wenig nützen,
wenn die
Menschen nicht
zu ihrem Gott
zurückkehren.
Das muß ich
anfangen in
Meiner Kirche.
Anstatt aber die
Worte die Ich
jahrzehntelang
diesbezüglich
mit dir redete,
zu befolgen,
wird das
Innewohnen in
der gläubigen
Seele zur
Ketzerei
gestempelt.
Darum verlange
Ich, daß das
ganze
Priestertum sich
selbst mehr
verinnerliche
und vom Priester
aus das innere
Gebetsleben auf
das Volk
übertragen
werde. Sage dies
deinen
geistlichen
Vorgesetzten.“
Und in einem
anderen Brief
vom 3. August
1916 zitiert
Barbara Weigand
den Herrn:
„Solange Meine
Diener all das,
was Ich durch
dich gesprochen
habe, verdrehen
und den
Kirchenbau
aufhalten, werde
Ich meine Arme
nicht
zurückziehen. Im
Gegenteil. Ich
werde sie, wenn
sie den
Friedenstempel
nicht mit Freude
begrüßen und
fördern, eine
harte Prüfung
bestehen
lassen.“
Die Größe des
Widerstandes
wird ersichtlich
aus ihrem Brief
vom 6. März
1918:
Am 3. März
wurde mir wieder
vom Ordinariat
ein Schreiben
zugestellt, wo
aufs neue meine
Schriften als
Ketzerei
verworfen, der
Liebesbund und
der Bau der
neuen Kirche
verworfen sind.
Und ich wurde
aufgefordert,
zur Unterschrift
meines Namens,
daß ich alles,
was in den
Schriftenaufgezeichnet
ist, als
Täuschung
verwerfen und
widerrufen
müsse. Ich kann
aber gegen
Pflicht und
Gewissen nicht
handeln und
sagen: Was
Wahrheit ist,
ist Lüge. Darum
mußte ich meine
Unterschrift
verweigern und
legte Berufung
ein, daß ich
mich an den
Heiligen Stuhl
nach Rom wenden
werde. Beten Sie
aber weiter für
mich, daß der in
Seiner
Todesangst
blutschwitzende
Erlöser mich in
meiner großen
Not weiter
stärkt und den
Sieg dieses
inneren Kampfes
mit dem Sieg
unseres Herrn
gegen die
äußeren Feinde
bald
herbeiführe.
Der
Eucharistische
Liebesbund des
göttlichen
Herzens Jesu
Kernpunkt des
Eucharistischen
Liebesbundes
nach dem
Schrifttum der
Barbara Weigand
ist doch: die
Verehrung und
Verherrlichung
des Herrn in der
heiligen
Eucharistie.
Dazu dient „Der
Eucharistische
Liebesbund des
göttlichen
Herzens Jesu“.
Gewiß hat das
Gebet und das
Leiden der
Barbara Weigand
viel dazu
beigetragen, daß
der heilige
Papst Pius X.
das berühmte
Kommuniondekret
erließ, das die
Frühkommunion
empfiehlt und
den häufigen
Kommunionempfang
- zum größten
Erstaunen vieler
damaliger
kirchlicher
Behörden. Als
Zeichen der
Dankbarkeit für
dieses große
kirchengeschichtliche
Ereignis soll
nach dem Willen
Gottes eine vom
Herrn Selbst
beschriebene
Eucharistische
Kirche in
Schippach gebaut
werden. Es
zeichnet sich
ab, daß das
kommende
Zeitalter ein
Eucharistisches
sein wird, das
mit dem Triumph
des Unbefleckten
Herzens Mariens
beginnen wird.
Der
Eucharistische
Liebesbund soll
einen Damm
bilden gegen die
anschwellende
Verunehrung des
Allerheiligsten
Altarsakramentes.
So sagte der
Herr zu Barbara
Weigand: „Einen
Damm will Ich
bilden. Dieser
Damm soll
entstehen aus
allen Klassen
von Menschen,
vom Papst
angefangen bis
herunter zum
Hausknecht, bis
zur letzten
Dienstmagd, von
der Ordensfrau
bis zur armen
Ehefrau im
ärmsten
Dachstübchen.
Diese sollen
vereint beten,
den Himmel
bestürmen um das
Wohl der Völker,
damit Meine
Kirche wieder
aufblühe, wieder
auf den Leuchter
gestellt werde,
von wo aus alle
Völker der Erde
sie sehen
können.“
Wir kommen zum
Schluß der
Schippacher
Leidensgeschichte
und die
Enthüllungen,
die wir in
dieser
Verteidigungsschrift
zusammengetragen
haben. Erinnern
wir uns: „Das
Ende von
Schippach.“
Unter dieser
möglichst groß
und fett
gedruckten
überschrift
erschien um
diese Zeit „wie
auf Kommando und
offenbar von
einer Stelle
ausgehend“ in
den katholischen
Tagesblättern,
Sonntagsblättern
und
Zeitschriften
ein Artikel, um
die Mit- und
Nachwelt den
endlichen und
endgültigen Sieg
eines
langjährigen
Pressefeldzuges
gegen die
Schippacher
Sache und seine
Getreuen zu
verkünden.
Pressefehde!
Und auch diese
Pressefehde ging
um die Welt und
verbreitete die
unsäglichen
Lügen über den
wahren
Sachverhalt der
Schippacher
Sache: „Die
Würfel sind
gefallen.
Schippach ist
verurteilt!
Die höchste
kirchliche
Instanz, die
Kongregation des
heiligten
Offiziums, hat
sich unter dem
25. Juni 1917
gegen die
Offenbarungen
der Barbara
Weigand, gegen
den
Eucharistischen
Liebesbund und
gegen den
geplanten Bau
einer
Sakramentskirche
in Schippach
ausgesprochen.
Das ganze große
religiöse
Unternehmen, das
von Schippach
ausging und in
den letzten
Jahren die
Gemüter
aufregte, ist
verworfen und
verurteilt.“
Zu prüfen war,
ob wirklich Rom,
das Heilige
Offizium oder
der Papst oder
andere Päpste in
der Nachfolge
auf dem Stuhle
Petri, damals
eine
Entscheidung in
der Sache
getroffen und
die
Offenbarungen
und/oder die
Sakramentskirche
in Schippach
„verworfen und
verurteilt“ hat?
Gibt es auch
heute noch
katholische
Geistliche, die
- auf der
Grundlage aller
verfügbaren
Urkunden,
Dokumenten und
schriftlichen
Nachweise -
weiterhin oder
gar als neu
hinzugetretene
Neuwisser die
Behauptung
aufrecht
erhalten oder
gar immer noch
aufzustellen
wagen, in der
Antwort des
Heiligen
Offiziums vom
25. Juni 1917
sei eine
Verwerfung und
Verurteilung von
Schippach
enthalten? Dabei
ist die Sache
doch übrigens
sehr einfach und
bietet selbst
den Laien bei
einiger
überlegung keine
Schwierigkeiten
hinsichtlich der
richtigen
Deutung der
Antwort des
Heiligen
Offiziums. Wie
lautet denn die
Antwort? Sehr
kurz und sehr
einfach: „Die
Bischöfe mögen
nur von ihrer
Machtbefugnis
Gebrauch
machen.“ Einige
Fragen seien da
erlaubt: Kann
der (ein)
Bischof den
Eucharistischen
Liebesbund
genehmigen? Ohne
Zweifel, denn es
ist ja sein
Recht, von dem
ihm durch die
„Entscheidung“
Roms nichts
genommen ist.
Kann sich der
Bischof von A.,
wenn er den
Liebesbund
genehmigt, auf
die
„Entscheidung“
Roms berufen?
Ja, er kann es
natürlich! Acht
verschiedene
Bischöfe im
deutschsprachigen
Raum haben dies
allein für sich
getan. Die
Genehmigung
eines
Gebetsvereins,
also den
Liebesbund,
gehört nämlich
zu dem Rechte,
der
Machtbefugnis
des Bischofs und
Rom hat außerdem
noch
„entschieden“,
daß die Bischöfe
nur von ihrem
Rechte, von
ihrer
Machtbefugnis
Gebrauch machen
mögen. Aber
Würzburg hat bis
heute noch nicht
sein damaliges
Verbot des
Eucharistischen
Liebesbundes
aufgehoben und
mit ihr auch
andere deutsche
Bischöfe noch
nicht! Das
könnte sich für
manche der
Verantwortungsträger
in der
Schippacher
Sache noch
verhängnisvoll
ausmachen.
Dabei waren und
sind die
Bestrebungen des
Liebesbundes
innerlich zu
gut, um
endgültig
abgetan zu sein.
Jene Ideen
trugen zu
deutlich den
Stempel eines
zeitgemäßen
Laienapostolates,
wie es in den
Enzykliken des
Papstes Pius X.
und später Pius
XI., besonders
auch in dessen
Forderung nach
der Katholischen
Aktion,
ausgesprochen
ist. Einige
Jahre vergingen.
Da griff der
Salvatorianer
Pater Angelicus
Bugiel in
Temesvar
(Ungarn), durch
den elsässischen
Maler Asal mit
den Schriften
der Barbara
Weigand
bekanntgemacht,
die
Angelegenheit
wieder auf,
nachdem er zuvor
schon an da er
in dem Bunde
eine äußerst
zeitgemäße
Einrichtung
erblickte und
deshalb die
Verzögerung der
Approbation sehr
bedauerte. So
setzte er sich
im Herbst 1913
mit P. Felix
Lieber in
Verbindung, der
ihm unter
übersendung
seines
Statutenentwurfs
von seinen
Erfahrungen in
Köln und Mainz
Mitteilung
machte. P.
Angelicus, der
von seinem
Oberen
wiederholt als
einen
theologisch
gründlich
geschulter und
tieffrommer
Ordensmann
bezeichnet
wurde, hatte
sich damals
krankheitshalber
nach Meran
begeben, wo er
im Frühjahr 1914
die
Bekanntschaft
des Prälaten
Hutter machte,
des
Generalvikars
für den
deutschsprechenden
Teil des
Fürstbistums
Trient, eines
gebürtigen
Meraners, der
sich zur
gleichen Zeit
zur Kur in
seiner
Vaterstadt
aufhielt.
P. Angelicus
machte ihn mit
ausdrücklicher
Genehmigung
seines Oberen,
wie mir dieser
schriftlich
bestätigte, mit
den Schriften
der Barbara
Weigand, mit der
geplanten
Sakramentskirche
und dem
Eucharistischen
Liebesbund
bekannt und
fragte ihn, ob
die Statuten die
kirchliche
Genehmigung
erlangen
könnten. Auch
sein Oberer
hatte in der
Sache
Besprechungen
mit Generalvikar
Hutter. „Prälat
Hutter“, so
heißt es in dem
Bericht des
damaligen
Hausobern zu
Meran weiter,
„war ein großer
Sakramentsverehrer
und sagte ihm,
er solle die
Sachen da
lassen, damit er
sie durchsehen
und studieren
könne, und solle
nach einigen
Tagen sich
Antwort holen.
Prälat Hutter
sagte ihm dann,
daß die Sache
auch abgesehen
von den
Offenbarungen in
sich gut sei und
approbiert
werden könne; er
solle eine
Eingabe
schreiben und
ihm bringen.
Doch solle er
nichts über den
Ursprung des
Eucharistischen
Liebesbundes
berichten, da
die Sache ja in
sich gut und
empfehlenswert
sei.“
Hocherfreut
sandte dann P.
Angelicus nach
erneuter
schriftlicher
Rücksprache mit
P. Felix unter
Vornahme kleiner
redaktioneller
änderungen im
Text das
Manuskript der
Statuten an das
Fürstbischöfliche
Generalvikariat
in Trient mit
der Bitte um
Approbation und
Druckerlaubnis,
die von der
genannten
Behörde unterm
6. April 1914 in
aller Form
erteilt wurde.
Damit hatte der
Liebesbund seine
offizielle
kirchliche
Approbation
gefunden in
jenem Texte, wie
ihn die
Liebesbundzettel
des Verlags Ars
sacra in München
enthalten. Von
ganz
unwesentlichen
änderungen
abgesehen, ist
es derselbe
Text, den wir
oben im Entwurf
von P. Felix
Lieber vom Juni
1909 und in dem
in diesem Buche
ebenfalls schon
wiedergegebenen
Morgen- und
Abendgebet
kennengelernt
haben.
Weitere
Approbationen
kirchlicher
Behörden kamen
nun in rascher
Folge. Da die
Drucklegung der
Statuten dem
Münchner
Kunstverlag Ars
sacra übertragen
wurde, mußte die
Druckerlaubnis
des
Erzbischöflichen
Ordinariates
München-Freising
eingeholt
werden, die
unterm 29. Mai
1914 erteilt
wurde. Andere
Ordinariate
folgten nach.
Die übersetzung
ins Italienische
besorgte ein
Mitglied des
Generalates der
Salvatorianer in
Rom, die
Approbation
erteilte der
Erzbischof von
Salerno. Es
folgte bald eine
ungarische
übersetzung mit
Approbation der
Bischöfe von
Temesvar und
Fünfkirchen
sowie jene des
Ordinariates von
Augsburg; dann
kamen eine
französische und
eine englische
übersetzung und
Approbation in
Ländern dieser
Sprachgebiete.
Die englische
übersetzung ging
auch nach
Amerika.
Die übrigen
fremdsprachigen
Ausgaben wie
polnisch,
russisch,
böhmisch,
slowakisch
wurden von
Salvatorianern
besorgt; eine
spanische kam
bald dazu, eine
holländische
folgte 1915 mit
der Approbation
des Bischofs von
Hertogenbosch.
So hatte sich
dieser Bund des
Friedens mitten
im Weltkriege
durch die gütige
Vorsehung Gottes
fast in der
ganzen Welt
verbreitet und
die Prophezeiung
der Urheberin
vom Dienstag in
der Bittwoche
1896 hatte ihre
buchstäbliche
Erfüllung
gefunden: „Wenn
die Priester
eurer Heimat es
nicht anerkennen
wollen, dann
werde ich Meinen
Willen doch
ausführen; Ich
werde sie dann
umgehen und Mir
andere Personen
aussuchen.“
Es ist und
bleibt
unbestritten und
auf ewig eine
unumstößliche
Wahrheit:
Barbara Weigand
von Schippach
erhielt vom
Herrn den
Auftrag zur
Gründung des
Eucharistischen
Liebesbundes.
Dieser
Liebesbund soll
ein rettender
Damm sein gegen
die allgemeine
Glaubenslosigkeit,
Vergnügungssucht,
Kreuzesflucht,
eine Gebetsarmee
unter allen
Ständen.
Die Mitglieder
sollen sich
auszeichnen
durch
Kreuzesliebe,
Sühnebereitschaft,
Hingabe ihrer
selbst,
Förderung des
eucharistischen
und kirchlichen
Lebens,
Unterstützung
des
Priestertums,
Wahrung der
Rechte der
heiligen Kirche.
Ist Barbara
Weigand nicht
auch hier, in
der Katholischen
Aktion,
bahnbrechend
vorausgeeilt?
Der große Papst
Pius XI. hat die
Idee seiner
Katholischen
Aktion so schön
und klar
zusammengefaßt
in seinem durch
ihn mit einem
vollkommenen
Ablaß
ausgezeichneten
Gebete: „O Jesus
Christus! Wir
huldigen dir als
dem König der
Welt. Verfüge
daher über mich
als Dein
Eigentum. Ich
verspreche als
ein guter Christ
zu leben, alle
Kräfte
aufzubieten, um
den Rechten
Gottes und der
Kirche zum Siege
zu verhelfen.
Dir übergebe ich
meine armseligen
Handlungen.
Mögen alle
Herzen Dein
heiliges
Königtum
anerkennen und
so Dein
Friedensreich
auf der ganzen
Welt fest
begründet
werden!“ Genau
dasselbe Ziel
hatte sich der
von Barbara
Weigand
gegründete
Eucharistische
Liebesbund
gestellt.
Und es bleibt
auch wahr: Die
Schippacher
Angelegenheit,
d. h. die Frage
nach den
Offenbarungen
der Barbara
Weigand, der
Liebesbund und
der Bau der
Sakramentskirche
berühren vor
allem, wenn
nicht
ausschließlich,
das religiöse,
das kirchliche
Gebiet. „Kann es
dem Laien, dem
nicht
theologisch
gebildeten und
geschulten Laien
verboten sein,
ein Wort
mitzureden und
auch seine
Meinung in die
Waagschale des
Pro und Contra,
des Für und
Wider werfen zu
wollen, wenn man
allerdings
gleichzeitig
ernsthaft
bedenken möchte,
daß Jesus
Christus Seinen
Aposteln
anvertraut hat,
die gesunde
Lehre, das
heilige
Evangelium zu
verbreiten und
darüber recht zu
sprechen und
dafür oberer
Lehrer in seiner
Gemeinde sein zu
wollen und sonst
niemand, nur
noch der Papst
in Rom als
höchster Lehrer,
Richter und
Verkünder der
göttlichen
Botschaft vom
Reiche Gottes.
Das verwerfliche
in der
Schippacher
Sache ist doch
vordergründig
die Tatsache,
daß eine
religiöse und
theologische
Frage von
geistlicher
Seite der
Tagespresse zur
Behandlung
überwiesen und
überantwortet
wurde und wohl
immer noch wird.
Der Glaube der
Schippacher
Jungfrau an
diese ihre
Sendung ist
unerschütterlich,
ihr Mut in der
Durchführung des
ihr gestellten
Auftrages
unbeugsam.
Sie sieht die
Rettung der Welt
nur durch die
heilige
Eucharistie; das
kommende
zwanzigste
Jahrhundert wird
ein
eucharistisches
Jahrhundert
werden. Bald
nach dem Tode
ihres
Oberhirten, des
Bischofs
Haffner, erhält
sie am dritten
Freitag im
Januar 1900 von
der inneren
Stimme die
Aufforderung,
auch zum neuen
Bischof zu gehen
und ihm den
Willen des Herrn
zu eröffnen. Sie
wendet sich
gleichzeitig
brieflich an
einflußreiche
Geistliche; am
5. Januar 1902
mit einem
ausführlichen
Schreiben an
alle Bischöfe
des deutschen
Sprachgebietes.
Man erkundigt
sich beim
Ordinariat in
Mainz nach der
merkwürdigen
Prophetin.
Folge: neue
Verhöre,
Ablehnung ihrer
„überspannten“
Ideen, Predigten
gegen die
Oftkommunion,
Schweigegebot,
zeitweise
Ausschluß vom
Empfange der
heiligen
Kommunion;
Heilige Stunde
und die
Herz-Jesu-Ehrenwache
werden
beargwöhnt,
befehdet und
verboten.
Alle ihre
Bemühungen
scheinen
vergeblich, da
besteigt ein
neuer Bischof
den Stuhl des
heiligen
Bonifatius und
wie ein Blitz
aus heiterem
Himmel fährt das
Dekret Papst
Pius X., vom 20.
Dezember 1905
über die häufige
und tägliche
Kommunion in die
überraschte
hierarchische
und theologische
Welt. Darin
bestimmt der
Stellvertreter
Christi, es
solle die
häufige und
tägliche
Kommunion den
Christgläubigen
jeden Standes
und Berufes
freistehen;
niemand, der mit
aufrichtiger
Gesinnung sich
dem heiligen
Tisch nahe,
dürfe
zurückgehalten
werden, die
Beichtväter
sollten sich
hüten, den
Kommunionempfang zu
erschweren.
Barbara, die
eucharistische
Frühlingsblume
von Schippach,
jubelt laut: ihr
seit mehr als
dreißig Jahren
unter unsagbaren
persönlichen
Opfern in die
Welt verkündeter
Weckruf ist
erhört: die
öftere und
tägliche heilige
Kommunion ist in
der ganzen Welt
zur Tatsache
geworden.
Allein der auch
heute noch
anhaltende Kampf
gegen den
kirchlichen
Bestand des vom
Herrn
ausdrücklich
verlangten
eucharistischen
Liebesbund ist
unverständlich
und
symptomatisch
für den
weltzugewandten
und der wahren
Mystik
abgewandten
Blickwinkel so
vieler
kirchlichen
Autoritäten. Das
Urteil Würzburgs
von 1916 zum
Beispiel, in dem
behauptet wird,
in den
Offenbarungen
von Barbara
Weigand werde
gelehrt, es
genüge für
unsere Zeit das
Mittleramt Jesu
Christi, das
heilige Meßopfer,
das Priestertum
nicht mehr; erst
der Liebesbund
müsse die Kirche
retten, ist
bewußt
herbeigeführte
Irreführung und
Verfälschung der
Wahrheit. Hier
unterstellt also
das Urteil, daß
Barbara Weigand
durch das
außerordentliche
Mittel des
Liebesbundes die
ordentlichen
Heilmittel
ersetzen und
ausschalten
wolle. Wie
absolut unwahr
und haltlos
diese
Unterstellung
ist, ergibt sich
sowohl aus der
Gesamttendenz
der fraglichen
Offenbarungen,
welche gerade
den innigeren
Anschluß der
Gläubigen an die
Kirche und deren
Heilsquellen,
die öftere
Kommunion, den
Besuch der
heiligen Messe,
den Gehorsam
gegen Papst und
die Kirche zu
fördern sucht,
als auch im
einzelnen aus
einer Unmasse
von Belegstellen
aus den
Offenbarungen
von Barbara
Weigand.
So läßt diese am
Fronleichnamsfeste
1897 den Heiland
sagen: „Niemals
kann eine Seele,
die sich nicht
lostrennt von
der Kirche, die
nicht unter der
Leitung der
Priester
wandelt, den
rechten Weg
wandeln.“ Am
Gründonnerstag
1898:
„Schließt euch
an Meine heilige
Kirche an, und
nicht um ein
Haarbreit weicht
von ihr ab.“ Am
Herz-Jesu-Fest
1898: „Ich will,
daß in diesem
Liebesbund das
gläubige Volk
mit den
Priestern und
der Priester mit
dem gläubigen
Volke Hand in
Hand gehen, sich
gegenseitig
erbauen und
ermuntern.“ Aus
der großen Zahl
dieser und
ähnlicher
Stellen läßt
sich der sichere
Beweis führen,
daß es der
Barbara Weigand
nicht im
Geringsten um
eine häretische
Ersetzung und
Ausschaltung der
ordentlichen
Gnadenmittel und
des Priestertums
zu tun ist. Im
Gegenteil: der
Liebesbund soll
nur das
Hilfsmittel
sein, durch
welches der
eifrigere
Gebrauch der
ordentlichen
Gnadenmittel und
der engere
Anschluß der
Gläubigen an die
Kirche und ihr
Priestertum
gefördert
werden.
Der Grundgedanke
der
Weigand‘schen
Offenbarungen
nach dieser
Seite ist der:
Bei der heutigen
ungeheuren
Verbreitung von
Unglauben und
Sittenlosigkeit
sind die Kinder
der katholischen
Kirche vielfach
von dem Gebrauch
der ordentlichen
Heilsmittel
bedeutend
abgekommen.
Ihnen den
eifrigen
Gebrauch
derselben wieder
erfolgreich
nahezulegen, ist
schwierig und
bedarf
besonderer
Heilsmittel. Ein
solches ist der
„Eucharistisch
Liebesbund des
göttlichen
Herzens Jesu“.
Was an diesem
Gedanken
häretisch oder
unkirchlich oder
gar unsittlich
sein soll, ist
nicht
einzusehen. Von
einer
Ausschaltung
oder Ersetzung
der ordentlichen
Gnadenmittel
durch den
Liebesbund ist
nirgends in den
Offenbarungen
die Rede.
Vielmehr soll
durch den
Liebesbund
gerade der
lebendige
Glaube, der
eifrige Empfang
der Sakramente,
die Nachfolge
Christi im
Kreuztragen, die
Hochschätzung
der
Jungfräulichkeit,
die wahre und
echt
Nächstenliebe
empfohlen und in
übung gebracht
werden.
Keine
vorurteilslose,
bescheidene und
pietätvolle
Prüfung wird
diese kirchlich
korrekte, dem
christlichen
Tugendleben nur
förderlichen
Grundtendenzen
der
Offenbarungen
der Barbara
Weigand
verkennen oder
übersehen.
Solche
trefflichen, in
unserer Zeit so
notwendigen
Bestrebungen nur
wegen mancher
dunkeln,
ungenauen, der
Mißdeutung
fähigen
Ausdrücke sofort
in ihr Gegenteil
verkehren und
daraufhin solche
Offenbarungen
als Werk und
Werkzeuge der
Häresie zu
verurteilen,
entspricht nicht
dem Geiste der
Kirche. Im
übrigen darf
doch auch hier
die Lehre und
Mahnung des
Heilandes: „An
ihren Früchten
werdet ihr sie
erkennen“ nicht
so vollständig
übersehen und
außer acht
gelassen werden
wie dies von
seiten des
bischöflichen
Ordinariats
geschehen ist.
Wenn Barbara
Weigand wirklich
durch Jahre und
Jahrzehnte
hindurch in
ihren Schriften
eine
Ausschaltung
oder Ersetzung
der ordentlichen
Gnadenmittel das
Wort geredet und
damit eine
häretische oder
unkirchliche
Gesinnung
vertreten hätte,
dann müßte sie
doch die Lehre
und Anschauung
durch ihr
eigenes Leben
und Verhalten
wenigstens
irgendwie zum
Ausdrucke
gebracht und in
die Tat
umgesetzt haben.
Allein niemand
ist imstande
oder dürfte in
der Lage sein,
der Barbara
Weigand auch nur
das geringste
darüber
nachzuweisen,
daß sie die
Lehre und die
Gebote der
Kirche nicht
fortgesetzt und
eifrig gebraucht
und sich nicht
nach jeder
Richtung hin vor
den übrigen
Gläubigen in
musterhaft
kirchliche-korrekter
Weise
ausgezeichnet
hat. Der Richter muß dies
stillschweigend
selbst zugeben
und er würde
sich auch direkt
ins Unrecht
gesetzt haben,
wen er, wie es
seine Pflicht
gewesen wäre,
nicht Zeugnisse
über das
kirchliche Leben
und Verhalten
der Barbara
Weigand
eingeholt und in
seiner
Urteilsbegründung
angeführt hätte.
Aber nicht nur
Barbara Weigand
allein ist ein
lebendiger
Gegenbeweis zu
den Behauptungen
und
Schlußfolgerungen
der
Urteilsbegründung.
Ihre Schriften
gelangten ja
auch in die
Hände von
Priestern und
Laien, die nicht
anstehen würden
zu bekunden, daß
ihre Liebe zur
Kirche und ihr
Eifer im
Tugendleben und
im Empfang der
heiligen
Sakramente durch
die Lektüre der
Schriften
geweckt und
nachteilig
gefördert
wurden. Ihnen
allein blieb der
unkirchliche
Sinn und die
häretische
Absicht in den
Offenbarungen
der Barbara
Weigand
vollständig
verborgen; erst
die anonymen
Artikelschreiber
in der
politischen
Tagespresse, die
heute an den
Offenbarungen
der Barbara
Weigand und
morgen an der
Herz-Jesu-Verehrung
oder einer
sonstigen
kirchlich
approbierten
Andacht oder
Einrichtung
Anstoß und
ärgernis nehmen,
glaubten die
Entdeckung
gemacht zu
haben, daß die
Offenbarungen
der Barbara
Weigand
kirchlich
anfechtbar und
zu verwerfen
seien. Der
moderne
Zeitgeist ist
eben allem
übernatürlichen
abhold. Die
Kirche, als die
höchste Hüterin
des Rechtes und
als die Freundin
der Wahrheit,
kann nie und
nimmer auf der
Seite derjenigen
stehen, welche
das Recht
gebeugt, die
Wahrheit
verleugnet
haben. Ich
brauche keine
weiteren, und es
gibt keine
besseren Beweise
für die Güte der
Sache von
Schippach, als
der Kampf und
die Kampfmittel
gegen Schippach.
Dies sind die
eigentlichen
Offenbarungen
für Schippach,
die
Sakramentskirche
und der
Liebesbund.
Der Mittelpunkt,
das Herz der
Kirche ist die
heilige
Eucharistie: Die
Sakramentskirche
in Schippach
soll die heilige
Eucharistie
durch ein
kirchliches
Denkmal der Welt
sichtbar
verherrlichen
und der
Liebesbund, der
eucharistische
Liebesbund,
zieht die
Nutzanwendung
aus der
kirchlichen
Lehre über die
heilige
Eucharistie. Daß
er zugleich der
Liebesbund des
göttlichen
Herzens Jesu
ist, entspricht
ganz dem
kirchlichen
Geiste, der sich
in letzter Zeit
kundgab,
beziehungsweise
kundgibt. Die
Sakramentskirche
soll auch ein
Denkmal des
Dankes sein für
die päpstlichen
Kommuniondekrete,
also für eine
durch das
Papsttum der
Menschheit
erwiesene
Wohltat, und der
Liebesbund
ermahnt zur
Beachtung dieser
Dekrete und
fördert die
Durchführung
derselben.
Schippach hat
sich auch
dadurch als
päpstlich
erwiesen, daß es
sich stets in
seiner Sache
nach Rom an den
Heiligen Vater
wandte, während
die Gegner von
Schippach nicht
nur dies zu
hintertreiben,
sondern auch die
Autorität Roms
mißbrauchten.
Der
Eucharistische
Liebesbund des
heiligsten
Herzens Jesu
bekämpft die
Zeitübel durch
deren direkte
Gegensätze: Die
Kirchenfeindlichkeit
durch den
engsten und
innigsten
Anschluß an die
Kirche; die
antireligiöse
Gleichgültigkeit
durch den
häufigen
Sakramentsempfang.
Die
Vergnügungssucht
durch die
Weltflucht; die
Unzufriedenheit,
aus der die
Unbotmäßigkeit
entspringt,
durch das
geduldige
Kreuztragen im
eigenen Berufe.
Daß die
Sakramentskirche,
welche eine
Wallfahrtskirche
werden soll, in
welcher das
Allerheiligste
Altarsakrament
selbst der
Gegenstand der
besonderen
Verehrung sein
und in welcher
Tag und Nacht
die Ewige
Anbetung
stattfinden
soll, nur gute
Früchte für die
Kirche und für
die Menschheit
zeitigen kann,
ist eine
Wahrheit, die
der Diskussion
entrückt ist.
Auch der
Liebesbund kann,
wenn seine
Weisungen
sinngemäß und
getreu beachtet
werden, nur gute
Früchte bringen.
Im übrigen wird
niemand leugnen
können, daß die
Freunde von
Schippach schon
jetzt durch
ihren
kirchlichen
Geist und ihren
religiösen Eifer
bewiesen haben,
daß die Früchte
von Schippach
gute sind. Diese
Freunde bekennen
aber, daß sie
ihren
religiösen
Eifer neben
der Gnade
Gottes zumeist
den Anregungen
von Schippach
verdanken. Man
beachte nur, daß
seit der
Errichtung der
Pfarrkirche von
Schippach, St.
Pius, dort ewige
Anbetung an drei
Tagen in der
Woche gehalten
wird.
Sie
sehen hier die
eine obere
Hälfte unserer
neuen
Internet-Plattform, auch Homepage genannt, die alles uns
bekannte Wissen um Barbara Weigand und ihr
Lebenswerk und göttliche Sendung beinhaltet.
Das umfassende Wissen und alle aktuelle
Dokumentationen, alle Bücher und Manuskripte der
Schippacher Jungfrau Barbara Weigand
1895 – 2016
Barbara
Weigand von
Schippach:
Mein Leben für Gott
Darum wurde ich
vom Herrn
aufgefordert
niederzuschreiben,
wie solche
Ungerechtigkeiten
vom lieben Gott
bestraft
werden“.
„Wer es fassen
kann, der fasse
es.“
Beginn der
handgeschriebenen
Niederschrift
<< MEIN LEBEN >>
von Barbara
Weigand:
Am 10. Dezember
1930 bin ich 85
Jahre alt. Die
vielen und
großen
Gnadenerweise
Gottes, die ich
Unwürdigste in
diesen langen
Jahren vom
lieben Gott
empfangen,
mußten auf
Befehl des
hochwürdigsten
Herrn Bischof in
Mainz
aufgeschrieben
werden. Dieser
hochwürdigste
Herr Bischof
(Mainz, Ludwig
Maria Hugo 1921
bis 1935) war so
überzeugt, daß
es der liebe
Heiland sei, Der
in mir wirkt und
spricht, denn er
sagte zu
Fräulein
Hannappel (die
in den Ekstasen
alles
aufschreiben
mußte), „daß
dies der Heiland
ist, Der da
wirkt und
spricht, sehe
ich ein. Wie
können wir vor
der
öffentlichkeit
mit ihr landen?
Es ist ja so ein
armes,
ungebildetes
Bauernmädchen.
Wir müßten uns
ja schämen. Ich
habe Theologie
studiert und bin
Bischof; wenn
ich aber
predigen will,
muß ich mich
erst darauf
vorbereiten.
Diese da hält
eine Predigt, da
kann der
Theologe daran
studieren. Das
muß der Heiland
sein.“
Ein anderes Mal
sagte er zu
meiner Freundin,
Fräulein
Hannappel: „Sie
müssen
Stenografie
lernen, damit
alles vom Mund
weg kann
aufgeschrieben
werden. Ich will
wissen, was
dieser Geist
eigentlich
will.“ Er selbst
kaufte ihr ein
Buch zu diesem
Zweck. Wieder
einmal sagte er:
„Schreiben Sie
Ihrem Herrn
Bruder nach
Aachen“, der
mein
Seelenführer
damals war, „ich
erlaube ihm, er
darf die Bücher
überall
verbreiten. Sie
können nur Gutes
stiften.“
Strafgericht
Gottes:
Tod von H. H.
Bischof Paul
Leopold Haffner
Mainz
(1886 bis 1899)
Aber der Heiland
verlangte die
Einführung der
täglichen
heiligen
Kommunion, damit
die guten treuen
Kinder einen
Halt hätten,
weil der
Unglaube und die
Gottlosigkeit
immer mehr um
sich greifen,
auch Seine
guten, treuen
Kinder mit
hineingezogen
würden. Er
Selbst müsse ihr
Halt und ihr
Führer sein.
Aber da der
hochwürdige Herr
Bischof den
Willen des
lieben Heilandes
nicht zu
erfüllen sich
Mühe gab, mußte
ich ihm sagen:
„Binnen einer
Jahresfrist
werde Ich ihn
hinweg nehmen.“
Dies geschah
buchstäblich! Im
darauffolgenden
Jahr vor
Allerheiligen
wurde ich zum
ersten Mal vor
ein geistliches
Gericht gerufen
und verhört, und
in der Nacht von
Allerheiligen
auf Allerseelen
starb der
hochwürdigste
Herr Bischof
Paul Leopold
Haffner.
Strafgericht
Gottes:
Tod von H. H.
Pater Alfons,
Provinzial der
Kapuziner
in Mainz
über 8 Jahre war
Pater Alfons,
Provinzial der
Kapuziner in
Mainz, wo ich 30
Jahre bei meinen
Verwandten mich
aufhielt, mein
Beichtvater.
Diesem mußte ich
immer sagen, er
möge doch dem
hochwürdigsten
Herrn Bischof
Haffner sagen:
„Der liebe
Heiland verlange
die Einführung
der täglichen
Kommunion“. Als
er mir sagte: „daß
dies der Heiland
ist, Der in dir
wirkt und
spricht, das
sehe ich auch.
Aber wie viele,
meinst du, sind
hier in Mainz,
die noch an so
etwas glauben?
Hier glaubt man
so etwas nicht
mehr. Wir
Kapuziner sind
hier vom
Ordinariat
angenommen. Wenn
ich nun käme,
und wollte
diesen Herren
Vorschriften
machen und
sagen, Ihr müßt
die tägliche
Kommunion
einführen - das
kann ich nicht,
und das darf ich
auch nicht.“ Auf
Befehl vom
lieben Heiland
mußte ich ihm
dann sagen, daß
er binnen einer
Jahresfrist
schwer gestraft
werde, wenn er
den Wunsch des
lieben Heilandes
nicht erfülle
und es seinem
Bischof nicht
sage, daß der
Heiland die
öftere Kommunion
eingeführt haben
wolle. Was sich
auch dann
erfüllte. „Es
wäre eine große
Schande für
seinen Orden,
wenn es an die
öffentlichkeit
gekommen wäre.“
Ein junger Pater
verfehlte sich
gegen die
Sittlichkeit mit
einem von
unseren
Dienstmädchen.
Als ich ihm
diese Schande
mitteilte und
ich ihm einen
Brief, den
dieser junge
Pater an das
Dienstmädchen
schrieb, und
meiner
Schwägerin in
die Hände kam,
die ihn sodann
aufmachte und
mir zu lesen
gab, ging ich
ins Kloster und
ließ Pater
Provinzial
rufen, gab ihm
den Brief und
sagte:
Hochwürden, das
ist Ihre Strafe,
die der liebe
Heiland vor
einem Jahr
ankündigte! Am
darauffolgenden
Sonntag predigte
er noch einmal
im Dom und Tags
darauf kam der
Hausbursche der
Kapuziner und
sagte in großer
Aufregung: „Eben
ist der
Provinzial
umgefallen beim
Mittagessen und
ist tot.“ Dr.
Müller sagte zu
meiner
Schwägerin: „Ich
habe gestern
während seiner
Predigt gemerkt,
daß er nicht
lang mehr
mitgeht.“ Der
Kummer brach ihm
das Herz und die
Voraussage des
Herrn war
erfüllt:
„Binnen einer
Jahresfrist wird
er schwer
gestraft sein.“
Bereits 6 Jahre
war ich
Beichtkind vom
hochwürdigen
Herrn Bischof
Kirstein
(Bischof Georg
Heinrich von
Kirstein, 104
bis 1921).
Während dieser
Zeit verlangte
der Heiland
einmal, daß der
erste Freitag
jeden Monats zu
einem Gebetstag
gemacht werde
und Ihm dadurch
Abbitte und
Sühne geleistet
werde. Dieses
geschah auch.
Hochwürdiger
Herr Pfarrer
Forschner gab
seine Kirche
dafür her, und
es wurde den
ganzen Tag
abwechselnd
darin gebetet.
Abends kamen
dann die Männer,
wenn die
Fabriken
geschlossen
waren in die
Anbetung, und
die Kirche war
dicht gefüllt
mit Männern, und
sie sangen und
beteten, daß ich
weinen mußte vor
Freude. Aber das
dauerte nur
einige Monate.
In der Kirche
St. Christoph
predigte einmal
ein
Domkapitular.
Ich saß gerade
unter der
Kanzel. Da sagte
er: „Da kommt
eine in unsere
Stadt herein und
will eine neue
Herz-Jesu-Andacht
einführen. Ihr
Anhang wird
immer größer.
Ich sage Euch,
meine lieben
Zuhörer, bleibt
von dieser
Person weg. Die
begeht Todsünde
auf Todsünde.
Die kommt aus
der Todsünde
nicht mehr
heraus.“ Nach
der Predigt kam
eine Dame zu mir
und sagte: „Was
der Prediger
sagte, das sind
Sie gemeint, und
lachte mir
spöttisch ins
Gesicht.“ Ich
weinte Tag und
Nacht.
In meiner
Beichte sagte
ich es dem
hochwürdigsten
Herrn Bischof:
Sie wissen,
hochwürdigster
Herr, wer in St.
Christoph die
Abendpredigt
hält“, und ich
fragte: Ist es
eine Todsünde,
wenn ich glaube,
daß der Heiland
nicht nur mit
Gott und für die
Menschheit im
Altarsakrament
gegenwärtig ist,
und daß Er aber
auch die Macht
hat, mit uns zu
reden? Ist das
eine Todsünde?
„Nein“, sagte
er, „tausendmal
nein! Das ist
keine Todsünde.
Sie haben jetzt
lange genug
gegen Sie
gepredigt, ich
will Ihnen
sagen, daß ich
Ihr Bischof bin.
Sie werden von
jetzt an nichts
mehr hören.“ Von
da an hörte ich
nichts mehr von
der Kanzel
herab.
Im Jahre 1905
ging mein
hochwürdigster
Herr
Beichtvater,
Bischof Kirstein,
nach Rom und
weilte dort 6
Wochen. Als er
zurückkam, wurde
von allen
Kanzeln in Mainz
verkündet, daß
die öftere
Kommunion
eingeführt wird
in der ganzen
Welt. Wer sich
frei von
Todsünde hält,
mag er
verheiratet sein
oder ledig, im
Kloster oder in
einem weltlichen
Stand, kann mit
Erlaubnis seines
Beichtvaters
alle Tage
kommunizieren.
Dies war 1905.
1906 bekam ich
aber auch die
Anweisung durch
den Herrn, daß
ich meinen
geistlichen
Vorgesetzten
sagen muß: „Er
verlange aber
auch, daß die
Menschheit Ihm
ein Denkmal für
die große Gnade,
die Er ihr
erwiesen hat
durch die
Einführung der
täglichen
heiligen
Kommunion, und
das soll sein in
deinem
Heimatdörfchen
Schippach, eine
Kirche! Arme
Fischer habe Ich
Mir erwählt zu
Meinen Aposteln.
Die
unscheinbarsten
Orte suche Ich
Mir aus, wo Ich
Meine
Heiligtümer
errichtet haben
will. Keine
Großstädte, wo
die Menschen nur
hingehen, um die
Städte zu
sehen.“ Mein
hochwürdigster
Herr
Beichtvater,
Bischof Kirstein,
sagte mir:
Alles, was in
mir vorgeht in
den Ekstasen,
soll ich ihm
aufgeschrieben
zuerst bringen.
Dies befolgte
ich auch. Aber
nur einmal sagte
er mir:
„Ich habe ihre
Sachen gelesen,
und gut
durchgelesen,
und habe es zu
den übrigen
Akten gelegt.“
Als ich aber
sonst niemals
mehr eine
Antwort von ihm
bekam, war ich
sehr ängstlich.
Und als ich nun
einmal wieder
einen Auftrag
bekam vom lieben
Heiland, sagte
ich: Mein Herr,
Du siehst ja,
daß mein
hochwürdigster
Herr Beichtvater
mir auf alles,
was Du mir
gesagt, gar
keine Antwort
gibt, suche Dir
doch eine andere
Person, eine
Klosterfrau oder
einen Priester,
wo es auch
angenommen und
gelesen wird. Da
gab Er mir zur
Antwort: „Ja, es
ist wahr! Die
beiden
Ordinariate
Mainz und
Würzburg wollen
Meinen Geist in
dir austreiben.
Ich lasse Mich
aber nicht
austreiben.“
Die öftere
Kommunion war in
der ganzen Welt
eingeführt und
der Kirchenbau
war genehmigt
von der
geistlichen und
der weltlichen
Obrigkeit, und
1914 wurde
angefangen zu
bauen. Alles
Material zum
Kirchenbau war
da und so viel
Geld kam aus
aller Herren
Länder, daß die
Kirche und sogar
ein Kloster dazu
gebaut hätten
können und alles
wäre davon
bezahlt worden.
1916 an Mariä
Himmelfahrt
wurde ich ins
Pfarrhaus
gerufen und
wurde mir
gesagt: Der
Kirchenbau ist
verboten, die
Kirche darf
nicht gebaut
werden. So liegt
bis heute der
Trümmerhaufen
dort. Das Geld
ist 1924 durch
die Inflation
verfallen;
vieles Material
wurde gestohlen
und der schöne
Kirchenbau wäre,
wie der
Architekt zu
meinem Bruder
sagte, in nur
noch zwei
Monaten unter
Dach und Fach
gestanden, statt
dessen liegt,
zum ärgernis
aller guten
Gläubigen, die
ihr sauer
erspartes Geld
dazugegeben
hatten, alles in
Trümmern.
Ein sehr frommer
und gelehrter
geistlicher Herr
sagte einmal zu
mir: „Die
Verantwortung,
die derjenige
auf sich hat,
der schuld ist,
daß der
Kirchenbau
verboten wurde,
möchte ich nicht
auf mir haben.“
Darum wurde ich
aber auch
innerlich
aufgefordert
niederzuschreiben,
wie solche
Ungerechtigkeiten
bestraft werden
vom lieben Gott.
Strafgericht
Gottes:
Tod von H. H.
Generalvikar
Engelhart, Mainz
In Mainz ließ
einmal
Generalvikar
Engelhart ein
Dienstmädchen zu
sich kommen, das
ihm alle
Dienstmädchen
angeben mußte,
die mit Barbara
Weigand
verkehren. Alle
diese
Dienstmädchen
bekamen eine
Zuschrift von
ihm, daß sie an
dem Datum, das
der Generalvikar
angab, bei ihm
zu erscheinen
hätten, um etwas
zu
unterschreiben.
Zwei Tage
vorher, wo er
die
Dienstmädchen
bestellt hatte,
sagte er abends
zu seinen beiden
Dienstmädchen:
„Ich will mir
ein Bad nehmen“.
Der Generalvikar
Engelhart ging
in sein
Badezimmer und
kam nicht
zurück. Als die
Mädchen
nachsehen
wollten, wo ihr
Herr so lange
bleibt, lag er
in seiner
Badbütt und war
tot. Und an dem
Tag, wo er die
Dienstmädchen zu
sich bestellt
hatte, wo sie
ihm unter einem
Handgelübde
versprechen
sollten, daß sie
mit der Barbara
Weigand nicht
mehr verkehren
dürfen, war sein
Begräbnistag.
Strafgericht
Gottes:
Tod des H. H.
Domkapitular
Fecher, Mainz
Das Buch, das
von einem
Würzburger
Geistlichen (Dr.
Vitus Brander)
geschrieben
wurde, war auch
in Mainz sehr
verbreitet
worden. Zwei
Mainzer
Domkapitulare
machten sich
daraufhin auch
daran, ähnliche
Schriften zu
verfassen. Der
Herr
Domkapitular
Fecher wurde
eines Tages von
Herrn
Domkapitular
Landig
zurechtgewiesen
mit den Worten:
„Ich sage Dir,
laß Deine Hand
davon, haben wir
nicht schon
alles getan, um
diese Sache zu
unterdrücken?
Ist es von Gott,
machen wir
nichts daran,
ist es nicht von
Gott, wird es in
sich selbst
zerfallen. Laß
Deine Hand
davon!“ Zwei
Tage danach
mußte Herr
Domkapitular
Fecher in einer
Kutsche ins
Spital überführt
werden, weil er
schwerkrank war.
Seine
Haushälterin
besuchte ihn
alle Tage.
Am letzten Tag,
wo sie ihn
besuchte, sagte
er zu dem
Mädchen: „Maria,
bleibe diese
Nacht bei mir,
ich fühle, daß
ich diese Nacht
sterbe.“ Die
Haushälterin
blieb die Nacht
bei ihm. Von
Zeit zu Zeit
habe er immer
einen tiefen
Seufzer geholt
und gesagt mit
lauter Stimme:
„O der gute
Landig, der
allein hat mich
davor
zurückgehalten,
wie dankbar muß
ich ihm dafür
sein.“ Acht Tage
nach seinem
Begräbnis kam
seine
Haushälterin
sehr aufgeregt
zu meiner
Freundin,
Fräulein
Hannappel und
sagte: „O
Fräulein, mein
Herr war heute
Nacht bei mir.
Es war ein
Gepolter im
Hause, als
würden alle
Möbel
durcheinander
geworfen, ich
konnte nicht
schlafen. Auf
einmal stand
mein Herr da vor
meinem Bett, die
rechte Hand
erhoben und
sagte: „Schau
her, meine
Hand“, und
sagte: „Bete,
bete viel für
mich! Ich habe
viel zu leiden“,
und verschwand.
Seine Hand sei
ganz schwarz
gewesen, wie
schwarze Kohlen.
Strafgericht
Gottes:
Tod von H. H.
Generalvikar Dr.
Selbst, Mainz
Im Oktober 1925
kam ein Brief
von Fräulein
Hannappel an
mich, wo sie
mich bat, doch
nach Mainz zu
ihr zu kommen.
Sie habe mir
eine Mitteilung
zu machen, die
sie sehr
beunruhige. Als
ich zu ihr nach
Mainz kam,
erschrak ich,
als ich ihr ins
Gesicht schaute.
Sie sah aus, als
hätte sie eine
schwere
Krankheit
durchgemacht.
Ich sagte: Ei
Luischen, was
siehst Du so
schlecht aus,
was ist denn mit
Dir? Sie
erzählte mir
nun, daß
hochwürdigster
Herr
Generalvikar Dr.
Selbst sie hätte
rufen lassen, um
etwas zu
unterschreiben.
Als sie in sein
Zimmer
eingetreten sei,
sah sie neben
ihm auf seinem
Tisch einen
großen Haufen
geschriebener
Schriftstücke
und Dr. Selbst
hätte zu ihr
gesagt: „Sehen
Sie, Fräulein
Hannappel, sehen
Sie: diese
Schriften werden
wieder in die
Welt hinaus und
an die Front für
die Soldaten zum
Lesen
geschickt“; es
war doch in den
Kriegsjahren
1914-1918. „Ich
will doch einmal
sehen, ob das
Schippach nicht
zu vernichten
ist.“ Dabei
legte er
Fräulein
Hannappel eines
der
geschriebenen
Hefte auf den
Tisch, und
sagte: „Dieses
müssen Sie
unterschreiben.
Es handelt und
ist darin
aufgezeichnet,
daß die vielen
Bücher, die
überall
verbreitet und
gelesen werden,
nicht von
Barbara Weigand,
sondern von
Luise Hannappel
diktiert und
aufgeschrieben
sind, wollen Sie
das
unterschreiben?“
Fräulein
Hannappel fuhr
den Herrn
Generalvikar Dr.
Selbst an, und
sagte: „Herr
Generalvikar,
wollen Sie mich
zu einer Lüge
zwingen, das ist
doch gelogen.“
Der Generalvikar
antwortete:
„Wollen Sie
unterschreiben
oder nicht?“
Darauf Fräulein
Hannappel: „Ich
unterschreibe
nicht! Ich war
900 Mal dabei,
wo unser lieber
Heiland durch
Barbara Weigand
gesprochen hat,
und Sie wollen
mich zu der
größten Lüge
zwingen, die auf
der Welt je
begangen würde?“
Darauf der
Generalvikar:
„Wollen Sie dies
Schriftstück
unterschreiben
oder nicht? Tun
Sie es nicht,
dann werden Sie
aus der Kirche
ausgeschlossen.“
Bei dieser
Drohung fuhr
Fräulein
Hannappel
zusammen. Sie
hatte nämlich
fünf
Geschwister, die
Ordensleute
waren, eine
davon sogar
Generaloberin in
Amerika und die
in Amerika
allein
neunundzwanzig
neue
Ordenshäuser
gegründet hat.
Als der
Kulturkampf in
Deutschland
wütete, war
Schwester
Bernada Oberin
in dem
Franziskaner
Kloster
Nonnenwert und
mußte mit ihren
Töchtern nach
Amerika
flüchten. Um
ihren
Geschwistern
diesen Schmerz
zu ersparen,
entschloß sich
Luise Hannappel,
die größte Lüge
(sie hätte die
Bücher diktiert)
zu
unterschreiben,
sagte aber zu
dem Generalvikar
Dr. Selbst:
„Ich
unterschreibe,
aber Sie haben
die ganze
Verantwortung.“
Als Fräulein
Hannappel
unterschrieben
hatte, brachte
der Generalvikar
seine Schriften
in die
Dombuchhandlung
und sagte zu dem
Buchhändler
dort: „Die
Schriften sofort
abdrucken
lassen. Sie
werden wieder in
alle Welt hinaus
gesandt. Das
Schippach muß
mit aller
Energie verfolgt
werden.“ Vier
Tage danach kam
der Buchhändler
heim zu seinem
Dienstmädchen in
die Küche und
sagte: „Denk
dir,
Generalvikar Dr.
Selbst ist
gestorben.“ Da
sagte das
Dienstmädchen:
„Herr, wo ist
jetzt seine
Energie, mit der
er die Sache von
Barbara Weigand
verfolgen und
vernichten
wollte! Dieser
Generalvikar
Selbst war der
größte und
stärkste Mann,
wie ich im Leben
keinen zweiten
kennengelernt
und gesehen
habe. Er muß an
einem
Schlaganfall
gestorben sein.“
Seine Putzfrau
war zu jener
Zeit im 5. Stock
des Hauses, oben
im Speicher,
beschäftigt, da
hörte sie seine
Stimme:
„Gekreuzigter
Herr Jesus
Christus,
erbarme Dich
meiner.“ Dieser
entsetzliche
Angstschrei war
sein letztes
Wort. Diese
Putzfrau war
auch die
Putzfrau von
Fräulein
Hannappel, der
sie das
Geschehene alles
erzählte.
Strafgericht
Gottes:
Wie Feigheit und
Menschenfurcht
durch Gott
bestraft worden
ist
Unter der
Regierung des
hochwürdigsten
Herrn Bischof
Brück mußte ich
mich einmal vier
Wochen zu einer
Prüfung in das
Kloster der
Göttlichen
Vorsehung
zurückziehen.
Alle Freitage,
sobald die
Ekstase auftrat,
mußten die
Oberin des
Klosters, ein
Arzt und zwei
Priester, Pater
Bonifaz, der
damals mein
Beichtvater war,
hochwürdigster
Herr Professor
Hubert und die
Oberin des
Klosters,
Schwester
Sebastiane,
zugegen sein.
Außer diesen
vier Personen
durfte sonst
niemand dabei
sein. Einmal an
einem dieser
Freitage kam
kein Priester,
keine Oberin,
nur der dazu
bestimmte Arzt
Dr. Ebner, zu
mir. Dieser trat
an mein Bett,
und sagte:
„Heute bin ich
Ihr
Vorgesetzter.
Ich bin auch vom
hochwürdigsten
Herrn Bischof
dazu bestimmt.“
Ja, sagte ich,
was wollen Sie
denn? „Alles,
was ich von
Ihnen verlange,
müssen Sie tun“,
sagte er mir
sodann. Dabei
trat er zurück
an die Türe, hob
die rechte Hand
in die Höhe und
schrie:
„Aufschauen!“
Ich schaute auf
und sah in
seiner Hand ein
gelbes Blech.
„Mich
anschauen“,
schrie er
wieder. Ich
schaute ihn an
und erschrak,
als ich diese
Augen sah. Es
schien, als
wollte er mit
diesem Blick
mich
durchbohren. Ich
rief die liebe
Mutter Gottes um
ihren Beistand
an und meinen
heiligen
Schutzengel,
denn ich dachte,
er wolle an mir
seine Wollust
ausüben. Da war
es, als wenn
mich zwei Hände
erfaßten und
drehten mir den
Kopf um, ganz
nach dem Rücken.
„Wollen Sie den
Kopf umdrehen“,
schrie er
wieder. Ich tat
alles, um den
Kopf ihm wieder
zuzuwenden. Aber
alles war
umsonst. Der
Kopf stand wie
in Eisen
hineingezwängt.
Er sprang an
mein Bett und er
faßte mit beiden
Händen den Kopf
und wollte ihn
umdrehen. Alles
vergebens. Der
starke Mann
hatte mich aus
dem Bett
herausgerissen.
Aber den Kopf
konnte er nicht
umdrehen. Ich
fing an zu
weinen, weil ich
glaubte und
dachte, wie
unglücklich bist
du jetzt, wenn
ich den Kopf gar
nicht mehr
umdrehen kann.
Nun sah er doch
ein, daß hier
eine höhere
Gewalt obwalte,
und daß er hier
nicht ausführen
kann, was er im
Sinn hatte.
über meinem Bett
hing ein Bild an
der Wand, die
Heilige Familie
(die Oberin
sagte mir
später, es sei
vom Heiligen
Vater selbst
geweiht. Ihr
Hausgeistlicher
habe es ihr von
Rom
mitgebracht).
Dieses Bild riß
der Arzt von der
Wand und legte
es mir auf die
Brust. In dem
Augenblick
durchwehte
meinen ganzen
Körper ein so
wohliges Gefühl,
und ich konnte
augenblicklich
den Kopf wieder
umdrehen. Als
der Arzt dieses
Wunder sah,
merkte er, daß
hier eine höhere
und stärkere
Hand walte, als
die seine. Er
hängte das Bild
wieder an seinen
Platz und deckte
mich schön mit
meiner Bettdecke
zu, und sagte:
„Heute habe ich
Sie müde
gemacht.
Schlafen Sie
jetzt“, und lief
zur Tür hinaus.
Als der Arzt
fort war, fing
ich an zu
weinen, weil ich
überzeugt war,
daß der liebe
Gott ein Wunder
wirkte. Den
nächsten Tag
erfuhr ich erst,
was Dr. Ebner an
diesem Tag mit
mir machen
wollte. Er
wollte mich
hypnotisieren.
Dies sei
Zauberei und
wäre eine
Todsünde für
jeden
Katholiken, der
sich damit
abgibt. Deswegen
blieben an
diesem Tag die
Oberin und die
zwei Priester
weg. Als der
Doktor zur Tür
hinaus war,
kamen die
Priester und die
Oberin. Und als
sie mich so
bitterlich
weinen sahen,
fragten sie:
„Warum weinen
Sie so sehr?“
Ich sagte: Wo
waren Sie heute?
Sie sind vom H.
Bischof dazu
gestellt. Warum
lassen Sie den
Doktor allein?
„Was wollte er
denn mit Ihnen
machen?“, sagte
sie. Die beiden
Priester und die
Oberin wußten
wohl, daß der
Arzt an diesem
Tag mich
hypnotisieren
wollte. Weil es
eben streng von
der Kirche
verboten ist,
gingen sie nicht
in mein Zimmer,
bis der Doktor
fort war.
Vor meiner
Entlassung aus
diesem Haus kam
eines Tages Herr
Professor Hubert
und ließ mich
und die Oberin
ins Sprechzimmer
rufen. Hier
wurde ich über
alle Zustände
hin und her
ausgefragt. Dann
sagte er:
„Fräulein, wir
alle sind fest
überzeugt, daß
ihre Sache ganz
übernatürlich
ist. Es ist auch
Natürliches
dabei. Das ist
eben bei allem
so. Auch bei den
größten Heiligen
kommt dies vor.
Die heilige
Katharina von
Siena sagt
gerade das
Gegenteil, was
die heilige
Brigitta sagt.
Bei ihrer
Seligsprechung
wurde dies
beanstandet.
Eines von beiden
könne nicht echt
sein. Und da
habe der Heilige
Vater den
Ausspruch
festgelegt: Dies
läßt der liebe
Gott zu, damit
die Menschen die
Privatoffenbarungen
nicht über die
stellen, die
Sein Sohn uns
überliefert oder
diesen
gleichstellen.
Ihre Sache ist
ganz
übernatürlich.“
Als aber vom
geistlichen
Gericht
beschlossen war,
mich als
hysterisches
Weib zu
erklären, reiste
Professor Hubert
ab. Und ich
glaube, daß er
dies tat, weil
er seinen Namen
nicht unter
dieses Resultat
schreiben wollte
und sich selbst
Lügner strafen
wollte, da er
doch zu mir
gesagt hatte:
„Wir sind alle
überzeugt, daß
Ihre Sache ganz
übernatürlich
ist.“ Beide
Priester wurden
irrsinnig und
starben 1918 im
Oktober. Der
eine in Davos in
der Schweiz, der
andere in einer
Irrenanstalt in
einer Stadt am
Rhein.
Solange ich in
diesem Kloster
eingesperrt war,
durfte kein
Mensch mich
besuchen, und
ich durfte nur
in die heilige
Messe und
kommunizieren,
und sonntags um
11 Uhr kam mein
Beichtvater und
hörte meine
Beichte. Am
letzten Sonntag
vor meiner
Entlassung sagte
mir der
Beichtvater, es
war Pater
Bonifazius:
„Hören Sie
einmal: heute
müssen Sie mir
versprechen, daß
Sie kein Wort
sagen, was man
mit Ihnen hier
in diesem Haus
gemacht hat.
Unter einer
Todsünde
verbiete ich es
Ihnen.“ Ich
mußte ihm unter
einem
Handgelübde
versprechen, und
nochmals sagte
er: „Jedesmal
begehen Sie eine
Todsünde, wenn
Sie ein Wort
sagen, was man
hier mit Ihnen
gemacht hat.“
Ich gab ihm ein
Handgelübde, und
er entließ mich.
Das war eine
harte Zeit für
mich. Ich weinte
Tag und Nacht.
Mein ganzes
Wesen sträubte
sich, ob ich
nicht zu einem
anderen
Beichtvater
gehen solle. Ich
fing eine
neuntägige
Andacht an und
bat um
Erleuchtung.
Am letzten Tag
bei meiner
heiligen
Kommunion sagte
ich: „Lieber
Heiland, sag mir
doch, zu welchem
Beichtvater ich
jetzt gehen
soll.“ „Zu Pater
Bonifaz!“, war
die Antwort. Ich
bereitete mich
vor, stand auf
und kniete mich
an seinem
Beichtstuhl. Er
muß selbst
erschrocken
sein, denn er
fragte mich:
„Was wollen
Sie?“ „Ich will
beichten,“ sagte
ich und fing an,
meine Sünden zu
bekennen. Als
ich damit fertig
war, fing er an
und sagte:
„Jetzt aber sag
ich Ihnen:
bleiben Sie bei
Ihrer
überzeugung! Es
ist der Heiland,
der in Ihnen
wirkt und
spricht. Bleiben
Sie bei Ihrer
überzeugung, und
wenn alle
Bischöfe und
ganz Deutschland
gegen Sie gehen.
Bleiben Sie bei
Ihrer
überzeugung, und
wenn alle Teufel
aus der Hölle
gegen Sie
gehen.“ Und er
gab mir die
Absolution, und
ich blieb sein
Beichtkind, bis
der liebe Gott
Selbst eingriff.
Pater Bonifazius
hatte eine
Schwester, die
sich auch in
Mainz aufhielt.
Wegen
Geisteskrankheit
kam dieselbe in
das kleine
Krankenhaus zu
den Schwestern
der Göttlichen
Vorsehung. In
einer Nacht
stieg diese
Person auf den
Speicher und hob
sich ein
Dachfenster auf
und stürzte sich
durch das
Fenster auf das
Straßenpflaster,
brach sich das
Genick und wurde
tot aufgefunden.
Es kam aber
nicht an die
öffentlichkeit
und sie wurde
begraben, als
sei sie einen
gewöhnlichen Tod
gestorben.
Dieser Vorfall
mag auch dazu
beigetragen
haben, daß Pater
Bonifazius in
einem Irrenhaus
sterben mußte.
Nach meiner
Entlassung aus
dem Kloster der
Schwestern der
Göttlichen
Vorsehung wurde
Professor Hubert
zum Direktor der
Schwestern der
Göttlichen
Vorsehung
erhoben und
Schwester
Sebastiane, die
seitherige
Oberin, wurde
zur
Generaloberin
gemacht. Diese
Schwester
Sebastiane mußte
mich Tag und
Nacht
überwachen,
solange ich zur
Prüfung in ihrem
Kloster bleiben
mußte. Sie mußte
mir das Essen
bringen, und von
meinem Zimmer
ging eine Tür in
ein anderes
Zimmer, wo
nachts die Tür
halb offen stand
und ich von Zeit
zu Zeit hörte,
daß jemand in
diesem Zimmer
sich aufhielt.
Ich öffnete bei
Tag die Türe und
sah nach. Da
stand ein Bett
da. Ich nehme
an, daß
Schwester Oberin
sich da
aufhalten mußte,
weil der
hochwürdigste
Bischof zu mir
sagte: „Die
Oberin,
Schwester
Sebastiane, wird
Tag und Nacht um
Sie herum sein.
Mit ihr können
Sie sich über
alles
aussprechen.“
Einmal kam sie
in mein Zimmer,
wo ich da saß
und weinte. Sie
fragte: „Warum
weinen Sie!“ Ich
sagte: „Liebe
Schwester
Oberin, als die
Vorladung kam,
daß ich auf vier
Wochen mich in
Ihr Kloster zu
einer Prüfung
begeben mußte,
lag meine
Schwägerin im
Sterben. Der
Arzt und die
Krankenschwester
sagten beide,
sie sei
verloren, sie
würde sterben.
Hier sitze ich
und weiß nicht,
ob sie noch
lebt, oder sie
schon gestorben
ist, und meine
Nichte muß sich
mit ihren
Dienstmädchen
nun allein um
alles kümmern.
Und hier? Man
macht doch, was
man will! Ich
hatte auch schon
gehört, daß man
bei mir alles
für Hysterie
erklären wollte,
was dann auch
geschah. Als
hysterisches
Weib mußte ich
das Haus
verlassen.
„Liebes
Fräulein“, sagte
die Oberin,
„wenn man Ihre
Sache verwerfen
wollte,
müssen wir alle
Legenden der
Heiligen auf den
Scheiterhaufen
werfen und
verbrennen. Ihre
Sache ist ganz
übernatürlich.
Ich hole Ihnen
ein Buch von der
heiligen
Luitgard. Da
lesen Sie andere
Sachen wie bei
Ihnen. Was da
drinnen steht,
würde heute in
Deutschland
nicht mehr
geglaubt
werden.“ Sie gab
mir das Buch zum
Lesen, und ich
dachte oft beim
Durchlesen:
Schwester
Sebastiane hat
recht, wenn sie
sagt: So was
glaubt man bei
uns Deutschen
nicht mehr. Als
aber die Prüfung
abgeschlossen
wurde und jeder
von denen, die
der
hochwürdigste
Herr Bischof zu
dieser Prüfung
zugesellt hatte,
sein Urteil
abgeben mußte,
sagte diese
Oberin: „Ich
nehme an, daß
diese Barbara
Weigand eine
solche
hochmütige
Person ist, daß
sie sich
einbildet, sie
sei eine
Heilige.“ Das
war Mutter
Sebastiane, die
zu mir gesagt
hatte: „Wenn
unsere
geistlichen
Vorgesetzten
Ihre Sache
verwerfen,
müssen wir alle
Legenden der
Heiligen
verbrennen.“
Und hören wir
aber auch
weiter: Zwanzig
Jahre, nachdem
ich in Mainz
diese
Zeitperiode
durchzumachen
hatte und ich in
meine Heimat
zurückgekehrt
war, bekam ich
einen Brief von
Fräulein
Hannappel. Sie
lud mich ein,
nach Mainz zu
kommen. Eine
Schwester von
der Göttlichen
Vorsehung wolle
mich einmal
sprechen. Ich
reiste sofort
nach Mainz ab
und Fräulein
Hannappel ging
mit mir zu
Schwester Luzina,
die Oberin im
Marien-Hilf-Stift
war, und diese
erzählte mir:
„Es sind jetzt
zwanzig Jahre
her. Ich war
damals als
Novizin noch im
Kloster, wie Sie
bei uns vier
Wochen eine so
harte Prüfung zu
bestehen hatten.
Wenn unsere
Oberin uns
Schwestern alles
erzählte, wie
der Dr. Ebner
mit Ihnen
umgeht, weinten
wir Schwestern
alle mit ihr.
Und dieselbe
Oberin gibt am
Schluß der
Prüfung ihr
Zeugnis dahin
ab, sie nehme
an, die Barbara
Weigand bildet
sich ein, sie
sei eine
Heilige. Nun
sollen Sie aber
wissen, wie
dieselbe von
Gott gestraft
wurde.
Als
Generaloberin
bekam sie auf
einmal eine
Krankheit, die
kein Arzt in der
ganzen Stadt
Mainz ergründen
und heilen
konnte. Sie aß
nicht mehr, sie
fraß. Ihr Leib
bekam einen
Umfang, daß die
Schwestern zwei
Betttücher
zusammennähen
mußten, um den
dicken Körper
bedecken zu
können. Sie
schrie und
machte einen
solchen
Spektakel, daß
man sie in den
4. Stock in ein
Dachstübchen
verbringen mußte.
Liebes
Babett‘chen, ich
wäre sehr
begierig zu
sehen, was sie
machen würde,
wenn Sie sie
sehen würden.
Gehen Sie doch
einmal mit mir,
ich will Sie hin
begleiten.“ „Ach
nein, sagte ich,
Schwester Luzina,
hingehen will
ich nicht. Ich
verzeihe allen,
die mir Unrecht
getan. Und der
liebe Gott soll
ihr beistehen,
aber sehen will
ich sie nicht.“
Die ärzte
nannten ihre
Krankheit
Elefantiasis.
Sie ist aber vor
einigen Jahren
gestorben.
Strafgericht
Gottes:
Tod von Fräulein
Luise Hannappel,
Mainz,
Jetzt will ich
noch den
unvorhergesehenen
Tod von Fräulein
Hannappel
beifügen. Im
Jahre 1923 im
Oktober, wo sie
vom Generalvikar
Dr. Selbst
gezwungen wurde
zu
unterschreiben,
daß sie die
Schriften der
Barbara Weigand
nicht nur
aufgeschrieben,
sondern auch
diktiert hätte,
ich möge doch
nach Mainz zu
ihr kommen, sie
hätte etwas tun
müssen, was sie
sehr beunruhigen
würde. Ich
reiste von
Aschaffenburg
nach Mainz und
sie erzählte
mir, wie
hochwürdigster
Herr
Generalvikar sie
gezwungen hatte,
zu
unterschreiben,
daß sie (selbst)
die Bücher nicht
nur geschrieben,
sondern auch
diktiert hätte.
Sodann im
November ging es
mit ihr immer
schlimmer und am
15. Dezember,
nachmittags 5.00
Uhr, war sie
tot. Als sich in
der Stadt
verbreitete, daß
Fräulein
Hannappel im
Sterben liege,
füllte sich das
Haus mit
Freundinnen. Der
hochwürdigste
Herr Bischof
Hugo war doch 3
½ Jahre mein
Seelenführer und
ließ mir durch
seine Schwester
sagen, ich solle
ganz von ihrem
Bett wegbleiben
und nur in ein
Nebenzimmer
gehen, was ich
befolgte. Da
kamen die
Mädchen in mein
Zimmer, und
sagten: „Gehen
Sie doch einmal
hinein zu ihr.
Sie sagt in
einem fort, das
ist eine
Strafe.“ Sie
meinte damit,
ihr Tod sei eine
Strafe. Ich ging
an ihr Bett. Da
streckte sie die
Arme nach mir
aus, schlang sie
mir um den Hals
und zog mich an
sich. „Babett‘che,
es ist eine
Strafe“, und
sonst kein Wort,
als „es ist eine
Strafe.“ Dann
sagte sie
dreimal „Jesus,
Jesus, Jesus“,
und hauchte ihre
Seele aus.
Nach ihrem
Begräbnis ließ
mich der
hochwürdigste
Herr Bischof
Hugo in seinen
Palast rufen und
sagte: „Sie
bleiben in
meiner Diözese
und gehen mit H.
H. Pfr.. nach
Kelsterbach,“
was ich auch
tat. Da kam bald
ein Brief von
Mainz. Da
schrieb man mir:
„Jetzt wissen
wir auch, warum
Fräulein
Hannappel in
ihrer
Sterbestunde
immer sagte: „Es
ist eine
Strafe“. Sie
mußte sterben,
weil sie sich
vom Generalvikar
Dr. Selbst
zwingen ließ,
die Lüge zu
unterschreiben,
sie habe die
Bücher diktiert.
Möge doch in
unserem armen
Deutschland das
übernatürliche
Glaubensleben
mehr geübt und
gepflegt werden.
Der Bischof von
Limburg:
In Eibingen
sagte der
Bischof von
Limburg: „Warum
haben wir in
unserem
Vaterland seit
zweihundert
Jahren keine
Heiligsprechung
mehr? Ich will
euch sagen,
warum: Wo eine
Seele auftaucht,
die mehr betet,
die heiligen
Sakramente mehr
empfängt als
gewöhnliche
Christen, da
wird sogleich
zusammengedrückt
von allen Seiten
und beschworen,
so was darf
nicht aufkommen!
Ich sage Euch,
meine lieben
Herren Pfarrer:
geht in eure
Pfarrgemeinden
zurück und führt
das
übernatürliche
Glaubensleben
wieder ein. Dann
bekommen wir
auch wieder mehr
Heilige.“
Im Jahre 1916,
als der
Kirchenbau schon
verboten war,
wollte ich zu
meinem Bruder
nach
Aschaffenburg.
Als ich in
Obernburg
umsteigen mußte,
kam ein
vornehmer Herr
auf mich zu, und
sagte: „Frau,
Sie kommen von
Schippach, nicht
wahr?“ Ich
sagte: „Ja, ich
bin von
Schippach.“ Da
fing er an:
„Frauchen, ich
habe heute die
Reise von
Würzburg nach
Schippach
gemacht, um mir
den Kirchenbau
einmal
anzusehen. Was
für eine
Schmach, diesen
Kirchenbau zu
verbieten, der
so weit schon
ausgebaut und so
notwendig für
Rück-Schippach
gewesen wäre.
Ich und meine
Freunde in
Würzburg freuten
sich, und wir
sagten uns, - da
gehen wir oft
hin, da haben
wir in unserer
Diözese eine
schöne Erholung
in den
Spessartwäldern
und auch eine
Labung für die
Seele. Frau,
wenn Sie
zurückkommen,
gehen Sie zu
Ihrem
Bürgermeister
und sagen ihm,
er soll zwei
Männer nach
Würzburg
schicken zum
hochwürdigsten
Herrn Bischof
und sagen:
Hochwürdigster
Herr Bischof,
wir verlangen, daß die Kirche
in Schippach
fertig gebaut
wird. Als wir am
Südbahnhof
anlangten, sagte
ich: „Ich danke
Ihnen, mein
Herr, für Ihre
lehrreiche
Unterhaltung.
Ich will Ihnen
auch sagen, wer
ich bin, mein
Name ist Barbara
Weigand, ich bin
die Person, die
diesen
Kirchenbau
befördert und
das Geld
herbeigeschafft
hat. Man hat
mich als
hysterisch
erklärt und
deswegen wurde
der Kirchenbau
verboten.“ Da
fuhr der Herr
zusammen, und
sagte: „Sie sind
diese Barbara
Weigand?“ Ich
sagte: „Halten
Sie mich für ein
solches Weib?“
„Nein,
tausendmal nein,
Sie sind also
diese Barbara
Weigand, von der
mir Herr Ulrich
aus, der mit mir
eine Reise nach
Jerusalem machte
und mir viel
erzählte von dem
Kirchenbau in
Schippach und
auch von Ihnen.
Er sagte mir:
„Sie ist eine
ganz einfache,
bäuerliche
Person, aber
charakterfest
und fromm.“ Ich
erzählte dies,
als ich
zurückkam nach
Schippach
unserem Herrn
hochwürdigen
Herrn Pfarrer.
Der sagte zu
mir: „Wissen Sie
auch, wer dieser
Herr war? Dies
war der Herr
Oberpräsident
von Würzburg,
der war an
diesem Tag auch
hier in
Schippach.“
Ich glaube ganz
sicher, daß wir
in Deutschland
die Zustände
nicht hätten,
wie sie jetzt
anstehen, wenn
man den vom
Heiland
verlangten
Kirchenbau nicht
verhindert
hätte. Alles
Material war da
und war bezahlt.
Und so viel Geld
kam aus aller
Herren Länder,
daß wir zwei
Kirchen hätten
bauen und
bezahlen können.
Von 1916 bis
1924, wo der
Staat bankrott
war, wäre die
schöne, große
Kirche innerlich
und äußerlich
ausgebaut
gewesen, und der
Heiland würde
darin angebetet.
So wahr es ist,
daß Er durch
mich Armseligste
die Einführung
der täglichen
Kommunion
verlangte, so
wahr ist es aber
auch, daß Er
diesen
Kirchenbau
verlangte. Diese
Kirche soll
stehen bis zum
Ende der Welt
als
Warnungstafel
für die, die es
wagen wollen, an
dem
Kommuniondekret
von Papst Pius
X. zu rütteln.
Aber auch als
Siegeszeichen
für jene, die
ein gutes Werk
fördern und
errichten wollen
und dafür
verfolgt und
unterdrückt
werden, daß:
Wenn sie
ausharren und
ihr Vertrauen
auf Mich setzen,
Ich es doch noch
zum guten
Abschluß führe.
Ja, mein Herr
und mein Gott,
auch ich setze
mein ganzes
Vertrauen auf
Dich. Du wirst
meine
geistlichen
Vorgesetzten
noch einsehen
lassen, daß es
ein Unrecht war,
den Kirchenbau
zu verbieten und
mich als
hysterisches
Weib und als
Ketzerin zu
beurteilen. Ich
bin ein armes,
sündiges
Menschenkind,
wie wir alle.
Aber eine
Ketzerin und ein
hysterisches
Weib bin ich
nicht.
(Hochwürdiger
Herr Dr. Vitus
Brander schreibt
nämlich in
seinem Buch: sie
hört Stimmen,
aber was für
Stimmen;
Männerstimmen
hört sie). Ein
solcher
Theologe, der
eine Seele so
beurteilt, die
er gar nicht
kennt, vor allen
Menschen, die
dies lesen in
seinem Buch.
Herr verzeihe
ihnen, sie
wissen nicht,
was sie tun.
Gelobt sei Jesus
Christus in alle
Ewigkeit. Amen.
Nachtrag von
Barbara Weigand:
Heute Nacht fiel
mir noch ein,
daß ich ein paar
wichtige Punkte
aufzuschreiben
habe: Als der
hochwürdigste
Herr Bischof
Haffner von
Mainz Fräulein
Hannappel gesagt
hatte, sie soll
ihrem Bruder,
dem Guardian im
Kapuzinerkloster
in Aachen
schreiben, er
dürfe die
Schriften von
Barbara Weigand
überall
verbreiten, nur
nicht in Mainz,
weil er mit
seinem
Domkapitel
nichts zu tun
haben wolle, tat
er dies dann
auch. Die
Schriften wurden
von anderen
abgeschrieben
und verbreitet
und überall
gelesen.
So kam eines
Tages ein Herr
aus Köln und
wollte mich
sprechen. Dieser
geistliche Herr
war Professor an
der Universität
in Köln und
seine
Ferienreise war
des öfteren auch
nach Mainz, um
mich zu
besuchen. Einmal
reiste er sogar
nach Schippach,
um den Bauplatz
zu sehen. Ein
Verwandter von
ihm war mit ihm
gleichen Ranges
und auch
angestellt an
der Kölner
Universität. Der
erste, von dem
ich sagte, daß
er mich oft
besuchte, wurde
weiterbefördert
von
hochwürdigsten
Herrn
Erzbischof,
seinen Vetter.
Und dies erregte
Neid und
Eifersucht bei
seinem Vetter
und so schwärzte
er ihn beim
Erzbischof so
sehr an, daß
dieser diese
Verleumdung auch
glaubte.
Professor N.N.
(die Namen will
ich nicht
nennen) wurde
abgesetzt von
seiner Stellung,
bekam kein
Gehalt mehr und
wäre auf die
Straße gesetzt
gewesen, wenn er
nicht mit seiner
Schwester im
eigenen Haus
hätte wohnen
können. Von 1900
bis 1903 war ich
in Rück bei
meiner
verheirateten
Schwester, deren
Mann schon
jahrelang
gestorben ist
und die krank
war. Da hörte
ich einmal eine
innere Stimme,
die mich
aufforderte,
sofort einmal
nach Mainz zu
gehen. Ich
fragte meine
kranke
Schwester, ob
sie mir erlaube,
einmal einige
Tage nach Mainz
zu gehen. „Ei
ja“, sagte sie,
„Valentin (ihr
Sohn) wird ein
paar Tage dann
den Haushalt
besorgen
können.“ Ich
reiste ab. Kaum
war ich in Mainz
bei Fräulein
Hannappel
angekommen, als
mit mir zugleich
obengenannter
Professor aus
Köln auch ankam.
Ins Zimmer
eingetreten,
fing der gute,
früher
hochangesehene
geistliche Herr
so bitterlich zu
weinen an und
unter lautem
Schluchzen
erzählte er die
unglückliche
Lage, in die er
versetzt sei
durch die
boshafte und
ungerechte
Verleumdung
seines Vetters.
Und er erzählte:
Es war in den
Kriegsjahren
1914, wo alle
Lebensmittel so
teuer waren.
Da er gar kein
Gehalt mehr
bekam, müsse er
mit Rucksack auf
dem Buckel in
Bauerndörfer
herum, um für
sich und seine
Schwester Brot,
Kartoffel und
Gemüse
zusammenzubetteln,
um nicht
verhungern zu
müssen. Und wir
beide weinten
mit ihm. Und
Fräulein
Hannappel gab
ihm auch einen
Zehrpfennig mit.
Alle Tage betete
ich für diesen
Priester, daß
der liebe Gott
doch seine
Unschuld an das
Tageslicht
fördern möge,
und daß er
standhaft bleibe
in seinem
Vertrauen auf
Gott. Ich reiste
anderen Tages
wieder ab. 1915
bekam ich einen
Brief von der
Generaloberin in
Untermarchtal
(Württemberg).
Sie schrieb mir:
„Ich will Ihnen
zu Ihrem
Kirchenbau in
Schippach auch
Tausend Mark
beisteuern, aber
sie müssen
dieselben bei
mir persönlich
abholen.“ Ich
reiste hin in
ihr Kloster und
mußte einige
Wochen dort
bleiben, weil
sie mich auch in
einige ihrer
auswärtigen
Klöster schicken
wollte. Ich
mußte in der
Schweiz eines
ihrer Klöster
besuchen, und
als ich von dort
zurückkam, sagte
sie: „Die
Schwester vom
hochwürdigsten
Herrn Bischof
von Rottenburg
war bei mir, und
sagte, Sie
möchten doch
auch bei ihr
einige Tage in
Stuttgart, wo
sie zwei Klöster
zu verwalten
hatte als
Oberin, bleiben.
Auf meiner
Rückreise in die
Heimat stieg ich
in Stuttgart ab
und blieb zwei
Tage dort. Am
ersten Tag, als
ich in der
Klosterkirche
die heilige
Kommunion
empfangen hatte,
kam ich in
Ekstase. Da
sagte mir der
liebe Heiland:
„Was Ich dir
jetzt sage,
schreibst du auf
und übergibst
den Brief der
Oberin, daß sie
den Brief ihrem
Bruder, dem
Bischof von
Rottenburg,
schicken soll.“
Dann fing der
Heiland an zu
reden: „Es ist
ein Mißstand
eingerissen in
Meiner Kirche,
der beseitigt
werden muß. Wenn
ein Priester bei
seinem Bischof
verklagt wird
über einen
großen Fehler,
den derselbe
begangen haben
soll, soll der
Oberhirte den
Angeklagten
nicht eher
bestrafen, bis
er auch
untersucht hat,
ob der
Angeklagte auch
den Fehler
begangen. Denn
gar oft steckt
Neid und
Eifersucht
dahinter und der
unschuldig
verleumdete
Priester kommt
in eine
Situation, die
ihn zum Abfall
von seinem
heiligen Glauben
bringt. Diese
Mißstände müssen
beseitigt
werden. Ehe der
Oberhirte den
Angeklagten
bestraft, muß er
erst genaue
Erkundigungen
sich bei anderen
einholen, die
beide Priester
kennen.“ Die
Oberin nahm den
Brief und
schickte ihn
ihrem
hochwürdigsten
Bruder nach
Rottenburg. Zwei
Monate nach
diesem Vorgang
kam
obengenannter
Professor nach
Mainz und
brachte mir und
meiner Freundin
die freudige
Botschaft, daß
er wieder in
seinem Amt sei.
Sein Erzbischof
habe den
Ankläger
entlarvt.
Als ich einmal
aus der Kirche
von Schippach
von der heiligen
Messe herauskam,
kam ein
geistlicher Herr
auf mich zu, und
sagte: „Nicht
wahr, Sie sind
doch Fräulein
Barbara
Weigand?“ Er
hat, wie mir
scheint, im
„Engel“
(Gasthaus in
Schippach, das
auch noch dem
Namen nach
existiert)
übernachtet. Ich
sagte: „Ja, ich
bin Barbara
Weigand.“ Sodann
sagte er:
„Bitte, wollen
Sie nicht mit
mir in das
Gasthaus? Ich
möchte Sie
einmal
sprechen.“ Ich
sagte:
Hochwürdiger
Herr, wenn Sie
mich sprechen
wollen, gehen
Sie lieber mit
mir in meine
Wohnung, und
deutete auf
unser Haus, ich
gehe mit Ihnen
ins obere
Zimmer, da
können Sie
ungenierter
sprechen, als in
einem
Wirtshauslokal.
Er ging mit mir,
und ich führte
ihn ins obere
Zimmer und wir
setzten uns
beide an den
Tisch. Er fing
an zu sprechen,
und sagte:
„Ich habe eine
weite Reise
gemacht, um mit
Ihnen einmal
sprechen zu
können. Länder
und große Städte
habe ich
durchreist.“
Dann fing er an,
allerlei Fragen
an mich zu
stellen, die ich
ihm beantworten
mußte. Auf
einmal sprang er
auf und streckte
beide Arme in
die Höhe und
rief: „Fräulein,
ich bin
verdammt. Ich
bin verdammt“,
schrie er
dreimal, und ein
Strom von Tränen
stürzten aus
seinen Augen.
Ich stand und
drückte ihm die
ausgestreckten
Arme herab, und
sagte:
Hochwürdiger
Herr, Sie sind
nicht verdammt.
Sie sind
Priester, und
als solcher
wissen Sie noch
besser als ich,
daß, solange der
Atem ein- und
ausgeht, kann
der Mensch noch
gutmachen, wenn
er auch tief
gefallen sein
sollte. Wir sind
alle Menschen.
Auch der
Priester ist ein
Mensch. Haben
Sie einen großen
Fehler gemacht,
den Sie sich
schämen, zu
beichten in
ihrer nächsten
Umgebung, dann
sage ich Ihnen:
Sie sagten
vorhin, daß Sie
Länder und
Städte
durchgereist
hätten, um zu
mir zu kommen.
Ich bitte Sie,
Hochwürdigster
Herr (an seinem
Hut erkannte ich
den Bischof, ich
war 30 Jahre in
Mainz. Wenn der
Bischof mitunter
auch schwarz wie
andere Priester
gekleidet ist,
am Hut erkennt
man ihn), wenn
Sie auf Ihrer
Rückreise nach
Aschaffenburg
kommen, fragen
Sie nach dem
Kapuzinerkloster
und beichten
dort Ihren
Fehler, den Sie
sich zu beichten
schämen in Ihrer
Umgebung. Hier
kennt Sie ja
niemand, und Sie
können glücklich
und zufrieden in
ihre Heimat
zurückkehren.
Und als die Zeit
zur Abfahrt mit
dem Zug nach
Aschaffenburg
war, stand er
auf, ging
rückwärts, um
mir ins Gesicht
sehen zu können,
und weinte, daß
die Tränen an
den Kleidern
herunter
flossen. Und so
dastehend,
streckte er noch
die beiden Arme
an der Türe aus
und führte sie
in einem Bogen
um sich herum,
und sagte:
„Fräulein, ich
habe viele,
viele Seelen zu
verwalten, ich
empfehle sie
alle Ihrem
Gebet. Besonders
aber mich, beten
Sie viel für
mich.“
Ich begleitete
ihn an die Bahn.
Als er mir die
Hand zum
Abschied
reichte, liefen
die Tränen ihm
nochmals über
die Wangen. Zwei
Jahre darauf kam
ein Brief, aber
keine Stadt,
kein Land und
kein Name war
genannt, nur:
„Liebes
Fräulein, vor
zwei Jahren kam
ein Priester vom
Gasthaus „Zum
Engel“ auf Sie
zu, als Sie aus
der Kirche in
Schippach
heraustraten.
Der Priester bin
ich. Ich habe
Ihren guten Rat
befolgt und bin
wieder glücklich
und zufrieden.
In meinem ganzen
Leben sind Sie
in mein Gebet
eingeschlossen.“
Punktum: kein
Name, keine
Stadt und kein
Land war
genannt. Er
mußte doch ein
sehr frommer
Bischof gewesen
sein, sonst
hätte er seinen
Fehler nicht so
beweint.
Nach dem Krieg
kam 1918 der
Herzog von
Mecklenburg-Schwerin
mit seiner
Gemahlin und
Bedienung zu
hochwürdigen
Herrn Pfarrer
Nöth nach
Schippach und
ließen mich ins
Pfarrhaus rufen.
Die Herzogin war
eine Nichte vom
Kaiser von
österreich und
der Herzog vom
deutschen Kaiser
Wilhelm ein
Bruder. Die
Herzogin war gut
katholisch und
der Herzog
Protestant und
Großherzog, und
weil dieser
Großherzog
katholisch wurde
und auch seine
Kinder
katholisch
taufen ließ,
wurde der
Großherzog vom
Kaiser Wilhelm,
seinem Bruder,
abgesetzt und
sein jüngerer
Bruder wurde
Großherzog. Zur
Strafe, weil er
katholisch
wurde. Doch
hatte der Kaiser
erklärt: „Wenn
sein Sohn
volljährig sei,
werde dieser
wieder zum
Großherzog vom
Kaiser ernannt.“
Als dieser Sohn
aber 18 Jahre
alt war, ließ
der Großherzog
seinen Neffen
umbringen. Dies
geschah in den
Kriegsjahren
1914 bis 1918.
Als der Herzog
vom Krieg
zurückkam, fing
er mit seinem
Bruder einen
Prozeß an, denn
er hatte Zeugen,
die dies
beschwören
konnten. Der
Großherzog hatte
im Prozeß
angegeben, ihr
Sohn hätte sich
selbst das Leben
genommen. Und da
sie auch von dem
Verkehr des
Heilandes mit
mir gehört
hatten, reisten
sie zusammen
hierher und
Hochwürden
Pfarrer Nöth
mußte mir im
heiligen
Gehorsam
befehlen: Der
Heiland solle
mir mitteilen,
ob sie den
Prozeß mit dem
Großherzog
gewinnen oder
nicht.
Hochwürden
Pfarrer Nöth
mußte anderen
Tags in
Schippach um die
Mittagszeit die
heilige Messe
lesen, und ich
sollte mit den
beiden
Herzogsleuten
sprechen und den
Heiland fragen,
ob ihr Sohn
verdammt sei,
der doch so
meuchelmörderisch
umgebracht
wurde, und ob
sie den Prozeß
mit dem
Großherzog
gewinnen würden.
Darauf bekam ich
vom lieben
Heiland die
Antwort:
„Verdammt ist
ihr Sohn nicht,
hat aber ein
langes Fegefeuer
wegen seiner
Jugendsünden zu
erleiden. Aber
Ich verspreche
dem Herzog und
seiner Gemahlin,
wenn sie den
Prozeß fallen
lassen, weil
wieder viel
unschuldiges
Blut fließen
würde, Ich
sofort ihren
Sohn aus den
Peinen des
Fegefeuers zu
befreien“, was
sie dann auch
versprachen. Bei
ihrem Abschied
schenkte mir die
Frau Herzogin
ihren Mantel. An
der Bahn Rück
und Schippach
wollten die
hohen
Herrschaften
noch einmal mich
sehen. Vor all
den Leuten
umarmten mich
beide, der
Herzog und seine
Gemahlin, und
der Herzog sagte
laut: „Wir
kommen noch
einmal zu
Ihnen.“ Als sie
aber nach
Aschaffenburg
kamen, ließen
sie sich das
Schloß und die
Kirchen,
besonders die
Stiftskirche,
vom hochwürdigen
Herrn
Stiftspfarrer
zeigen. Dieser
fragte die hohe
Herrschaft:
„Woher habe ich
denn die große
Ehre, eine
Herzogsfamilie
in unserer Stadt
und sogar in
meiner Kirche zu
sehen?“ Der
Herzog sagte
ganz laut, daß
mein Bruder, der
mit dabei stand,
es auch hörte:
„Wir waren in
Schippach und
haben die
Barbara Weigand
einmal
aufgesucht.“ „Ei
was“, sagte der
Stiftspfarrer,
„die Barbara
Weigand haben
Sie besucht? Das
ist alles
Schwindel. Das
hätten Sie nicht
tun sollen. Das
ist ja von der
kirchlichen
Obrigkeit
verworfen usw.“
„O armes, armes
Deutschland,
kehre endlich
zurück zu einem
übernatürlichen
Glaubensleben!
Dann bekommen
wir auch wieder
Heilige“, sagte
der
hochwürdigste
Herr Bischof von
Limburg in
seiner Predigt
in Eibingen bei
der Feier des
500-jährigen
Jubiläums der
heiligen
Hildegardis,
deren Gebeine in
jener Kirche
aufbewahrt und
verehrt werden.
-
Ich
sage allen Dank,
- immer wieder
Dank und ein
tiefempfundenes
herzliches
Vergelt’s Gott
für die vielen
Jahre einer
glücklichen und
stets auch
erbauenden
Zusammenarbeit
mit allen
vorwärtsstrebenden
Kräften,
Förderern
innerhalb und
außerhalb des
Vereines der
„Barbara-Weigand-Gesellschaft“.
Bleiben Sie
(mir) treu und
stets verbunden
der Sache der
Schippacher
Jungfrau Barbara
Weigand und
ihrem
„Eucharistischen
Liebesbund des
göttlichen
Herzens Jesu“,
dem auch fortan
meine ganze
Liebe und
Hingabe gelten
soll; meine
Gedanken, meine
Arbeit und seine
Verteidigung,
aus Freude an
der Wahrheit!
Wolfgang E.
Bastian. Ich
bitte um Ihr
Wohlwollen und
Gebet in meinen
Anliegen!
Nachwort:
Einige
Bemerkungen noch
zur Frage nach
den
Privatoffenbarungen..
I.
Privatoffenbarungen
gehören nach
katholischem
Verständnis zu
den
Möglichkeiten,
durch die Gott,
der Herr der
Geschichte und
aller Menschen,
in das Leben
eines Einzelnen
eingreifen kann.
Wird ein Mensch
solcher
Offenbarung
gewürdigt, wird
er durch sie in
die Pflicht
genommen. Er muß
ihr im
Glaubensgehorsam
folgen. Dabei
ist es möglich,
daß sie der
Glaubensvertiefung
und
Lebenserhellung
dieses Menschen
in erster Linie
dient; das
bedeutet, daß
sie im
„Material“
dieses Lebens
wirksam ist und
für andere
zunächst
verborgen
bleibt. So wurde
die besondere
mystische
Lebensführung
der heiligen
Theresia vom
Kinde Jesu erst
nach ihrem
frühen Tod durch
ihre
Niederschriften
bekannt. Andere
begnadete
Menschen
erfahren
Offenbarungen,
die mit einem
ausdrücklichen
Auftrag in den
Raum der Kirche
und der
gesellschaftlichen
öffentlichkeit
hinein verbunden
sind, wie wir es
zum Beispiel aus
dem Leben und
Wirken der
heiligen
Hildegard von
Bingen und des
heiligen Don
Bosco kennen.
Es gilt dabei zu
bedenken, daß
auch bei echten
Offenbarungen
womöglich
Elemente zu
finden sind, die
schwer
verständlich,
unzulänglich und
verzerrt
erscheinen.
Kritische
Prüfung ist
nötig, weil je
und je die
begnadete
Erfahrung im
Rahmen der
Möglichkeiten
und Begrenzungen
des begnadeten
Menschen, seiner
Ausbildung, der
geistigen,
seelischen und
geistlichen
Weite oder Enge
gemacht wird.
Deshalb ist mit
Unschärfen und
zeitbedingten
Verengungen auch
bei echten
Privatoffenbarungen
zu rechnen. Vom
Ganzen des
Glaubens
losgelöste
Ausbrüche des
Unterbewußtseins
dagegen,
krankhafte
Initiativen und
schwärmerische
Einbildungen und
punktförmige
Aktivitäten sind
kritisch zu
ordnen und - so
schwierig das im
einzelnen auch
sein mag - in
ihre Schranken
zu verweisen.
Den Rat des
Thessalonicherbriefs
gilt es für die
mitunter schwer
durchschaubaren
Zusammenhänge
von
Privatoffenbarungen
zu beachten:
„Prüft alles,
was gut ist
behaltet“
(1 Thess. 5,21).
Neben vielen und
oft schwierigen
Fragen an die
Person und die
persönlichen
Voraussetzungen
der Visionäre,
bleibt doch eine
unentbehrliche
erste
Klarstellung für
die Echtheit
einer
Privatoffenbarung
leicht möglich.
Sie lautet:
bleibt das
Gesagte im
Rahmen der in
Christus
endgültig
geschehenen
Offenbarung? Ist
dagegen der
Versuch zu
erkennen, diese
Offenbarung des
menschgewordenen
Herrn zu
korrigieren oder
zu verbessern
oder gar zu
übertreffen,
haben wir gewiß
keine echte
Privatoffenbarung
vor uns. Ebenso
gehört die
Bereitschaft,
sich dem Lehramt
der Kirche, der
die Verkündigung
gültig
übertragen ist,
zu unterstellen,
zur glaubhaften
Gestalt des
Empfängers einer
Offenbarung.
Niemals kann es
um modische
Neuheiten gehen;
vielmehr muß das
unausschöpfbare
„Alte“ der
Christusoffenbarung
neu gesagt
werden, als Ruf
in die Zeit, als
Anstoß für das,
was einer Epoche
nötig ist, als
Verlebendigung
des Handelns der
Kirche aus der
Kraft des
einzigen und
einmaligen
Evangeliums. So
hat sich Vinzenz
von Paul für die
Priestererziehung
und zeitgerechte
Formen in der
Nächstenliebe
leidenschaftlich
eingesetzt, Pius
X. konnte die
Liturgie und die
tätige
Anteilnahme der
Gläubigen an der
heiligen
Eucharistie bis
zum häufigen
Empfang der
heiligen
Kommunion
beleben und
Pater Maximilian
Kolbe hat im
grauenhaften
Dunkel der
Menschenvernichtung
durch sein
Martyrium die
Würde des
Menschen
aufleuchten
lassen.
Spätestens hier
zeigt sich der
„prophetische“
Charakter jeder
echten
Privatoffenbarung.
Prophet meint
hier nicht
zuerst
Zukunftswisser
oder
Zukunftsdenker.
Vielmehr ist mit
dieser
Bezeichnung
jeder Christ
gemeint, der
seinen Glauben
lebendig hält.
So werden
beispielsweise
heute jeder Mann
und jede Frau,
die ihre Ehe als
endgültigen
christliche Bund
leben, zu
stillen und
unfanatischen
religiösen
Verkündern: zu
„Propheten“.
Ebenso ein
Meister, der
seine
Auszubildenden
als Menschen
achtet und
fördert, und
jeder, der aus
gläubiger
Gesinnung nichts
dem Gottesdienst
vorzieht.
Alle sagen
unaufdringlich
durch ihr Leben
auch etwas über
die Zukunft: Die
Eheleute zeigen
Gottes bleibende
Liebe zu uns
Menschen; der
tüchtige Meister
beweist die
Gottebenbildlichkeit
seinem
Auszubildenden
und der
glaubensentschiedene
Gottesdienstbesucher
feiert die Nähe
des ewigen
Gottesreiches in
unserer Welt.
Dann aber gibt
es noch - neben
dem Charisma,
das alltagsnah
die eigenen
Gaben und
Fähigkeiten
schlicht in den
Dienst des
Reiches Gottes
stellt - das
besondere
Charisma
(Gnadengabe),
den
prophetischen
Auftrag, die
erwählende
Offenbarung.
Dieses
prophetische
Charisma einer
besonderen
Erwählung zu
einem besonderen
Auftrag nennt
Karl Rahner:
„Jene
Einwirkungen des
Geistes Gottes
auf den
einzelnen
Glaubenden, die
vom Menschen her
niemals
erzwingbar, von
den amtlichen
Organen der
Kirche nicht
vorhersehbar,
durch die
Setzung der
Sakramente nicht
erreichbar und
dennoch immer
und überall
benutzbar sind,
weil sie - wie
Amt und
Sakrament - zum
notwendigen und
dauernden Wesen
der Kirche
gehören“. Zu den
zahlreichen
Begnadeten in
der
Kirchengeschichte
mit ihrem großen
geistlichen
Auftrag gehört
auch Barbara
Weigand
(1845–1943).
II.
Vor dem
Hintergrund der
Bemerkungen über
Privatoffenbarungen
lassen sich
eindrucksvolle
Gründe für die
Echtheit der
besonderen
Berufung
erkennen, deren
Barbara Weigand
gewürdigt wurde.
Einige davon
seien
stichwortartig
genannt:
-
Barbara
Weigand
wächst in
einer
ruhigen und
das ganze
Leben
durchdringenden
Frömmigkeit
auf.
-
Die
kränkliche
Mutter, die
zusätzliche
Belastung
des Vaters
durch dasAmt
des
Bürgermeisters
und die
Fürsorge für
die
Geschwister
machen
Barbara zu
einem
arbeitsamen
und
verantwortungsbewußten
Mädchen
mitstarker
Bodenhaftung.
-
Trotz der
Aussicht auf
eine gute
Partie ringt
sie sich zu
einem
jungfräulichen
Leben durch.
-
Fast
unbegreifliche
körperliche
Leistung
vollbringt
sie aus
Sehnsuchtnach
der heiligen
Kommunion:
häufiger
fünfstündiger
Gang nach
Aschaffenburg
(Kapuzinerkirche)
und zurück,
danach
schwere
Haus- und
Feldarbeit.
• Ein
Höchstmaß an
Fleiß und
Arbeit übt
sie in
Schippach,
dann ab 1885
für dreißig
Jahre in
Mainz, wovon
sie allein
zwanzig
Jahre in der
Wirtschaft
ihres
Bruders und
weitere zehn
Jahre in der
Pflege einer
nahen
Verwandten
zubringt,
und ist dann
wieder, bis
zu ihrem
Tode, in
Schippach.
-
Opfer, Buße
und Sühne
für die
eigenen und
die Sünden
der
Menschen,
dazu oft
auch als
soziale
Hilfe für
Notleidende.
-
In Barbara
Weigand
wächst immer
größere
Leidensbereitschaft.
Ihr
umfassender
Gebetsgeist
übt ständig
das glühende
Dankgebet
und das
Bittgebet
für Lebende
und
Verstorbene.
-
Zeitlebens
charakterisiert
innigste
Marienverehrung
das Leben
von Barbara
Weigand.
Dabei fällt
auf, wie
glaubenssicher
sie die
Teilhabe am
einzigen
Erlöser- und
Mittlertum
Christi in
früher Zeit
bereits
ausspricht.
Bei allen
böswilligen
Verdächtigungen
und
lügnerischen
Unterstellungen
lebt sie
nach dem
Wort der
Bergpredigt:
„Selig seid
ihr, wenn
ihr um
meinetwillen
beschimpft
und
verfolgt,
und auf alle
mögliche
Weise
verleumdet
werdet.
Freut euch
und jubelt,
euer Lohn im
Himmel wird
groß sein“
(Mt. 5,11).
Die alles
bestimmende
Mitte des
begnadeten
Lebenswerkes
von Barbara
Weigand ist
ihr Ringen
um die
eucharistische
Frömmigkeit;
näherhin um
die tägliche
heilige
Kommunion.
Spätestens
an diesem
fünfunddreißigjährigen
Mühen bis
zur
weltkirchlichen
Anerkennung
durch das
Kommuniondekret
des heiligen
Papstes Pius
X. zeigt
sich die
beständige
und allen
Wechselfällen
widerstehende
große
Berufung.
Nachdem die
häufige heilige
Kommunion längst
liturgische
Praxis geworden
ist, scheint
sich in einer
Phase der
(vorsichtig
gesagt) sich
abkühlenden
eucharistischen
Frömmigkeit, die
glühende
Christusliebe
und
eucharistisch
geprägte
Frömmigkeit der
Barbara Weigand
für die innere
Reform und
missionarische
Stärkung der
Kirche im3.
Jahrtausend eine
unerwartet neue
Aktualität zu
bekommen. Die
zahlreichen
Visionen,
Auditionen und
Wegweisungen,
die sie
geschenkt
bekommen hat,
liegen jetzt im
Druck vor. Im
Blick auf diesen
geistlichen
Schatz möchte
man dem
geneigten Leser
zurufen: „Nimm
und lies!“ Im
September 2001
Monsignore David
Nikolaus Becker,
Mainzer
Dompräbendat u.
a. Mitglied im
Vorstand der
Barbara-Weigand-Gesellschaft
e. V. Schippach
+ 21. Januar
2016
Redaktion und
verantwortlich
für den Inhalt:
Wolfgang E.
Bastian, im Juni
2016
Als Manuskript
ausschließlich
privat
finanziert und
gedruckt.
www.barbara-weigand.de
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